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Ein guter Trainer ist auch eine kleine „Rampensau“

23Nov2011
3 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Was macht einen guten Trainer aus? Reicht es, ein Menschenfreund sein und zu wissen, wie Lernprozesse ablaufen? Muss man die Seminarteilnehmer in seinen Bann ziehen können? Sabine Prohaska (seminar consult prohaska, Wien), deren Unternehmen u.a. Trainer ausbildet, erklärt worauf es im Trainerberuf ankommt.

Interview: Ein guter Trainer ist auch eine kleine „Rampensau“

Frau Prohaska, welche Grundvoraussetzungen sollte ein angehender Trainer mitbringen?

Ein Trainer muss die Menschen in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit gern haben.

Warum?

Ein gut gebuchter Trainer arbeitet jede Woche mit circa 30 bis 50 Menschen, die er meist zuvor nicht kannte, zusammen – Menschen, die häufig sehr unterschiedlich „ticken“. Deshalb muss sich ein Trainer schnell auf die unterschiedlichsten Personen einstellen können. Zudem muss er jedem Teilnehmer das Gefühl vermitteln können: Ich schätze Dich als Person – gerade, wenn in den Seminaren auch eine Einstellungs- und Verhaltensänderung erreicht werden soll. Denn Vertrauen und Wertschätzung sind die Grundpfeiler dafür, dass Menschen eine solche Veränderung überhaupt erwägen.

Aber ein Menschenfreund zu sein, das allein genügt für den Trainerberuf doch nicht. Oder?

Selbstverständlich gehört mehr dazu. Eine didaktische und gruppendynamische Kompetenz ist ein Muss, um Wissen vermitteln zu können. Außerdem sollte jeder Trainer eine kleine „Rampensau“ sein. Denn sein Platz im Seminar ist nun einmal vorne – sozusagen im Rampenlicht – und nicht im Auditorium. Wen das zu sehr stresst, der ist im Trainerberuf nicht lange glücklich. Zugleich darf ein Trainer aber nicht zu selbstverliebt sein. Ihm muss stets bewusst sein: ‚Es geht nicht um meine Entwicklung, sondern um die der Teilnehmer.’ Also muss er sich bei Bedarf auch zurücknehmen können.

Warum werden so viele Menschen Trainer, Berater oder Coach? Lockt sie das große Geld?

Viele Teilnehmer von Trainer- und Coachausbildungen kommen aus gut bezahlten angestellten Jobs. Äußere Umstände oder die Frage nach dem Sinn ließen in ihnen jedoch den Entschluss reifen: Ich will Trainer und/oder Coach werden. Bei unseren Teilnehmern ist der Wunsch nach Erfüllung das wichtigste Motiv. Viele wollen zudem selbstbestimmter leben und arbeiten, weshalb sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.

Verdienen Trainer heute noch das große Geld?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn welche Tagessätze ein Trainer erzielt, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Branche. Im Bankensektor werden höhere Tagessätze als im Sozialbereich bezahlt. Auch die Inhalte spielen eine Rolle. Verhandlungstrainings werden besser honoriert als Kommunikations-Grundlagenseminare. Und keinesfalls sollte man das Thema Selbstvermarktung vergessen. Ein Trainer, der in seiner Zielgruppe eine hohe Bekanntheit hat, erzielt in der Regel höhere Honorare als ein No-name-Trainer. So gibt es zum Beispiel Trainer, die Selbstmanagement-Seminare für 400 Euro durchführen, andere hingegen erzielen für scheinbar dasselbe Seminar 2000 Euro pro Tag.

Interviewpartnerin: Sabine Prohaska ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmens seminar consult prohaska, Wien, das unter anderem Trainer und Coaches ausbildet. Sie ist Autorin des Buchs „Erfolgreich im Training – Praxishandbuch“. (prohaska@seminarconsult.atwww.seminarconsult.at).

Gastautor: Andreas Lutz

Ein guter Trainer ist auch eine kleine „Rampensau“

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