Erfolg ist einer der wichtigsten Motivationsfaktoren in der Arbeitswelt, da sie stark auf die intrinsische Motivation wirkt. Erfolgreich zu sein eine wirtschaftliche Grundanforderung am freien Markt. Aber was bedeutet eigentlich „Erfolg“ und wie kann man „Erfolg“ ggf. auch messbar machen?
Im Rahmen eines Teamcoachings habe ich vor kurzem die Frage bearbeitet: „Ab wann betrachten wir in unserem Team etwas als Erfolg?“ Ein Workshop der mich selbst wieder einmal dazu gebracht hat sehr stark zu reflektieren und über meine persönliche Sichtweise auf „Erfolg“ und was diesen für mich definiert nachzudenken.
Erfolg als Faktor für intrinsische Motivation
Erfolg ist in der Arbeitswelt ein wesentlicher Faktor für intrinsische Motivation. Man kann dabei – aufbauend auf vielen unterschiedlichen Motivationstheorien der Arbeitspsychologie – mit Fug und Recht behaupten, dass Phänomene wie Sinn in der eigenen Arbeit, Anerkennung durch andere, Bestätigung oder auch die Ganzheitlichkeit der eigenen Aufgaben, wesentliche Motivationsfaktoren sind. Und „erfolgreiche Arbeit“ ist in einer Vielzahl der Fälle Auslöser oder Anlass für Selbst- oder Fremdbestätigung, das Erkennen eines übergeordneten Sinns oder schlicht das Erhalten einer Belohnung. Und wie viele Autoren auch recht treffend anmerken: Wenn man ohne Erfolgserlebnisse arbeitet kann sich Motivation kaum langfristig einstellen (Vielleicht kennen Sie das Gedankenexperiment: Man lässt jemanden Kegeln, aber verdeckt durch ein Tuch die fallenden Kegel. Man hört die Kegel fallen aber erfährt nie wie viele man getroffen hat. Wie lange würde jemand motiviert bei der Sache sein?).
Was also ist Erfolg?
Wie man für sich selbst Erfolg definiert ist wohl eine sehr individuelle Sache. Welche Kriterien, Ziele oder Eigenschaften man anführt kann teils sehr verschieden sein. In vielen Workshops habe ich etwa Sätze wie „Wenn unsere Kunden zufrieden sind“, „Wenn keine Fehler passieren“ oder „Wenn wir unsere Vertriebsziele erreichen“ gehört. Aber was liegt hinter diesen Aussagen analytisch betrachtetß Aus meiner Ansicht liegen dahinter zwei wesentliche Grundkonzepte von Erfolg.
Erfolg = Effizienz x Effektivität
Eine erste Betrachtungsweise ist für mich an die zwei Begriffe der Effektivität und der Effizienz gebunden. Sie wissen schon … der Unterschied zwischen „das Richtige tun“ (= Effektvität) und die Dinge „richtig tun“ (= Effizienz). Erfolg ist in dieser Sichtweise ein Produkt aus den beiden Komponenten. Mache ich etwas Falsches (Null Effektivität) oder mache ich etwas komplett falsch (Null Effizienz) kann sich auch kein Erfolg einstellen. Der maximale Erfolg ist wenn ich maximal effektiv und effizient arbeite. Die Betrachtungsweise ist für mich sehr stark an Input-Output-Relationen orientiert. „Wenn wir unsere Vertriebsziele deutlich vor dem Zeit- und Kostenplan erreichen“ ist für mich genau diese Argumentation.
Erfolg = Qualität x Akzeptanz
Die zweite Sichtweise ist eine für mich komplett andere. In dieser würde man Erfolg als Produkt aus Qualität und Akzeptanz sehen. Tolle Wachmaschinen zu bauen die kein Kunde kauft (= keine Marktakzeptanz) wäre demnach kein Erfolg. Funktionsuntüchtige Waschmaschinen zu verkaufen die viele Kunden kaufen aber wohl auch keiner. Zumindest kein nachhaltiger. Der maximale Erfolg wäre hier wohl die bestmöglichen Waschmaschinen herzustellen und Marktführer zu sein. Die Betrachtungsweise ist aus meiner Sicht eine gänzlich andere als die nach Effizienz und Effektivität.
Erfolg bleibt persönliche Sichtweise. Intrinsische Motivation ist sehr individuell
Diese zwei Sichtweisen haben mir immer geholfen meine eigenen Erwartungen und Erfolgskriterien zu reflektieren. Um am Jahresende Resümee zu ziehen. Um mit Jahresanfang aufbauend auf verlässlichen Erfolgskennziffern zu planen. Oder einfach nur an einem erfolgreichen Tag zu wissen, was einen gerade so erfolgreich-zufrieden stimmt.
Bei dieser Gelegenheit: Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches 2015er Jahr!
Was ist ‚erfolgreiche Arbeit‘ ? … über die ganz persönliche intrinsische Motivation.