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Jung dominiert Alt. Oder: „Wie Ü50 den Anschluss verliert …“

17Feb.2015
2 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wir sehen uns mit einer völlig neue Situation in der Arbeitswelt konfrontiert: Erstmals in der Evolution beherrschen junge Mitarbeiter überlebensnotwendige Dinge (insbesondere im Bereich Social Media) besser als die älteren, die sie ja eigentlich ausbilden sollen.

Eine Herausforderung für beide Seiten!

Weder haben die altgedienten Mitarbeiter Spaß daran, wenn sie immer wieder merken, dass sie bei den jungen Mitarbeitern nicht den gewohnten Respekt genießen. Noch ist es für die jungen Mitarbeiter eine wahre Freude, von Leuten ausgebildet zu werden, die im Grunde gar nicht wissen, wie wesentliche Teile des täglichen Lebens heutzutage ablaufen (könnten).

Aber was passiert konkret?

Die jungen Leute müssen bei vielem das sie im Verlauf ihrer Ausbildung lernen permanent eine Art Übersetzungsprogramm mitlaufen lassen, mit dem sie die antiquierten Vorstellungen ihrer Ausbildner in eine moderne Version umsetzen – insbesondere was Organisation und Kommunikation betrifft .

Die Ausbildner-Generation muss entweder (endlich) anfangen, moderne Arbeitsmethoden erst einmal selbst zu lernen – und zwar auf einem Niveau, um es auch vermitteln zu können – oder sie muss sich aus der Ausbildung in vielen Bereichen zurückziehen.

Die Glaubwürdigkeit als fachliche Autorität ist in vielen Bereichen schon heute eigentlich nicht mehr gegeben – insbesondere was Methodenkompetenzen angeht – also ausgerechnet dort, worauf es in der Ausbildung in vielen Berufen am allermeisten ankommt.

Was kann man tun?

Zunächst einmal gilt es, das Risiko eines massiven Verfalls von Leistungsfähigkeit zu vermeiden, der mit dem völligen Unverständnis zwischen den Generationen einher geht. Denn es ist ja nicht so, dass die Ausbildner-Generation nichts mehr kann. Denen fehlt einfach nur die Erfahrung im Umgang mit den künftig entscheidend wichtigen Werkzeugen, aber die Aufgaben, die mit diesen modernen Werkzeugen oft viel besser erledigt werden könnten, beherrschen sie immer noch besser als die Berufseinsteiger.

Das Internet bringt ohnehin einen gewaltigen Kulturwandel mit sich, und genau betrachtet birgt das mehr Chancen als Probleme. Die Alten können ja auch mal den Jungen zuhören und von denen lernen. Und die Jungen können viel früher viel mehr Verantwortung übernehmen – zum Beispiel für Teilbereiche, bei denen es auf die Neuen Medien in der Organisation entscheidend ankommt.

Wenn die Jungen zu Mentoren ihrer Ausbilder werden, dann müssen die Alten mal so zuhören und „gehorchen“, wie sie es von den Jungen erwarten. Und die Jungen erfahren, wie anstrengend es ist, jemandem etwas beizubringen.

In meiner völlig naiven Sicht der Dinge entsteht da etwas Schönes … vorausgesetzt, dass die Chancen die in diesem Wandel liegen auch auf allen Seiten wahrgenommen werden. Denn im Prinzip war es ja schon immer eine Fehlhaltung, wenn Ältere ihre Autorität allein aus ihrem Ältersein beziehen wollten. Respekt muss man sich jeden Tag neu verdienen – auch „Ü50“.

Jung dominiert Alt. Oder: „Wie Ü50 den Anschluss verliert …“

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