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Keine Online-Job-Plattformen ohne Social Media

15Feb2011
6 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Online-Job-Plattformen haben sich rasant gewandelt. Anno dazumal waren sie lediglich ein Abklatsch der Inserat-Seiten in Printmedien. Nur eben online. Mittlerweile bieten sie weit mehr und sind auch vom Markt gefordert, einen umfassenderen Stellenwert einzunehmen.

Die Job-Plattformen seien ohnehin austauschbar, hört man. Mit nichten – sie unterscheiden sich sehr wohl und überlegen sich gut, wie sie ihre Kunden besser betreuen können. Heute hinterfragt Eva Selan für das HRweb die Social Media-Komponente der Online-Job-Plattformen.

Ich danke jenen, die Einblick gewährten in ihre Social Media Strategie. Auch Job-Plattformen, die hier nicht genannt werden sind bereits auf den Web 2.0-Zug aufgesprungen und es ist verständlich, dass sich einige nicht in die Karten sehen lassen möchten, vor allem wenn Neuerungen kurz bevor stehen. Zum Beispiel Mag. (FH) Stefan Barislovits (Leitung Marketing & PR, StepStone Österreich GmbH) sagt: „Die StepStone-Gruppe hat dazu eine sehr detaillierte Strategie – und eine eigene Entwicklungsabteilung, die sich nur um dieses Thema kümmert. Twitter, Facebook und Co. sind dabei nur ein Teil des Gesamtkonzeptes. 2011 werden Produkte erscheinen, die sich teilweise erheblich von unserem Mitbewerb unterscheiden. Wir bitten um Verständnis, zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr verraten zu dürfen.“

Ähnliche Aussagen kamen auch von Mitbewerbern und es zeichnen sich einige Neuerungen am Web 2.0-Himmel ab – man darf also gespannt sein, was 2011 diesbezüglich bieten wird. HRweb wird am Ball bleiben und berichten! Glücklicher Weise legen doch einige die Karten offen auf den Tisch und gewähren interessante Einblicke!

Interview

Welche Social-Media-Kanäle setzen Sie ein? Warum gerade diese?

Mag. Oliver Sonnleithner (Geschäftsführer, karriere.at Informationsdienstleistung GmbH): Blog, Facebook, Twitter. Zentrales Social-Media-Element ist dabei das karriere.blog. In diesem thematisiert ein engagiertes Team an Bloggern täglich mit journalistischer Qualität News und Trends aus der HR-, Karriere- und Jobwelt. Sämtliche Artikel von uns und Lesenswertes aus der Blogosphäre verbreiten wir über unsere Facebook- und Twitter-Auftritte.
Das karriere.blog setzen wir ein, weil wir Kompetenz in HR-, Recruiting- und Karrierefragen im Haus haben und unseren Usern den Mehrwert von qualitativ hochwertigem Content in regelmäßiger Form bieten wollen. Facebook hilft uns, diesen Content einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Via Twitter erreichen wir zwar eine mengenmäßig kleinere, dafür aber überdurchschnittlich interessierte wie auch qualifizierte Leserschaft. Diese sichert, dass unsere Artikel von Meinungsbildnern im gesamten deutschsprachigen Raum wahrgenommen und im Idealfall weiterverbreitet bzw. weiterverarbeitet werden.

Mag. (FH) Manuela Fischer (Marketing & Business Development, careesma.at): 2 Weblogs (für Kandidaten bzw. für Personalmanager/HR Beauftragte), Facebook, Twitter, Youtube, Xing, LinkedIn
Careesma hat bereits 2008 damit begonnen Social Media in die Unternehmensstrategie zu integrieren und betreibt eine breite Palette von Kanälen. Wir positionieren uns mit diesen Kanälen als kompetenter Partner bei der Jobsuche und sind dort im Netz präsent, wo unsere User unterwegs sind. Aufgrund der groβen Reichweite gewisser Social Media Kanäle kann man sowohl neue Zielgruppen ansprechen als auch auch passive Kandidaten erreichen, mit denen es vielleicht ansonsten zu keiner Interaktion kommen würde. Auβerdem können mithilfe von Social Media die Personen hinter Careesma eingebunden werden,  so wird der Plattform ein Gesicht verliehen und macht die Jobsuche menschlicher. Die meistgenutzten Kanäle in unserer Zielgruppe sind die beiden Blogs bzw. Facebook und Twitter, diese werden deshalb auch am intensivsten mit Content versorgt.

Mag. (FH) Barbara Wiesinger (Country Manager & Sales Director, Monster Worldwide Austria GmbH): Momentan konzentrieren wir uns auf unsere Facebookfanpage, den Twitterchannel + die Monster XING-Gruppe. Facebook mit seiner Reichweite, Twitter mit fachspezifischem Publikum und XING zur B2B-Kontaktpflege.
Um sich als Arbeitgeber für die Generation der Digital Natives attraktiv zu machen, bedarf es eines gezielten Employer Brandings im Umfeld der Zielgruppe, also auch in den Social Communities. Durch die Schaffung einer offiziellen Marken- oder Unternehmenspräsenz auf facebook, twitter oder XING ist genau das möglich. Das gilt wiederum für Österreich in gleichem Maß wie für Deutschland, die Schweiz & Co.

Siehe auch Studie: „Recruiting Trends Österreich 2010“)
Facebook mit seiner Reichweite, Twitter mit fachspezifischen Publikum und XING zur B2B-Kontaktpflege.

In welcher Form setzen Sie diese Social-Media-Kanäle ein? Wie gehen Sie konkret vor und welche Ziele verfolgen Sie damit?

Wiesinger (monster.at): Über FB und Twitter möchten wir User über spannende Themen im Job- und Karrierebereich auf dem Laufenden halten als auch über Messen, Events und Aktionen informieren. Die XING-Gruppe nutzen wir um unsere Expertise an Interessierte und Kunden im Rekrutierungsbereich weiterzugeben und ebenfalls über Events in diesem Bereich zu informieren.

Fischer (careesma.at): Careesma nutzt den Careerblog und die Facebook-Fanpage schwerpunktmäßig zur Interaktion mit der Zielgruppe Bewerber. Hier steht der Community-Gedanke im Vordergrund, wir berichten über karriererelevante Themen und holen uns wichtige Rückmeldungen und Feedback.  Ein zusätzlicher Effekt ist die Steigerung des Traffics auf der Jobbörse. Beim Twitterkanal geht es mehr um die Neuansprache von Fachkräften in bestimmten Zielgruppen. Deshalb hat Careesma dort jeweils für Marketing,  IT und neuerdings auch Studenten eigene Twittergruppen gegründet, die mit spezifischen Jobinseraten versorgt werden.

Sonnleithner (karriere.at): Am Beginn steht in der Regel ein Beitrag in unserem karriere.blog. Dieser entsteht ähnlich einem „klassischen“ Artikel eines Printproduktes. Unsere Blogger nehmen sich eines Themas an, recherchieren, designen Grafiken, führen Interviews mit interessanten Gesprächspartnern.
Via Facebook wird dieser Artikel dann auf unserer eigenen Fanpage verbreitet und von karriere.at-Fans geteilt. Auf der Facebook-Fanseite von karriere.at findet auch ein guter Teil der Diskussionen über Artikel und Themen statt, da die Hemmschwelle, etwas auf Facebook zu posten, unserer Erfahrung nach niedriger ist, als im Blog selbst. Facebook wurde somit zu einem unverzichtbaren Kommunikationsmittel mit unseren „Fans“ und „Freunden“.
Twitter verwenden wir ähnlich und verbreiten zusätzlich täglich mehrere Links, von denen wir denken, dass sie für unsere Leserschaft interessant sein könnten. Dies können Artikel anderer Fachblogger, Medienberichte, Statistiken oder auch einfach witzige Web-Fundstücke mit Karriere-Kontext sein.

In wie fern profitieren Ihre Kunden von Ihrem Einsatz von Social Media? Fragen es Kunden aktiv nach?

Sonnleithner (karriere.at): Immer mehr Kunden sprechen uns auf unseren gesamten Social-Media-Auftritt  an. Unseren Kunden (sowohl bewerber- als auch unternehmensseitig) versuchen wir umfassende und gut recherchierte Information aus Expertenhand zu liefern. Wie schon angesprochen, ermöglicht es das Social-Media-Angebot von karriere.at unseren Fans, bei der Themensetzung aber auch bei der Diskussion rund um Themen mittendrin zu sein. Somit gestalten sie bei der Meinungsbildung aktiv mit.  Da wir traditionell zu den „Early-Adoptern“ im Social-Media-Bereich gehören, konnten wir uns mit unserer Expertise auch bei unseren Kunden als kompetenter Ansprechpartner positionieren. Kundenseitiges Interesse besteht also definitiv.

Wiesinger (monster.at): Gerade die jungen Nachwuchskräfte, die Digital Natives, die bereits mit Computer, Internet und Handy aufgewachsen sind und sich im Umfeld  der „neuen Medien“ bewegen, werden über diese Kanäle abgeholt.

Fischer (careesma.at): Kunden profitieren von einer gröβeren Reichweite, da über Social Media täglich in etwa 5.000 Fans und Follower angesprochen werden. Die Ansprache erfolgt auch in vielen Fällen gezielter – beispielsweise über eigene Twitter-Accounts für bestimmte Job-Kategorien. Unternehmen haben auβerdem die Möglichkeit, in ihre Jobinserate Social-Media-Icons einzufügen oder Inserate gezielt in einzelnen Social-Media-Kanälen zu verbreiten. Für die Zukunft ist geplant das Einfügen von Social Media Profilen von Kandidaten in deren Konto auf Careesma zu ermöglichen (bspw. einen Link zum Twitter-Konto). So werden Unternehmen mehr Infos über Kandidaten und deren Social-Media-Aktivitäten mit nur einem Klick zu Verfügung gestellt.

 

Ich danke für die gewähren Einblicke in die Social-Media-Strategien! Natürlich werden wir vom HRweb es uns nicht nehmen lassen, diesen Aritkel ebenfalls über unsere Social-Media-Kanäle zu verbreiten und freuen uns, wenn Sie als Leser das selbe tun!


Gesprächspartner

Keine Online-Job-Plattformen ohne Social Media

HRweb

Mag. Oliver Sonnleithner
Geschäftsführer

Karriere.at Informationsdienstleistung GmbH

HRweb

Mag. (FH) Manuela Fischer
Marketing & Business Development

Careesma.at

HRweb

Mag. (FH) Barbara Wiesinger
Country Manager & Sales Director

Monster Worldwide Austria GmbH

HRweb

Mag. (FH) Stefan Barislovits
Leitung Marketing & PR

StepStone Österreich GmbH

 

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