Artikel in 4 Teilen:
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- Teil I /IV: Karrieresprünge? [hier]
- Teil II /IV: Der typische Teilnehmer
- Teil III /IV: Privat versus öffentlich
- Teil IV /IV: Die lehrende Kaste
In Österreich blicken wir bereits auf mehr als ein Jahrzehnt hochpreisiger, meist privat finanzierter Master-Studiengänge zurück. Die Entwicklung war rasant – sowohl die Entwicklung der Studiengägne als auch die berufliche Entwicklung einiger Absolventen! Von Eva Selan
Teil I / IV: Karrieresprünge?
Dieses letzte Jahrzehnt an Master-Studiengängen in Österreich zeigte ein deutlich steigendes Interesse an dieser Ausbildung, denn gerade die Kombination aus akademischem Wissen und klarem Praxisbezug mit und für Teilnehmer mit substanzieller Berufserfahrung macht sie für junge Nachwuchsführungskräfte wie auch für erfahrene Manager zur attraktiven Weiterbildung.
Die Zahl der Studenten stieg und ebenso die Zahl der Anbieter. Einige Anbieter sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen, um andere wurde es ruhig.
Bevor sich dieser Artikel mit den Hintergründen, der Teilnehmerstruktur etc. befasst, soll der klare Nutzen dieser Ausbildungen im Fokus stehen: der Nutzen der Ausbildung für die Karriere der Teilnehmer.
Karriereaussichten
Tatsache ist, dass ein Master-Abschluss allein niemanden die Karriereleiter emporschweben lässt. Tatsache ist aber auch, dass Master-Absolventen überdurchschnittlich große Karrieresprünge machen.
Die Gründe:
- einerseits das fachliche Wissen durch die Ausbildung (sie erlernen die neuesten Management- und Führungsmethoden und bringen ihr wirtschaftliches Fachwissen auf den neuesten Stand, sammeln wertvolle interkulturelle Erfahrungen beim gemeinsamen Erarbeiten komplexer Fallstudien auf internationaler Ebene etc.) und
- andererseits besuchen gerade jene Personen Master-Studiengänge, die generell überdurchschnittlich strebsam, belastbar und karriereorientiert sind.
- Darüber hinaus erweitern sie ihren Horizont und ihre persönlichen und beruflichen Netzwerke in der Interaktion mit ihren Kollegen, Professoren und Vortragenden aus der Praxis und schaffen sich somit einen wichtigen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten.
Haben Sie Einblick, inwiefern sich die Absolvierung des Studiums auf die Karriere der Teilnehmer auswirkt?
Dr. Astrid Kleinhanns (Managing Director, WU Executive Academy): “Erlauben Sie, dass ich kurz zwei Erfahrungen unserer Teilnehmer diesbezüglich mit Ihnen teile: Liselotte Schöll (Executive MBA Alumna 2007) landete nach dreijähriger Anwaltspraxis in der Rechtsabteilung der Telekom Austria. Da sie in ihrem Berufsalltag wirtschaftliche Prozesse auf rechtlicher Basis begleitet, hatte sie das Bedürfnis, die wirtschaftlichen Hintergründe besser zu verstehen und ihr Management- Wissen auf den neuesten Stand zu bringen. So entschied sie sich 2007 für den Executive MBA. Das Wissen und die Erfahrungen, die sie aus dem MBA mitbrachte, veranlasste die Geschäftsführung, sie für die Mobilkom nach Weißrussland zu schicken, um dort erste Führungserfahrungen zu machen. Heute ist sie Leading Senior Expert des Group HR Management der Mobilkom Austria Group. Ein weiteres Beispiel ist Philippe Pezet, der im Zuge seiner Executive MBA Ausbildung Kontakte zum deutschen Küchenhersteller Bulthaup herstellen konnte und mittlerweile zum Präsidenten und CEO von Bulthaup USA aufgestiegen ist. Philippe Pezet hat seine Karriere im internationalen Vertrieb eines mittelständischen österreichischen Möbelherstellers gestartet und wollte sich nach mehreren sehr erfolgreichen Jahren beruflich neu orientieren. Seinen beruflichen Erfolg führt er in hohem Maße auf das Know-how und das internationale Netzwerk zurück, das er sich im Zuge seines Studiums aneignen konnte.
Dr. Gerhard Aumayr (Mitglied der Geschäftsführung, SMBS – University of Salzburg Business School): “Stellvertretend möchte ich drei Absolventen zu Wort kommen lassen: Alois Lottermoser, MBA (Teamleiter Business & POS Services hervis & ses, spar Österreichische Warenhandels-AG, zuvor Team- und Projektleiter im IT-Bereich): ‘Die Ausbildung werte ich sowohl beruflich als auch privat als enormen persönlichen Mehrwert. Das Programm ist gut investiertes Kapital, da das erlernte Wissen sofort im Job umgesetzt werden kann.’ Andreas Neuhofer, MIM (Director Marketing Orderman): ‘Ich habe mich für einen Universitätslehrgang an der SMBS entschieden, weil ich großes Vertrauen in deren Gesellschafterstruktur hatte.’ Otto Konrad (Generalrepräsentant Hoffmann & Krippner): ‘Der gute Ruf der SMBS war schon zu Beginn des Studiums ein Entscheidungskriterium, diese Management- Ausbildung zu beginnen. Der Titel und die SMBS sind in der Wirtschaft anerkannt und die Qualität des Unterrichts sehr gut.’”
Mag. Markus Novak (Produktmanager, Wifi Österreich): “Bereits während der Ausbildung schaffen ein Drittel der Teilnehmer einen Karrieresprung bzw. Jobwechsel. Ein weiteres Drittel verändert sich in den ersten drei Jahren nach dem Lehrgang. Die Gründe dafür liegen nicht nur im fachlichen Kompetenzzuwachs und den entstandenen Netzwerken. Wir legen ein besonderes Augenmerk auf das persönliche Wachstum der Teilnehmenden mit sichtbaren Ergebnissen. So klingen einige Beispiele für Teilnehmerfeedback: Alexander Buchner (Area Manager CERomania, m-i swaco, Baden): ‘Der Lehrgang zum akademischen Business-Manager hat mir als Techniker jene Soft Skills vermittelt, die man heute als Führungskraft benötigt. Ich bin seitdem offener und wesentlich kommunikationsfreudiger geworden. Zudem habe ich von den Seminaren und Trainings in den Bereichen Projektmanagement, Cost-, Cash- sowie Change-Management enorm profitiert.’ Herbert Windhager, MBA (Sola Messwerkzeuge GmbH, Götzis): ‘Mit der Ausbildung zum MBA des wifi und der Alpen-Adria- Universität Klagenfurt bekommt man eine hervorragende Managementausbildung auf akademisch-wissenschaftlichem Fundament mit sehr viel Bezug zur Praxis. Die Vortragenden und Trainer bringen einen nicht nur beruflich weiter, sondern fördern auch die persönliche Entwicklung.’ Consuela Kisch-Gaitan, MBA (Produktivitätsmanagerin, Wacker Chemie AG): ‘Ich kann diese Ausbildung nur weiterempfehlen! Der MBA-Lehrgang ist eine gelungene Mischung aus theoretischem und praktischem Fachwissen auf hohem Niveau. Die Seminare haben interaktiven Charakter, die Teilnehmer werden ständig gefördert und gefordert. Auch entstehen hilfreiche Netzwerke – durch hervorragende Vortragende, Fachleute aus der Wirtschaft und engagierte Teilnehmer.’”
Mag. Holger Heller, MBA (Geschäftsführer, LIMAK Johannes Kepler University Business School): “Durch unser umfassendes Absolventennetzwerk, dem LIMAK Club, können wir sehr gut mitverfolgen, wie sich unsere Absolventen beruflich weiterentwickeln. Die Vielzahl der Absolventen machte innerhalb von drei Jahren nach Abschluss konkrete Karriereschritte, viele Absolventen sind heute in Geschäftsführungs- und sogar in Vorstandspositionen in nationalen wie internationalen Unternehmen. Manche gründeten auch ihr eigenes Business. Jene die bereits in leitender Position zur Zeit des Abschlusses sind, haben ihr erworbenes Know-how vielfach dazu genutzt, ihr Geschäft erfolgreich auszubauen und zu internationalisieren und so sehr konkret zum Erfolg des Unternehmens beizutragen. Konkrete Erfolgsbeispiele sind u.a.:
- DI Walter Doppelmayr, MBA (Geschäftsführer, Autodesk)
- DI Dr. Max Lackner, MBA (Research Area Manager, Borealis)
- Mag. Christoph Katzensteiner, MBA (Geschäftsführer, Railpool München)
- DI Dr. Peter Schwab, MBA (Forschungschef, voestalpine)
- Mag. Dorothea Sulzbacher, MBA (Geschäftsführerin, OMV Future Energy Fund).
Gerne geben wir Interessierten Informationen zu deren Entwicklungsweg und stellen direkten Kontakt zu den Absolventen her.”
O. Univ.Prof. Dr. Hubert Biedermann (Leiter Department Wirtschafts- und Betriebswissenschaften, Montanuniversität Leoben): “Durch das in Qualität und Quantität ausdifferenzierte Angebot ist es gerade den Universitäten möglich, ihre Programme besser zu positionieren, wobei sich die Montanuniversität insbesondere auf die Höherqualifizierung des Technikernachwuchses konzentriert. Den Teilnehmern ist dabei die seitens der Universität sichergestellte Aktualität der Forschung und des Anwendungsbezuges in der Industrie und Wirtschaft besonders wichtig.”
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