… die Relevanz für Employer Branding.
Auftakt zur Kolumne „gefunden aber nicht gesucht“: Unter diesem Motto fielen mir interessante Einblicke über den typischen Zwitscherer / Twitter-Nutzer auf … erraten: gefunden natürlich bei Twitter selbst!
Meine Neugierde trieb mich dann doch an, und nach dem ungesuchten Finden warf ich einen aktiven Blick auf die Frage: Hat Twitter Relevanz für Employer Branding in Österreich?
Der typische Twitterer
Der Titel „Zwitscherfakten – So sieht der typische Twitter-Nutzer aus“ zieht mich auf karrierebibel.de, wo eine Zusammenfassung von „Who are All of These Tweeple?“ von Briansolis.com zu finden ist, die sich auf Ergebnisse aus den USA stützt:
Tweets: Täglich werden mehr als 100 Millionen Tweets gezwitschert. Weltweit haben 175 Millionen Menschen einen Twitter-Account. Lt. Briansolis.com wird die Zahl noch bis Jahresende auf 200 Millionen steigen.
Profil: Der typische Twitterer ist eher eine Frau (55,8 %), Single ohne Kind, verfügt über ein durchschnittliches Einkommen und eine gehobenere Schulbildung.
Ich frage mich: Wenn es Single-Frauen ohne Kind sind mit gehobener Schulbildung … warum verfügen sie dann über ein durchschnittliches Einkommen? Was ist da schief gelaufen? Es sollte ja genau jene Zielgruppe zur einkommensstärkeren zählen?!
Altersstruktur:
- 28,4% der Twitterer ist 25 und 34 Jahre alt
- 26% zählen zu den 35- bis 44-Jährigen
- 17,8% sind 18 bis 24 Jahre alt und
- 13% zählen zur Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen.
Erstaunlich, dass Teenager scheinbar kaum auf diesen Zug aufgesprungen sind. Gibt es für diese Altersgruppe zu viele interessante Alternativen (Facebook, YouTube, etc)?
Mediennetnutzung:
- Jeder Zweite Twitterer (57,7 %) nutzt das Internet mehr als drei Stunden am Tag – für persönliche Interessen, außerhalb der Arbeit oder Schule.
- Twitterer sind auch sonst starke Mediennutzer: 22,6 % schauen mehr als fünf Stunden TV am Tag, 22,1 % lesen mindestens eine Zeitung oder Zeitschrift, täglich und 17,8 % hören täglich mehr als drei Stunden Radio.
Ein Gedanke drängt sich auf: zusätzlich zum Job verbringen die meisten Twitter-User 3 Std. im Internet und 5 Stunden vor dem TV – woher nehmen diese Menschen die Zeit? Obwohl … ich kann schon nachvollziehen, dass während des Internet-Nutzens zeitgleich auch der Fernseher läuft … Multitasking eben.
Im deutschsprachigen Raum (D, A, CH) Twitter wird zu zwei Haupttageszeiten genutzt: während der Arbeitzeit (mit einer deutlichen Spitze zwischen 11 und 16 Uhr) und in den Abendstunden (19 bis 21 Uhr). Die Abend-User sind vorzugsweise Privatuser, jene die Twitter während der Arbeitszeit nutzen, sind sowohl in beruflichen als auch privaten Kreisen zu finden (da es Utopie wäre, anzunehmen, dass während der Arbeitszeit vorzugsweise berufliche Themen im Internet behandelt werden, sondern der Privatanteil gerade in Social Media üblicher Weise sehr hoch ist).
Relevanz von Twitter für Employer Branding
Meldungen sagen, Twitter und dessen User-Zahlen steigen rasant (im August 2010 twitterten 275.000 auf Deutsch – D, A, CH).
Meldungen sagen auch, Twitter habe den Zenit erreicht und sei ein sterbendes Medium (Juni bis August 2010 erreichte das Wachstum der Twitter-User im deutschsprachigen Raum lediglich 1,8%). In diesem Fall wäre jede Aktivität in diesem Kanal vergeblicher Aufwand und Twitter generell irrlevant für Employer Branding.
Es ist zu vermuten, dass Twitter einige Anstrengungen unternehmen wird, um das Wachstum weiter auszubauen und die User-Zahlen somit weiter ansteigen werden!
Twitter in Österreich
Im Juni 2010 gab es in Österreich 25.000 Twitter-User (ca. 53 % aktive Accounts und knapp 11.000 schreibende Accounts). Ist das nun viel? Ist das wenig?
Leider liegen keine Zahlen vor, wie viele User Twitter beruflich und / oder privat verwenden. Für Employer Branding ist diese Frage auch nicht relevant, da hier beide Gruppen wichtig sind.
Twitter & HRweb
Unsere HRweb-Umfrage zeigt am 21nov2010 (wohlgemerkt die Stichprobengröße weist zum jetzigen Zeitpunkt einen unrepräsentative Größe von 64 Personen auf), dass 59% der HRweb-User auch Twitter nutzen. Die Fragestellung lautet „Nutzen Sie Twitter?“, keine Differenzierung findet statt, ob Twitter privat oder beruflich verwendet wird und ebenso wenig, ob aktiv getweetet oder ausschließlich passiv konsumiert wird. Das würde in dieser Blitzumfrage über das generelle Social-Media-Nutzungsverhalten zu weit in die Tiefe gehen.
Sollte Twitter Teil der Employer-Branding-Strategie sein?
Es tut mir leid, die Antwort ist nicht für jedes Unternehmen und jede Situation einheitlich zu geben, konkrete Richtlinien sind:
- Klären Sie für Ihr Unternehmen, ob Social-Media-Kanäle generell Relevanz für Ihr Employer Branding haben.
- Wer Employer Branding in Social Media betreibt, sollte Twitter einbeziehen.
- Social Media Accounts des Unternehmens werden nur funktionieren, wenn diese auch aktiv kommuniziert werden.
Der große Vorteil von Twitter ist, dass es einen Nachrichtendienst darstellt, der die Kernbotschaft in kurzen Worten anbietet. Somit ist auf einen Blick erfassbar, welche Tweets für den User Relevanz besitzen. Genau in diesem Vorteil liegt auch die Herausforderung: Aussagen auf die Quintessenz herunterbrechen. Wer das nicht schafft, sollte für sein Employer Branding Experten heranziehen, oder lieber die Finger von Twitter lassen.
Natürlich zwitschern wir mit HRweb kräftig mit! Werfen Sie einen Blick auf www.twitter.com/hrweb_eu und followen Sie uns!
Fundstücke: typischer Twitterer & …