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Outplacement wird typischer Weise vom Unternehmen im Zuge des Trennungsmanagements angeboten. Immer mehr nehmen es auch Privat-Personen in Anspruch. Manche Outplacement-Anbieter spezialisieren sich sogar darauf, andere legen den Schwerpunkt klar auf Unternehmen als Kunden.

Experten-Interview

Wie hoch ist etwa der Anteil von Privatpersonen im Vergleich zum Unternehmen als Kunden? Für wen ist Outplacement besonders interessant & passend, wenn es um Privatpersonen geht?

Interview

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Wird klassisches Outplacement auch von Privat-Personen in Anspruch genommen?

Mag. Harald Schmid (klaglos.at): In meiner Begrifflichkeit gibt es die Kombination Outplacement + Privat-Kunde nicht. Outplacement-Projekte sind für mich ausschließlich vom Unternehmen finanzierte. Wenn wir mit Privat-Kunden arbeiten, was ab und zu vorkommt, dann geht es immer um ein Job-Coaching für Personen, die selbst den nächsten Karriereschritt machen möchten. Unsere Outplacement-Pakete Personen in Rechnung zu stellen, die gerade den Job verloren haben, das kann ich mir schwer vorstellen.

Dr. Peter Holzmüller (Lee Hecht Harrison / OTM Karriereberatung): Outplacement von professionellen Anbietern sind in der Regel, sowohl  vom Umfang als auch von der Vorgehensweise für Firmenkunden konzipiert. In Einzelfällen kommt es jedoch vor, dass Firmen Ihren Mitarbeitern Budget in der Abfindung mitgeben und sich diese dann quasi privat bei uns melden oder schon einmal über Ihre Firma früher Outplacement bei uns bekommen haben oder über Empfehlung von Firmenkandidaten zu uns finden.

Mag. Barbara Schopper (Barbara Schopper  HR Consulting): Privatpersonen nehmen das Outplacement Angebot im Sinne einer Karriereberatung in Anspruch. Ein Großteil meiner Klienten finanziert die Beratung selbst oder sucht sich gezielt das passende Beratungsangebot aus und rechnet die Kosten mit dem Arbeitgeber ab.

Schätzen Sie mal: wie viel % machen etwa Ihre Privat-Kunden aus?

Dr. Peter Holzmüller (Lee Hecht Harrison / OTM Karrierberatung): Das macht bei uns im langjährigen Durchschnitt weit weniger als 1% aus.

Dr. Alexander Norman (Norman & Partner): Zwischen 10% und 15%.

Mag. Martina Chvalina (2blickwinkel.at): Ja. 10% unserer Kunden beauftragen uns privat.

Mag. Renate Schira (Schira & Leutner Personalberatung): Fast 80 %

Mag. Peter Marsch (jobsbutler): Unsere Privatkunden machen ca. 10-20% aus.

Wann ist Outplacement auch für Privat-Personen interessant?

Mag. Renate Schira (Schira & Leutner Personalberatung): Wenn die Kosten überschaubar bleiben – hier bieten wir kleinere kostengünstigere Pakete an. In den letzten Jahren steigt die Anzahl bei Berufseinsteigern, um sich klarer in der beruflichen Positionierung zu werden oder von Personen, die mehr als 10 Jahre keine Bewerbungen mehr machen mussten und für die neue Situation am Markt nun völlig fremd ist. Meist fragen jene Personen nach einem Bewerbungsgespräch an, ob wir sie intensiver weiterbetreuen würden.

Dr. Peter Holzmüller (Lee Hecht Harrison / OTM Karrierberatung):

  • wenn sie von ihren Firmen Outplacement nicht angeboten, aber eine großzügige Abfertigung bekommen haben und bereit sind auch die 20% Mwst. zusätzlich zum Honorar zu bezahlen,
  • wenn sie merken, dass der Suchprozess doch komplexer ist als gedacht und sie professionelle Unterstützung vor Frustration bewahren kann,
  • wenn sie ihre Suchzeit signifikant verkürzen bzw. ihre Suche auf den „verdeckten Arbeitsmarkt“ ausdehnen wollen,
  • wenn sie zusätzliche Netzwerk für Ihre Suche nutzen möchten.

Mag. Martina Chvalina (2blickwinkel.at): Wenn Outplacement vom Unternehmen nicht finanziert und professionelle Begleitung in dieser entscheidenden Phase gewünscht wird.

Mag. Peter Marsch (jobsbutler): Jobsbutler betreut Menschen, von Berufseinsteigern, die ihren ersten Job in Angriff nehmen wollen, bis zum Aufsteiger mit jahrelanger Berufserfahrung, die den verdeckten Arbeitsmarkt nutzen möchten.

Mag. Barbara Schopper (Barbara Schopper  HR Consulting): Insbesondere dann, wenn fachliche Beratung gefragt ist, die berufliche Neuorientierung und Jobsuche länger andauern oder mit dem Arbeitsplatzverlust Fragen wie „was treibt mich an, worin liegen meine beruflichen Stärken, was macht für mich Sinn“ einhergehen, kann die professionelle Unterstützung interessant sein.

Dr. Alexander Norman (Norman & Partner): Immer, jedoch abhängig von der individuellen Ausgangslage und der persönlichen Erwartungshaltung, weshalb ein unverbindliches Erstgespräch eine Vorstellung des zu konkretisierenden Nutzens ergeben kann. Es kann sich auch auf eine thematisch eingeschränkte Karriereberatung reduzieren.

Mag. Harald Schmid (klaglos.at): Eigentlich nur dann, wenn diese Person im Zuge der Trennung eine so hohe Abschlagszahlung erhalten hat, dass sie einen Teil davon in eine professionelle Begleitung bei der Jobsuche investieren möchte. Was strategisch gesehen keine schlechte Entscheidung wäre.

 

Die Gesprächspartner

Outplacement für Privatpersonen – Pros & Contras


chvalina-outplacementMag. Martina Chvalina
Inhaberin

Chvalina & Kolbesen – 2blickwinkel.at


marschMag. Peter Marsch
Geschäftsführer

jobsbutler GmbH


Peter Holzmüller

Dr. Peter Holzmüller
Geschäftspartner

Lee Hecht Harrison / OTM Karriereberatung GmbH


schiraMag. Renate Schira
Eigentümerin

Schira & Leutner Personalberatung


schopperMag. Barbara Schopper
Geschäftsführung

Barbara Schopper  HR Consulting


schmid

Mag. Harald Schmid
Inhaber

klaglos.at


normanDr. Alexander Norman
Geschäftsführung

Norman & Partner


Mag. Eva Selan, MSc | HR-Redakteurin aus Leidenschaft

Theoretischer Background: MSc in HRM & OE. Praktischer Background: HR in internationalen Konzernen und KMUs in Österreich und den USA.
Nach der Tätigkeit beim Print-Medium Magazin TRAiNiNG als Chefredakteurin, wechselte sie komplett in die Online-Welt und gründete Ende 2010 das HRweb.

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