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Zen of Presentation!

19Dez.2011
4 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wann haben Sie zuletzt eine wirklich gute Präsentation erlebt? Oder anders gefragt: Wann sind Sie das letzte Mal dem „Death by bulletpoint“ entkommen? Sie schmunzeln vielleicht aber ich meine es (tod)ernst. Powerpoint und langweilige eintönige Präsentationen befördern uns direkt in die Informationshölle. Noch dazu in eine langweilige. Aber gibt es Gegenstrategien?

 

Präsentationstipps liest man viele im Zuge des eigenen Business-Lebens. Manche davon sind gut, die meisten davon sind banal. Vielleicht ist es ja auch banal einen weiteren Artikel über dieses Thema zu schreiben – aber das riskiere ich gerne.

Der Kern des Problems: Sliduments und Powerpoint

Ich behaupte der Kern des Problems mit Business-Präsentationen liegt in drei Phänomenen die je Vortrag unterschiedlich stark ausgeprägt sein können:

  • Man hat eine Mischung aus Slides und Dokumenten. Der Designer Garr Reynolds nennt diese Hybridformen „Sliduments“. Sie enthalten viel zu viel Text für eine gute Präsentationsfolie aber sind zu wenig ausführlich um wirklich eigenständig als Dokument zu fungieren. Nicht Fisch und nicht Fleisch sind sie der materialisierte Kompromiss in einer gestressten Welt sich für keine der beiden Informationstypen zu entscheiden.
  • Powerpoint hat viele Vorlagen, Übergänge, Animationen und ermöglicht dadurch quasi professionalisierte Geschmackslosigkeiten. Was stört mehr als von neonfarbener Folie zu pastellfarbenem Farbverlauf von wischenden, rotierenden oder sogar blinkenden Folienübergängen getragen zu werden? Wohl mehr nur noch eingebaute Cliparts! Vielleicht meine persönliche Meinung, mich meine ich stehe aber nicht alleine da.
  • Unwissenheit und schlechte Vorbereitung führend zum vielzitierten „Powerpointkaraoke“. Leider nicht so unterhaltsam wie seine gesangliche Form soll es schlichtweg dem ungeübten Vorlesen von Folie um Folie einen Namen geben. Wer draußen steht ist damit eigentlich egal denn der Vortragende liest die Folien nur ab und das Publikum macht es auch. Letzteres meistens sogar schneller als der Vortragende, was die gähnende Langeweile um einige Ääääää’s verstärkt.

Die goldenen Regeln

Regeln für gelungene Präsentationen gibt es wie Sand am Meer. Ich fasse Ihnen aber mal die aus meiner Sicht wichtigsten zusammen.

  1. Verstehe dein Thema! Das wichtigste an einem Vortrag ist der spielerische Umgang mit dem Thema. Kennen Sie es nicht oder nur schlecht, treten Sie erst gar nicht an.
  2. Die Präsentation ist nur das Medium: Es geht nicht darum mit einer Präsentation im Sinne von Effekten/Technik zu beeindrucken sondern darum Ihr Thema in den Köpfen der Zuhörer zu verankern. Achten Sie daher weniger auf Ihre Folien als auf die Wirkung die Sie erzielen wollen und können.
  3. Ab 24 Folien pro Sekunde ist es ein Film! Folien sind kein Lesekontest. Im besten Fall befinden sich auf den Folien nur ergänzende Informationen (Grafiken, Bilder, Tabellen, Beispiele, Demos, etc.), die der Vortragende einsetzt, um die Inhalte besser „rüberzubringen“. Im schlimmsten Fall befinden sich auf den Folien halbe oder gar ganze Sätze … Als Faustregel kann gelten: 2-3 Minuten pro Folie.
  4. 10 – 20 – 30 Regel: Guy Kawasaki, ein amerikanischer Autor, hat diese Regel geprägt. Eine Gute Präsentation sollte nur 10 Folien beinhalten, maximal 20 Minuten dauern und keine Schriftgröße kleiner als 30 beinhalten.
  5. Keine Angst vor Pausen: Ihr Publikum sieht Ihren Vortrag zum ersten Mal und hat meistens auch keine Ahnung von Ihrem Thema. Deswegen lassen Sie ihm ein wenig Zeit, alle Informationen, die Sie verbreiten, auch aufzunehmen.
  6. Plane offline/analog! Man sollte NICHT in Powerpoint beginnen die eigene Präsentation zu planen. Man sollte analog beginnen, auf einem Blatt Papier beispielsweise. Sein gesamtes Arbeit in Powerpoint zu verlegen limitiert den Kreativitätsprozess und das Denken.

The Zen of Presentation

Garr Reynolds bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt wenn er sogar vom „Zen of Presentation“ spricht. Mit Zen verweist er auf die typisch japanische Tradition bzw. religiöse Tradition wobei Zen uns Westeuropäern wenig sagt und auch wenig nachvollziehbar ist. Im Zen lässt man die Flut der Gedanken zur Ruhe kommt und übt sich im Erleben von Stille und Leere. Und dieses Prinzip überträgt Garr Reynolds auch auf Präsentationen. Er spricht von Fokussierung, Einfachheit und Klarheit. Sein „Zen of Presentation“ ist daher keine konkrete Methode als vielmehr eine Idee Präsentationen neu zu betrachten und neu zu denken. Eine Herangehensweise die die Reduktion von Inhalt, das Vermeiden von klassischen Bulletpoints und den gezielten Einsatz von Bildern betont.

Werfen Sie doch auf YouTube mal einen Blick auf „Zen of Presentation“ und schauen Sie sich eine der berühmten Authors @ Google Präsentationen von Garr Reynolds an. Mich haben diese Gedanken sehr stark beeinfluss keine Sliduments mehr zu Verbrechen und wenn ich schon Powerpoint-Karaoke betreibe, dann vorher zumindest zu üben.

Link Tipp

Garr Reynolds: www.presentationzen.com

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