Erholt vom ersten Akt – MBA-Interessenten/ – tauchen wir schnell in die Situation der Studierenden. Angesprochen sind Top-Executives. Wir – das Publikum – stellen uns die Frage „Wer sind diese Teilnehmer tatsächlich und was schätzen sie an ihrem Studium?“. Und ich frage die Anbieter direkt.
Tatort: Executive MBA-Programme privater Anbieter (nicht öffentlich finanzierte Universitäten).
Rückblende
Vor 10 Jahren war ich selbst noch in der Organisation von Master-Studiengängen – u.a. ein Executive MBA – tätig. Hochmotivierte Studierende aus unterschiedlichen Ländern, internationale Professoren, praxisorientiertes Arbeiten an top-aktuellen Themen, der MBA-Titel war noch ein wenig neu in Österreich, … ein hoch-inspirierendes Umfeld.
Damals zeichnete sich ab, dass mit dem Bekannter-Werden dieses Studientyps sich sowohl die Struktur der Interessenten wandelte als auch die Aufnahme-Kriterien der Anbieter: nicht mehr ausschließlich Top-Executives mit Studienabschluss plus fundamentaler Führungserfahrung zeigten Interesse an einem MBA-Studium, sondern auch die ein wenig breitere Masse, die noch nicht so erfahren war. Die MBA-Anbieter freuten sich über das gesteigerte Interesse und tendierten – aufgrund der Konkurrenz am Markt – die Aufnahmekriterien großzügig auszulegen. Eine langfristige Weiterführung dieses qualitativen Abwärtstrends wäre verheerend.
Mein Gefühl heute ist, dass er nicht weiterging, sondern sich sowohl Teilnehmer-Qualität als auch Studien-Qualität auf einem guten Niveau einpendelten. Da ein MBA-Studium jedoch nicht von Gefühlslagen abhängig sein soll und darf, frage ich mal lieber jene, die nach wie vor in diesem Sektor tätig sind.
In wie fern wandelte sich die Teilnehmer-Struktur in den vergangenen 10 Jahren?
Mag. Gerhard Leitner, MSc (Limak): Wir nehmen in den letzten Jahren vor allem zwei Entwicklungen in der Teilnehmer-Struktur wahr:
- Während die Teilnehmer-Struktur vor einigen Jahren noch extrem Männer-lastig war, sitzen nun in bestimmten MBA-Studienrichtungen vermehrt Frauen.
- Das Thema Weiterentwicklung wird bereits für junge Menschen immer wichtiger. Das merken wir daran, dass sich diese vermehrt für eine postgraduale MBA Weiterbildung interessieren.
Mag. Dr. Doris Burger (Donau Universität Krems): Die Teilnehmerstruktur hat sich insofern verändert, als die Bandbreite der Teilnehmer von MBA-Lehrgängen größer geworden ist; das betrifft das Alter bei Studienbeginn, die Internationalität, der Anteil der Frauen und die Vielfältigkeit des Qualifikations- und Erfahrungshintergrunds.
Mag. Thomas Berner (SMBS): Schon immer war die Studierenden-Statistik klar in zwei Zielgruppen zu trennen:
- akademischer Abschluss, schnelle Karriere und entsprechende Leitungsfunktionen und nach entsprechender Berufserfahrung dann die Orientierung zum Executive MBA – also die Studierenden dieser Zielgruppe sind so um die 30 Jahre alt.
- Und dann gibt es noch jene Zielgruppe, die sich aus Personen zusammensetzt, die im Unternehmen Linienkarriere gemacht haben und jetzt nochmals ihre Position absichern wollen bzw. für die weiteren Herausforderungen eine entsprechende Ausbildung benötigen – in Lebensjahren gerechnet sind diese Studierenden um die 40+.
Bemerkbar ist heute, dass die erste Zielgruppe am Zunehmen ist. Das zeigt auch jener Trend, wonach die finanziellen Unterstützungen der Unternehmen weniger werden und die „Selbstzahler“ im Vormarsch sind.
Klingt gut: die Teilnehmer-Struktur wird bereiter und somit vielfältiger bei hoher Studenten-Qualität. „Die Qualität des Studierenden als Teil der MBA-Dienstleistung“ erscheint jetzt vielleicht wenig wertschätzend auf den Einzelnen bezogen. Doch ich bin davon überzeugt und schrieb es auch schon mehrmals: Ein Master-Studium – wie jede längerfristige Ausbildung – ist nicht unwesentlich von den Teilnehmern abhängig. Der besten Ausbildung wird ein Strich durch die Rechnung gemacht, wenn die Teilnehmer niveaumäßig nicht mithalten können. Ein Master-Studium lebt u.a. davon, dass die Teilnehmer Erfahrung mitbringen und einfließen lassen können – in Diskussionen, Case Studies oder einfach in der Art, Fragen zu stellen. Je breiter die Hintergründe der Teilnehmer (Erfahrung, Geschlecht, Alter, Herkunft, etc), desto reicher wird der Output für jeden Einzelnen sein.
Wenn ich Ihre Studenten frage: Welche 3 Inhalte / Details / Nebeneffekte sind für Sie die herausstechendsten Eigenschaften dieses MBA? Welche 3 Schlagworte würde ich dann am häufigsten hören?
Mag. Dr. Martin H. Bauer (International Management Center Graz): Top-Referenten (Professoren der Uni Graz, erfahrene Praktiker), wertvolle Kontakte, beste Betreuung
Mag. Thomas Berner (SMBS): Internationalität und Auslandsmodule, Malik Management, berufsbegleitende Blockmodule zu 6 bis 10 Tagen
Mag. Dr. Doris Burger (Donau Universität Krems): Um Ihre „Studierenden-Fragen“ unmittelbar in die Tat umzusetzen, haben wir diese an eine Studierende (welche in 3 Monaten den Danube Executive MBA-Lehrgang abschließt) weitergeleitet und folgende Antworten erhalten:
- Inhalte: starker Fokus auf Strategie und Leadership-Themen; fachliche und persönliche Weiterentwicklung; breiterer Blick und Verstehen von Gesamtzusammenhängen in Unternehmungen und darüber hinaus; einzigartige Studienreisen mit Einblick in Wirtschaft und Universitäten in Hongkong und Washington
- Nebeneffekte: Studieren an einem genialen Campus: super Atmosphäre an der Donauuni; tolle Umgebung und Infrastruktur; professionelles Netzwerk mit Menschen aus neuen Branchen und Unternehmen; Bilden von persönlichen, tiefen Freundschaften, kooperatives Team und tolle Gruppendynamik.
Mag. Gerhard Leitner, MSc (Limak):
- Beim Global Executive MBA sind es sicherlich die Auslandsaufenthalte in Shanghai & Peking/China, Atlanta/USA und Brüssel/Belgien. Neben Unterrichtseinheiten an renommierten internationalen Universitäten und Business Schools, haben die Teilnehmer die Möglichkeit durch Unternehmensbesuche und Diskussionen ihre Perspektiven zu erweitern.
- MBA unabhängig werden von unseren Studierenden das – oft ein Leben haltendes – Netzwerk genannt, welches man sich im Rahmen der MBA Ausbildung entwickelt und das Kennenlernen von unterschiedlichen Perspektiven.
- Außerdem wird der Fokus auf Leadership-Themen positiv herausgestrichen. Inhaltlich ist es uns wichtig die Teilnehmer bei ihren Bedürfnissen abzuholen, die Inhalte anwendungsorientiert zu vermitteln und genügend Raum für Weiterentwicklung zu geben, um damit deren Handlungsspielraum als Führungskraft zu erweitern.
Vorhang.
Pause, das Buffet befindet sich im Voyer.
Der dritte Akt folgt im sept2013. Thema: Absolventen.
Gesprächspartner
MBA-Trilogie, 2ter Akt: Studenten.
Mag. Gerhard Leithner, MSc LIMAK Austrian Business School Mag. Thomas Berner SMBS – University of Salzburg Business School Mag. Dr. Martin H. Bauer International Management Center Graz Mag. Dr. Doris Burger Donau Universität Krems |