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Jobverlust, was nun? – Mut zur Alternative!!!

04Dez2013
3 min
Jobverlust

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

F_39574130Prognostizierte 450.000 Menschen werden in Österreich im Jänner 2014 ohne Job sein. Das ist der höchste Wert seit fast 70 Jahren.

Ausgelöst durch die Finanzkrise 2008, befinden sich viele Branchen im Umbruch – die Strukturen werden danach ganz anders aussehen. Und damit auch das Angebot an Arbeitsplätzen.

Für die betroffenen Menschen stellt sich die Frage: Wie schaffe ich möglichst schnell den beruflichen Wiedereinstieg?

Ein möglicher Lösungsansatz: In Alternativen denken!

Querdenken steigert die Job-Chancen

Wenn man seinen Job verliert, ist es naheliegend und sinnvoll, sich bei der Arbeitssuche auf jenes berufliche Umfeld zu konzentrieren, das man kennt. Daher bewerben sich auch viele Jobsuchende in jenem Bereich, in dem sie zuletzt tätig gewesen sind. In der Regel hat man viel in eine entsprechende Ausbildung investiert und außerdem verfügt man auch über die oft geforderte, einschlägige Berufserfahrung und die entsprechenden Branchenkenntnisse. Was spricht also dagegen?

Nichts! Außer man hat einen beruflichen Lebenslauf, den viele andere auch vorweisen können, die einen Job suchen. Oder man war bis jetzt in einer Branche beschäftigt, die zukünftig mit weniger Mitarbeitern auskommen wird – wie z.b. in der Finanzdienstleistung, im Verlagswesen oder in der Zeitungsbranche. Hier gilt dann die Devise: „Mehr vom Selben wird oft nicht zur Lösung führen“. In diesen Fällen ist man gut beraten, zusätzlich über alternative Jobstrategien nachzudenken.

Outplacement gibt die Perspektive

Das Entwickeln von alternativen Berufsbildern gehört in der professionellen Outplacement-Beratung zum Standard-Programm. Das Durchschnittsalter der Klienten im Outplacement liegt bei 45 Jahren und zusätzlich waren viele von ihnen lange in ihrem letzten Unternehmen beschäftigt. Wenn man die aktuelle Arbeitsmarktlage realistisch einschätzt,  ist es daher nur logisch und sinnvoll, auch eine berufliche Neuorientierung in Erwägung zu ziehen.

Immer mehr Outplacement-Klienten nutzen diese Situation, um gemeinsam mit dem Berater systematisch und zielgerichtet jene Gedanken und Überlegungen zu Ende zu führen, die sie schon lange im Kopf hatten. Und dann werden daraus Bewerbungs-Strategien abgeleitet und erfolgreich bei der Jobsuche umgesetzt. Hier ein paar Beispiele:

Wie jener ehemalige Abteilungsleiter eines Finanzunternehmens, der immer schon sehr sportbegeistert war – er ist heute Geschäftsführer in einem Fitness-Center. Oder die frühere Vertriebsmitarbeiterin eines Verlagshauses: sie hat sich schon seit Jahren intensiv mit der erneuerbaren Energie beschäftigt, weil sie von diesem Weg überzeugt ist. Sie werkt heute als „Mädchen für alles“ in einem kleinen Betrieb, der Photovoltaik-Anlagen herstellt. Und auch der IT-Spezialist, der mit 50+ ganz bewusst sein unglaubliches Know-how projektorientiert auf selbständiger Basis am Markt anbietet.

Mit Leidenschaft zum neuen Job

Die genannten Personen haben das gleiche erlebt wie alle, die den Job verlieren: auch sie sind nach der Kündigung durch das „Tal der Tränen“ marschiert, auch sie waren geschockt, hatten Zukunftsängste und wussten anfangs nicht, wie es weiter gehen soll. Aber sie haben – mit Unterstützung – diese Situation zum Anlass genommen und eine berufliche Zwischenbilanz gezogen.

Und mit all dem, was dabei auf der Haben-Seite gelandet ist – Qualifikationen, Interessen, Überzeugungen, Leidenschaften etc. – haben sie sich selbst eine Vorwärts-Perspektive gegeben und jenes Berufsbild entwickelt, in welchem sie zukünftig gerne tätig sein wollten. Natürlich war es nicht so, dass gleich die erste Bewerbung zum Erfolg geführt hat – aber schlussendlich haben sie ihr Ziel erreicht.

Diese Personen machen heute das, was ihnen wirklich Spaß macht und wo sie sich auch mit ihren Interessen und Fähigkeiten gut einbringen können. Manche verdienen weniger als zuvor, aber alle haben ungleich mehr an Lebensqualität gewonnen.

Fazit

Den Job zu verlieren, das ist für viele eine Zäsur in ihrem Leben. Entscheidend ist, dass man möglichst schnell wieder aufsteht und sich nach vorne orientiert. Das Denken in Alternativen erweitert dabei den Handlungsspielraum bei der Suche nach einem neuen Job.

Sich beruflich neu zu orientieren und dann endlich einmal das zu machen, was einen wirklich interessiert oder was als sinnstiftend erlebt wird – davon träumen auch viele, die noch einen Job haben. Arbeitssuchende machen hier oft aus der Not eine Tugend – und es funktioniert!

Nicht immer – aber immer wieder.

„Im Wald zwei Wege sich mir boten dar,
und ich nahm den, der weniger betreten war,
und dies veränderte mein Leben“
(Robert Lee Frost, amerikanischer Lyriker)

Jobverlust, was nun? – Mut zur Alternative!!!

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