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Das war die PEp 2015 – eine Veranstaltung mit richtig Pep

19Okt2015
6 min
event-bericht

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Kongress: Personalentwicklung pur. Veranstalter: Business Circle, 15+16okt2015, Wien
Das war die PEp 2015 – eine Veranstaltung mit richtig Pep

 

„PEp“ – eine Stadt in Texas, Amphetamin, Paket Ensemble Protocol, Performance Enhancement Proxy, politisch exponierte Person, Perlacher Einkaufs-Passagen, Polizei-Einsatz-Patrone? Nein: Personalentwicklung pur, das 2. Jahresforum des Business Circle zu Trends, Strategien, Herausforderungen und Visionen zum Thema Personalentwicklung.

Was Sie versäumt haben, falls Sie nicht an der PEp 2015 teilgenommen haben, erfahren Sie überblicksartig in nachstehendem Bericht der Rechtsanwältin Dr. Anna Mertinz.

PEpige Organisation

Die Veranstaltung war ausgezeichnet vorbereitet. Den Teilnehmer stand bereits vorab Information und umfassendes Material zum Download zur Verfügung. Während der Veranstaltung wurden Live-Votings durchgeführt. Die Teilnehmer reisten aus ganz Österreich an. Die Stimmung war von Beginn bis zum Schluss an gut und interaktiv.

Gedankenaustausch und Netzwerken waren neben spannenden Vorträgen und Workshops wertvolle Bestandteile der PEp 2015. Noch vor dem ersten Vortrag wurden die Teilnehmer, die sich an runden Tischen zusammengefunden hatten, zu einem Austausch über ihre Erwartungen an die Veranstaltung aufgefordert. Schnell ergaben sich interessante Themen, die in Pausen weiterdiskutiert wurden.

Zwischen den Vorträgen gab es Vertiefungs-Workshops aus der Praxis für die Praxis. Die Leiter der Workshops konnten ihre Themen zuvor im Rahmen eines „speed dating“ nach dem Motto „sell your topic“ vorstellen. Danach hatten die Teilnehmer die Qual der Wahl. Eine Befragung einiger Teilnehmer in den Pausen bestätigte meine Vermutung: alle Vertiefungs-Workshops hatten spannende Aspekte und versorgten die Teilnehmer mit neuen Ideen.

„Auf Talente muss man aufpassen“

Brigitte Ehmann, ProSiebenSat. 1 Media, erzählte nahezu ohne Power-Point-Präsentation, damit aber umso wirkungsvoller von ihrer Erfahrung mit Change, der Einführung des Business Partner Models und wie wichtig Flexibilität in großen Organisationen ist. Sie stellte Ideen vor, die in ihrem Unternehmen erfolgreich umgesetzt wurden, darunter das Innovation Camp, der Mystery Lunch und Ideenwettbewerbe. Sie wies darauf hin, dass man auf Talente aufpassen muss, denn sie können jederzeit gehen. Ein wichtiges Thema ihrer Key Note waren auch Job Rotations, bei denen Führungskräfte oft Sorge hätten, dass ihre Mitarbeiter nicht wieder zu ihnen zurückkommen. Sie warnte vor dem Fehler, Experten zu Führungskräften machen zu wollen, und betonte, dass auch die Etablierung von reinen Fachkarrieren und die Akzeptanz von Entscheidungen, sich nicht weiterentwickeln zu wollen, wichtig sind.

„PE als Enabler von Change Performance“

Lukas Mittermüller, 5p Consulting, informierte kompakt und strukturiert über die Phasen von Change. In Phasen von Change werde die Zukunftsfähigkeit von Mitarbeitern erst sichtbar, meinte er. Ein Problem im Change sieht er im zuweilen bestehenden Mangel an Projektkompetenz. Gerade im Change sei es wichtig, Karriereperspektiven aufzuzeigen. PE hat im Change eine wichtige unterstützende Rolle. Change sieht er auch als Chance für PE. Als Beispiele für mögliche Maßnahmen nannte er Dialogformate, Toolboxen und Trainingsangebote. Er schilderte auch das interessante Konzept des entwicklungsfokussierten Führens.

„Content follows structure“

Gestärkt nach einem kommunikativen Lunch begann der Nachmittag mit einem Impulsvortrag von Doris Weyer, hrdiamonds, und einer Dame von Österreich Werbung. Im Tandem schilderten die beiden Referentinnen Entwicklung und Umsetzung des „Führungskräftelerngangs“. Ja, Sie lesen richtig, es handelt sich nicht um einen Tippfehler. LERNEn.0© ist ein Lerngang und kein herkömmlicher Lehrgang. LERNEn.0© folgt dem Grundsatz „Content follows structure“. Wichtige Themenbereiche sind Freiheit durch Entscheidung, Raum geben, Sicherheit durch Vernetzung und Kontext setzen. Besonders einprägsam war auch der Vorher-Nachher-Vergleich, der durch eine Befragung der Führungskräfte längere Zeit nach dem Lerngang durchgeführt wurde. Die Befragung der Führungskräfte zu ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der im Lerngang erarbeiteten „Führungs-Toolbox“ fiel durchwegs positiv aus.

„Es gibt nicht den Sinn des Lebens, sondern es gibt nur den Sinn eines Lebens“

Alexander Goebel, Künstler und Unternehmer, konfrontierte das Publikum mit viel Witz, Humor und Sprachkunst mit Themen, die in der heutigen Welt vernachlässigt werden. Goebel als sogenannter Emotionsexperte vermisst bei innovativen PE-Tools oft die Emotion und die Frage des Sinns. Er vermittelte den Teilnehmern auf eloquente und charmante Art: Sobald die Menschen den Sinn von PE-Tools nicht mehr erkennen, verlieren diese ihre Wirkung.

PE aus der Sicht von ganz oben

In der Session „PE meets the executives” konnten die Teilnehmer in kleineren Gruppen direkten Kontakt mit den Aufsichtsräten und CEOs namhafter Unternehmen aufnehmen. Die Executives stellten sich den Fragen der interessierten Teilnehmer und schilderten die Rolle von PE aus ihrer Sicht.

PE – ein Glücksspiel?

Tag 1 der PEp 2015 klang bei Tapas und guten Gesprächen aus. Die mutigen unter den Teilnehmern konnten ihr Glück im Spiel versuchen. Black Jack und Roulette-Tische boten den perfekten Rahmen für einen entspannten und angeregten Austausch über Themen, die PEs in- und außerhalb ihres Alltags beschäftigen.

„Culture eats strategy for breakfast“

Tag 2 der PEp 2015 startete mit einem Impulsvortrag von Lydia van der Brugge-Angerer, FranklinCovey Leadership Institut. Wie der Titel des Impulsvortrages schon verriet, hörten die Teilnehmer ein Plädoyer für Vertrauenskultur. Die Vortragende räumte mit Mythen zum Thema Vertrauen, wie etwa, dass Vertrauen weich, langsam, nicht messbar, nicht lehrbar und nicht lernbar sei, auf. Das Gegenteil sei der Fall: Vertrauen beeinflusse alles und bringe Rendite. Die Vortragende plädierte für eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen basiert. Vertrauen sei der Nährboden, auf dem die Strategie erst wachsen könne. Vertrauen sei auch die Voraussetzung für Innovation. Als zentrales Element von Vertrauen wurde die Glaubwürdigkeit näher beleuchtet und vertrauensunterstützende Verhaltensmaximen geschildert. Die Vortragende riet von erzwungenen „Vertrauensinitiativen“ ab. Vertrauen muss top down passieren und glaubwürdig sein. Skeptische Fragen aus dem Publikum, etwa, wie Vertrauenskultur nachhaltig umgesetzt werden könne, wurden im Roundtable am Nachmittag näher behandelt.

„Simplify performance management“

Es folgten Zahlen und Fakten. Samuel Schlunk, BCG München, stellte Studien der BCG vor, zeigte die global workforce crisis, die bevorstehende labor shortage (Stichwort: demographischer Wandel) und was den Mitarbeitern der neuen Generation wichtig ist. Dabei rangiert das Thema Wertschätzung an erster Stelle, gefolgt von softeren Themen wie Beziehung zu Kollegen und Führungskräften. Gehalt und Bonus finden sich Studien zufolge erst weiter unten auf der Prioritätenliste. Was performance management betrifft, so geht der Trend weg von bürokratischen und aufwändigen Prozessen hin zu sogenannten objectives and key results (OKRs). Ziele werden transparent, flexibel und sind mehr „aspiration“ als „target“. Teamziele, die nur gemeinsam mit Kollegen erreichbar sind, stehen mehr im Vordergrund. Es wird auch nicht mehr nur das „Ob“ und „Was“, sondern auch das „Wie“ der Zielerreichung betrachtet. Als eine Idee zur Nachverfolgung, wo bei Mitarbeitern schon Erfahrungen vorhanden sind und wo noch Entwicklungsbedarf besteht, stellte er die „Experience Map“ vor. Im Zuge von Fragen aus dem Publikum wurde auch die Bedeutung von Erwartungsmanagement diskutiert.

Vertiefungs-Workshops und Roundtables

Nach einem Stehlunch standen die Teilnehmer auch am zweiten Tag der PEp wieder vor der Qual der Wahl zwischen spannenden Praxisberichten zum Thema Talentmanagement und Roundtables von Top-Anbietern im Bereich PE-Beratung.

Generation Z – Generation Zukunft ?

In seinem kurzweiligen Vortrag erklärte Christian Scholz, Universität des Saarlandes, die „Markenzeichen“ der Generationen X, Y, Z. Er zeigte in einem witzreichen und informativen Vortrag, wie sich die Denkbilder der Generationen wandel(te)n. Die Generation Z, der die Jahrgänge ab 1990 angehören, werde auch Generation Frustration genannt. Work-Life-Balance bedeute für die „Z-ler“ nicht mehr work-life-blending, sondern work-life-separation. Viele seiner Prämissen standen im Gegensatz zu Prämissen aus vorangehenden Key Note- und Impulsvorträgen. Scholz erklärte unter anderem, dass Führungskräfte im klassischen Verständnis der Generation Z egal seien, „Z-ler“ nicht gemanagt, sondern verstanden werden wollen, weniger Interesse an der Übernahme von Verantwortung haben und nach klaren und kleinen Strukturen mit Wahlfreiheit suchen. Er gab Tipps, wie PE auf diese geänderten Schwerpunkte reagieren kann und riet den Teilnehmern, PE schon ins Recruiting einzubauen.

Summing up….

Die PEp 2015 schloss mit einer angeregten Podiumsdiskussion über die Rolle der PE. Über eines war sich das Podium einig: PE kann und sollte wesentlich zum Unternehmenserfolg beitragen.

Mit vielen positiven und wertvollen Anregungen, Ideen, Informationen und neuen Kontakten verließen die Teilnehmer am Freitagnachmittag das Courtyard by Mariott Wien Messe.

Man sieht sich dann nächstes Jahr bei der PEp 2016….

Das war die PEp 2015 – eine Veranstaltung mit richtig Pep

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