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HR-Portale | Kleiner Fisch will Kraft haben

04Apr2013
4 min
HR-Portale

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Die Artikelserie über HR-Portale wendet sich heute einem Arbeitnehmer-Portal zu:

Eine sehr ambitionierte Initiative, die in Österreich ihren Ausgang nimmt und bereits die Fühler nach Deutschland ausstreckt: Kleiner Fisch formuliert als Mission Statement: „Wenn es keine Arbeitnehmer mehr gibt, die für Mindestlöhne arbeiten, unbezahlte Überstunden machen, oder sich schlecht behandeln lassen, dann haben Arbeitgeber, die das praktizieren bald keine Mitarbeiter mehr.“

HR-Portale

Kleiner Fisch

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Online seit: .
Zahl der MA: .
Interviewpartner: .
Revolution der Arbeitnehmer
www.kleiner-fisch.at … mittlerweile existiert careerloft leider nicht mehr!
april2012
2
Yvonne Hacker & Regina Gregory

Los geht’s:

Welches Ziel verfolgt Ihre Plattform?

Wir wollen einerseits ein Informationsservice bieten, z.B. welche Förderungen gibt es für Mindestverdiener, Tipps für Gehaltsverhandlung, Selbstwertstärkung, aktuelle Presseberichte sowie eigene Artikel, wie z.B. die Erfolgsgeschichten, Streikgeschichten, …

HRwebDie Erfolgsgeschichten kommen direkt von den „kleinen Fischen“ für andere kleine Fische. Sie sollen Mut machen, zeigen, „so hab ich es geschafft – so kannst du es auch schaffen.“

Es ist uns wichtig, dass Arbeitnehmer ihren Wert erkennen, der sich nun mal nicht nur an Kollektivverträgen orientiert, und den Mut haben, dafür einzustehen.

Neben dem Informationsservice bieten wir zusätzlich noch eine Plattform des Austausches an. Diese Plattform, genannt Erfahrungsaustausch, erlaubt es Arbeitnehmern sich anonym zu beruflichen Themen auszutauschen.

Was war ausschlaggebend für die Idee dieser Plattform?

Leider ist es so, dass die Reallöhne seit den 80iger sinken und die Preise steigen. Eine Erwerbstätigkeit schützt daher heute leider nicht mehr vor Armut(sgefährdung). Bereits 2008 waren knapp 50% der Armutsgefährdeten in Österreich zugleich erwerbstätig! Zwei Drittel davon Vollzeit!

Solche Fälle kennen wir auch aus unserem Bekanntenkreis, deswegen war es uns ein Bedürfnis, Wege zu finden, mehr Gerechtigkeit und Fairness zu schaffen. Dazu ist es auch nötig, dass der einzelne dafür einsteht. Viele einzelne, die sich letztendlich zusammenschließen, bewegen auch etwas! So entstand auch unser Titel „Revolution der Arbeitnehmer“. Wir wünschen uns eine friedliche Revolution, die dazu führt, dass Mindestlöhne ein Niveau erreichen, dass der einzelne Mensch gut davon leben kann!

Dafür einzustehen, möchten wir Arbeitnehmern Mut machen bzw. wünschen wir uns auch, dass Arbeitnehmer sich untereinander auf unserer Seite unterstützen, wie man es in einer Familie tun würde. Je mehr sich beteiligen, umso größer wird auch der Pool an Erfolgs- und Erfahrungsgeschichten.

Wer ist die Zielgruppe? Welchen Nutzen hat diese Zielgruppe durch Ihre Plattform?

Alle Arbeitnehmer im Besonderen auch Mindestverdiener. Der Nutzen ist Aufklärung, Information, Vernetzung und gegenseitige Hilfe einer Community bei der Selbsthilfe.

Wer zählt zu Ihren größten Mitbewerbern?

Direkte Mitbewerber sehen wir keine, es gibt allerdings Institutionen, wie. z.B. die AK und Gewerkschaften, welche die gleichen Ziele verfolgen.

Was unterscheidet Sie von Ihren Mitbewerbern?

Von der AK unterscheiden wir uns in dem Sinne, dass wir keine rechtliche Hilfe offerieren, sondern den Austausch von Arbeitnehmern untereinander forcieren möchten. Wir möchten nicht rein bei den Problemen ansetzen, sondern direkt beim Menschen. Stärke, Kraft und Mut sind Werte die vermittelt werden möchten.

Es soll erkannt werden: „Ich bin nicht nur ein kleiner Fisch, der sinkende Löhne, steigende Preise, sinkenden Wohlstand einfach erdulden muss, „weil man eh nichts machen kann“. Sondern gemeinsam sind wir wer, gemeinsam haben wir eine Stimme, die nicht überhört wird! Unser Logo demonstriert auch, was die kleinen Fische erreichen können, wenn sie sich zusammen tun! Niemand kann uns mehr „über den Tisch ziehen“, denn sind mehr! Dies erfordert natürlich Selbstinitiative, Aktion und Mut vom Einzelnen und ein Umdenken der Gesellschaft.

Wodurch finanziert sich ihr Portal?

Unser Portal, sprich den Webspace, das CMS-Programm, die Arbeitszeit sowie unsere gedruckten Flyer finanzieren wir rein privat aus unserer eigenen Tasche, weil es uns ein Anliegen ist!

Wir haben gerade erst, zum ersten Mal den Weg des Crowd Fundings, über die Plattform respekt.net versucht. Man wird abwarten und sehen müssen, ob sich dies erfolgreich umsetzen lässt. Hier sind wir natürlich auch auf Spenden angewiesen.

Weswegen wir es auch als so wichtig ersehen, dass auch Vielverdiener sich für die Sache einsetzen. Denn Fairness und Gerechtigkeit können nur erreicht werden, wenn auch jene sich dafür stark machen, die „gerade nicht betroffen sind“.

Wie sehen Ihre nächsten Schritte aus?

Über Crowd Funding und PR bekannter zu werden. Je mehr mitmachen, umso größer wird die Chance etwas zu bewegen.

Wir netzwerken selbstverständlich auch mit anderen Initiativen in Österreich und Deutschland, wo wir uns regelmäßig zum Austausch treffen und gegenseitig helfen möchten.

Die Durchführung von Interviews ist ebenfalls eines unserer Ziele: z.B. nächsten Monat interviewen wir eine Firma in Deutschland, bei denen die Angestellten selbst bzw. die Mitkollegen bestimmen, wie hoch das Gehalt des jeweiligen Mitarbeiters ist! Das Schöne daran, das System funktioniert!

Wir freuen uns über jeden der dabei ist, nutzt unseren anonymen Erfahrungsaustausch und/oder liked/folgt uns auf facebook/twitter oder google+.

Empfehlt uns weiter und kontaktiert uns gerne mit Fragen, Wünschen und sonstigen Anliegen.

HR-Portale | Kleiner Fisch will Kraft haben

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