Wir haben auf HRweb schon über Videotraining berichtet und ich habe ein gutes Bild davon, doch wie deckungsgleich sind Vorstellung und Realität? Ich wär nicht ich wenn ich nicht einfach nachfragen würde: wie sieht so ein Video-Training-Seminar-Tag aus?
Thomas Ferenc Dodner (Geschäftsführer, Top Train Unternehmensberatung und Training GmbH) brennt für Video Role-Play, daher ist er natürlich mein erster Ansprechpartner für dieses Thema:
Interview
Herr Dodner, wodurch unterscheidet sich Video Role-Play von klassischem Rollenspiel im Training?
Um die Freude am Videotraining „Neu“ nachvollziehen zu können ist es hilfreich, „klassische“ Rollenspieltrainings aus dem Blickwinkel eines Seminarteilnehmers näher zu betrachten:
Im Thema XY immer noch unsicher soll Hans M. im folgenden Rollenspiel vor Kollegen demonstrieren was er bereits verstanden hat und im Gespräch mit dem gewieften Seminarleiter umsetzen kann. Diese Situation nimmt er keinesfalls als „Übungsmöglichkeit“ wahr. Vielmehr gleicht diese Szene einer Prüfung bei der Kandidaten so wenige Fehler wie möglich machen sollen. Es ist nur allzu verständlich dass der Widerstand gegenüber „Rollenspieltraining“ zumeist massiv ist.
Dennoch wollen Menschen erfolgreich sein. Sie wollen oft sogar besser sein als ihre Kollegen und für ihre Leistungen Anerkennung und Wertschätzung erhalten.
Video Role-Play als Alternative im Seminareinsatz?
Diese webbasierte Plattform bietet dem Seminarteilnehmer die Möglichkeit eine bestimmte Szene solange zu üben bis er sich sicher fühlt. Im Vordergrund steht das Üben anstelle von „Prüfen und Kontrollieren“.
Wie sieht die Seminarvorbereitung für einen Teilnehmer aus?
Bereits zur Vorbereitung auf das Seminar sendet der Teilnehmer seine Anforderungen per Video an den Trainer nach dem er eine Anmeldungseinladung erhalten hat. Der Trainer kann das Training nun gezielter vorbereiten und kostbare Seminarzeit effizient nutzen. Zudem ist der Teilnehmer ab sofort mit dieser Plattform vertraut und somit bereit für seine Übungs-Sequenzen.
Wie wird Video Role-Play vom Teilnehmer im Seminar angenommen und genutzt?
Schlüssel-Szenen werden zunächst im Plenum besprochen und alternative Zugänge in der Gruppe erarbeitet. Danach nimmt der Seminarteilnehmer das zur Verfügung gestellte Tablet und zieht sich an einen ruhigen Ort zurück. Auf das Video mit der Aufgabenstellung reagiert er, indem er mit Hilfe der integrierten Webcam seine bevorzugte Antwort aufnimmt. Unmittelbar danach betrachtet er selbstkritisch sein Video-Resultat und entscheidet sich zur neuerlichen Aufnahme oder zur Übermittlung an den Trainer. Im Durchschnitt nehmen Teilnehmer 6 Übungs-Versuche vor bis sie das „Upload“ ihres Videos veranlassen.
Während 20 Minuten konnten somit alle Seminarteilnehmer gleichzeitig üben und ihr bestes Trainingsresultat zum Feedback und zur Bewertung freigeben.
Welche Argumente wirken bei „Übungs-Verweigerern“?
Es kommt in jedem Seminar vor, dass vorerst Skepsis vorherrscht. Sobald die Nutzen der ungestörten Übungsmöglichkeit erkannt werden, finden alle Teilnehmer Gefallen daran. Viele Teilnehmer gewinnen sogar eine „sportliche“ Einstellung und nehmen Video Role-Play als auflockerndes und vor allem hilfreiches Spiel während des Seminars wahr. Zudem können Sie durch besonders vorbildhafte Video-Antworten auf dem „Leaderboard“ gelistet werden. Nur dort können auch alle anderen Gruppenmitglieder diese „Best Practice“-Beispiele betrachten. Neben der so entstehenden Video-Bibliothek verstärkt sich zumeist der Ehrgeiz des Teilnehmers, sein Trainingsergebnis ebenfalls auf der Rangliste zu sehen. Somit steigert sich die Qualität der Rollenspiel-Videos von Szenario zu Szenario.
Woran erkennt der Auftraggeber die Wirkung dieser ergänzenden Übungseinheiten?
Seine Mitarbeiter sind in der Lage, die neu gelernten Kommunikationsfähigkeiten unmittelbar nach dem Seminar sicher und kompetent anzuwenden. Es gibt nur noch selten den bekannten „Rückfall in alte Kommunikationssmuster“ und die Teilnehmer befinden sich gemeinsam auf einem hohen Niveau.
Der Auftraggeber entscheidet auch, wie lange nach dem Präsenz-Seminar der Teilnehmer Zugriff auf seine Übungsvideos und das Leaderboard haben soll. Bestandteil der meisten Aufträge sind sogar monatliche Übungsaufgaben, welche zum einen das Thema im Bewusstsein halten und zum anderen die Leistung nachweislich weiter ansteigen lassen. Als „Administrator“ hat der Auftraggeber zudem Einsicht in die besten Videos seiner Mitarbeiter und kann mit Hilfe seiner Führungskräfte nun noch gezielter Coaching- und Fördermaßnahmen setzen sowie Karriereschritte des Teilnehmers planen.
Wie kann ich mir einen persönlichen Eindruck von diesen Trainingsmethoden machen?
Im Rahmen des „Sales Boot Camp“ am 6+7juli2016 erleben Personalentwickler, Führungskräfte und Unternehmer im Seminarhotel Krainerhütte die Wirkung dieses gezielten und individuellen Trainings am eigenen Leib. Zu diesem Demo-Seminar können Sie sich unter http://www.top-train.at/services/messbare-seminarerfolge/video-role-play anmelden.
Danke für den Einblick, Herr Dodner!
Liebe Leser, Ihnen verrate ich schon jetzt: bei diesem Sales Boot Camp wird auch eine HRweb-Mitarbeiterin teilnehmen, ich bin persönlich schon sehr gespannt auf ihre Erlebnisse und es wäre nicht das HRweb, wenn wir Sie nicht daran teilhaben lassen würden – freuen Sie sich also auf einen Event-Bericht!
Interview-Partner
Thomas Ferenc Dodner (Geschäftsführer, Top Train Unternehmensberatung und Training GmbH): Aus „Leichter zum Erfolg“ wird nun „… messbare Seminarerfolge“. Der „Elevator Pitch“ der Top Train GmbH macht deutlich, in welche Richtung sich das Unternehmen weiterentwickelt hat. Wenn Mitarbeiter mit ganzheitlicher Trainingsphilosophie unterstützt werden und gleichzeitig die Wirkung von Weiterbildungsmaßnahmen für das Unternehmen transparenter wird profitieren alle davon.
Anforderungen von HR-Managern an Seminarunternehmen werden auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Thomas Ferenc Dodner und sein Team scheinen dafür gerüstet zu sein.
office@top-train.at
Übungslust statt Prüfungsfrust | Video Role-Play im Seminar