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Baby come back – Zurück ins „alte“ Unternehmen

08Nov2012
3 min
HRweb

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Mitarbeiter die einmal aus dem Unternehmen ausgeschieden sind, haben es oft schwer wenn sie wieder zurück wollen. Dabei würden sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter davon profitieren.

Klaus Mayer hat vor 3 Jahren gekündigt. Er sah keine Perspektive oder Weiterentwicklungs-Möglichkeiten in seinem damaligen Unternehmen und hat sich nach längerer Bedenkzeit für einen Ausstieg entschieden. In der Zwischenzeit konnte Klaus wertvolle Erfahrungen bei seinem neuen Arbeitgeber – einem Mitbewerber – sammeln und hat jede Möglichkeit zur persönlichen als auch beruflichen Weiterentwicklung genutzt.

Als er eine Stellenanzeige für eine Führungsaufgabe bei seinem ehemaligen Arbeitgeber entdeckt, bewirbt er sich sofort, denn eigentlich war er bis auf die oben genannten Gründe sehr zufrieden. Er wird zu einem Vorstellungsgespräch geladen wo ihm mitgeteilt wird, dass ehemalige Mitarbeiter nicht mehr ins Unternehmen zurückkehren können. Klaus ist enttäuscht und das Unternehmen hat sich selbst die Chance genommen einen für die Position geeigneten Mitarbeiter einzustellen, der obendrein Kosten spart.

Kostenersparnis

Kosten für eventuelle Personalberater und/oder teure Trainings um intern jemanden auf die Rolle vorzubereiten bzw. Kosten für Einschulungsmaßnahmen und die Kennenlernphase im Unternehmen. Bedenkt man dass Studien belegen, dass die Kosten für die Einstellung von Mitarbeitern ab der mittleren Ebene mit 150 % – 400 % des Gehalts (für gehobene Positionen und Spezialisten) beziffert wird, so hätten Unternehmen hier durchaus Sparpotential.

Warum scheuen sich so viele Unternehmen davor, ehemalige Mitarbeiter wieder einzustellen?
Einerseits aus Eitelkeit, ja sie lesen richtig, denn manche Firmen reagieren beleidigt, wenn ein Mitarbeiter es wagt ihnen den Rücken zu kehren oder sehen es als illoyalsten Akt, den ein Mitarbeiter setzen kann.
Andere fürchten, dass der Mitarbeiter nach gewisser Zeit wieder das Weite sucht und wollen sich die „Enttäuschung“ ersparen.
Egal was die Gründe für die ablehnende Haltung gegenüber diesen „Abtrünnigen“ ist, Unternehmen sind durchaus gut beraten, dem Thema positiver gegenüber zu stehen, weil die Vorteile auf der Hand liegen.

Mitarbeiter die heute ein Unternehmen verlassen, haben meistens folgende Gründe dafür:

  • keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten/Perspektive
  • keine großen Gehaltssteigerungen
  • gleichbleibende Anforderungen
  • und andere

Der Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber ist oft die einzige Möglichkeit eine Stufe höher auf der Gehaltstreppe zu erklimmen. Unternehmen, insbesondere internationale Konzerne haben meistens strikte Vorgaben was Gehaltserhöhungen anbetrifft, meist zwischen 5 – max. 10 %, das sind nur ein paar hundert Euro. Und während man bei der alten Firma oftmals gehört hat, es gebe kein Geld für Weiterbildung, hat man in der Neuen sogar die Möglichkeit eine eigene „Akademie“ zu besuchen.

Die Zeiten als Mitarbeiter von der Lehre bis zu Pension in einem Unternehmen gearbeitet haben gehören vermehrt der Vergangenheit an. Wir sind heute wesentlich mobiler als unsere Großeltern oder Eltern und scheuen uns nicht, neue Herausforderungen zu suchen. Unternehmen, auf der anderen Seite,  wünschen sich Mitarbeiter die mannigfaltige Erfahrungen gesammelt haben und diese auch einbringen können.

Fazit

Die Wiedereinstellung ehemaliger Mitarbeiter kann also durchaus befruchtend für beide Seiten sein. Der Mitarbeiter der gereift und Know-How technisch auf Letztstand ist und das Unternehmen das einen motivierten und ohne eigenes Zutun, bestens ausgebildeten Mitarbeiter zurück erhält.

Unternehmen sollten den Weggang und die Wiederkehr von Mitarbeitern durchaus als Entwicklungsmaßnahme sehen, die zwar dem Unternehmen nichts kostet, aber enormen Nutzen bringt.

Baby come back – Zurück ins „alte“ Unternehmen

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