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360 Grad Feedback & Co als emotionale Achterbahn für Führungskräfte

18Dez2015
3 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Führen Sie in ihrem Unternehmen Mitarbeiterbefragungen durch? Oder sogar 360 Grad Feedback für die Führungskräfte? Ja? Und haben Sie sich auch mal gefragt wie es Ihren Führungskräften damit geht ggf. sogar Jahr für Jahr mitunter auch heftig-kritisches Feedback zur eigenen Führungsarbeit zu erhalten? Sie meinen vielleicht, dass Ihre Führungskräfte dafür bezahlt werden, das auszuhalten. Das stimmt zum Teil. Jedoch können Sie mithilfe von Anleihen aus der Emotionspsychologie sowohl den unmittelbaren Umgang mit den Ergebnissen als auch den Follow-up Prozess produktiver gestalten. Fragen Sie SARA!

Befragungen wie bspw. Mitarbeiterbefragungen und 360 Grad Feedback zählen inzwischen zu Standardinstrumenten der modernen Personalarbeit. Sie werden meist zyklisch – sehr häufig sogar jährlich oder alle zwei Jahre – durchgeführt. Dabei erhalten v.a. die Führungskräfte eines Unternehmens die Ergebnisberichte. Und in den Ergebnisberichten wiederum direkt bzw. indirekt Feedback zur eigenen Führungsarbeit.

360 Grad Feedback als emotionale Achterbahn

Selten aber stellt man sich die Frage wie es Führungskräften mit den Ergebnissen eigentlich geht. Und ich meine WIRKLICH GEHT, im Sinne der emotionalen Reaktionen auf das Feedback welches sie erhalten. Die Praxis zeigt dabei das v.a. kritisches Feedback und negative Rückmeldungen aus dem eigenen Arbeitsumfeld vielen Führungskräften zu schaffen machen. Das Spektrum der Gefühle und emotionalen Reaktionen ist dabei einer aus der Trauerarbeit stammenden Einordnung von Elisabeth Kübler-Ross (1969) bzw. Yorick Spiegel (1972) nicht unähnlich. Die dabei durchlaufenen Phasen beschreiben vergleichsweise universell Reaktionen auf als schwerwiegend empfundene Veränderungen in unserem Leben.

SARA-Modell

Meist wird das Modell kurz als SARA-Modell bezeichnet (aus dem Amerikanischen kommend), wobei SARA das englische Akronym ist und für Shock, Anger, Resistance und Acceptance steht. Geschäftsführungen, Personalabteilungen und v.a. Begleiter von derartigen Umfrageprojekten müssen sich dieser Phasen bewusst sein, um Führungskräften adäquate Unterstützung geben zu können. Denn der produktive Umgang mit den Befragungsergebnissen erfolgt erst in der Akzeptanz-Phase.

  • SHOCK: Die erste Reaktion auf (negatives) Feedback ist häufig Schock. „Das kann doch nicht sein“ oder auch „Das ist sicher ein Rechenfehler im Bericht“ sind häufige Reaktionen die auf diese Phase hindeuten.
  • ANGER: Wenn die Bedeutung und Auswirkung des Feedbacks dann zunehmend verarbeitet wird kann aus Schock schnell Wut werden. Typische Reaktionen sind etwa „Meine Mitarbeiter sind undankbar!“ oder auch „Diese Befragung ist ein Blödsinn – der Fragebogen passt überhaupt nicht auf meine Führungssituation“.
  • RESISTANCE: Negatives Feedback löst im nächsten Schritt oft Widerstand aus, der aus dem Unwillen oder der Angst vor Veränderung resultiert. Denn Veränderung ist häufig unangenehm, fast immer aufwendig. „Ich werde mich auf meine alten Tage sicher nicht mehr verbiegen“ oder „Die müssen sich einfach damit abfinden: Ich bin halt so wie ich bin“ sind in dieser Phase typische Aussagen.
  • ACCEPTANCE: Am Ende dieser emotionalen Achterbahn folgt häufig die Akzeptanz und damit Wortmeldungen wie „Naja…ich habe sicher auch einen Anteil an dem Thema“ oder „Am Ende des Tages haben wir alle etwas von Verbesserungen“.

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Unterstützung für Führungskräfte

Kritisches, meist auch unerwartetes Feedback – jegliches Feedback, es muss sich nicht um 360 Grad Feedback handeln –  kann Führungskräfte irritieren oder sogar schockieren. V.a. wenn es am eigenen Führungsselbstverständnis nagt. Und diese Auswirkung ist nicht nur punktuell. Nein, diese Auswirkung kann Tage und Wochen spürbar sein. Wenn die Phase der Akzeptanz erreicht ist, treten Führungskräfte meist bestärkter und zuversichtlicher hervor als je zuvor.

Eine professionelle Begleitung dieser Transferphasen in Umfrageprojekten durch interne oder externe Experten kann helfen die „Achterbahnfahrt der Emotionen“ schneller und freudvoller zu gestalten. Vermitteln Sie Ihren Führungskräften sowohl die Kompetenz als auch die Haltung mit den Ergebnissen konstruktiv umzugehen. Investieren Sie hier Zeit und Ressourcen! Es wird sich für Sie und Ihr Umfrageprojekt lohnen!

360 Grad Feedback & Co als emotionale Achterbahn für Führungskräfte

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