Neben der fachlichen Ausbildung seiner Lehrlinge steht für das international tätige Familienunternehmen Mayer & Co Beschläge auch die Weiterbildung der Lehrlinge im persönlichkeitsbildenden Bereich im Mittelpunkt. Seit 2009 wird gemeinsam mit careercenter erfolgreich die MACO Lehrlingsakademie durchgeführt: neben den Themen soziale Kompetenz, Präsentationstechnik, Rhetorik und Business Knigge steht für die Lehrlingsverantwortlichen auch der direkte Austausch der Lehrlinge untereinander im Fokus.
Mit viel Motivation und Engagement sind die Lehrlinge bei den Seminaren aktiv dabei. Beim diesjährigen abschließenden Teamtraining hatten wir die Gelegenheit mit drei Lehrlingen der Firma Mayer & Co Beschläge über ihre Lehrausbildung zu reden.
Interview mit
- Lena Hauk (Konstrukteurin, MACO Salzburg) Foto Mitte
- Hannes Missethon (Werkzeugmacher, MACO Trieben) Foto links
- Maximilian Walch (Produktionstechniker, MACO Salzburg) Foto rechts
Die Lehrjahre vergehen wie im Fluge, was waren für euch die Highlights bei der gesamten Ausbildung?
Maximilian: Das erste Mal auf der Maschine zu arbeiten! 🙂 (Zustimmung von Lena und Hannes) Und, dass auch Vorschläge und Ideen von Lehrlingen ernst genommen werden und weiter bearbeitet werden. Aber sein absolutes Highlight ist, das ich auch nach mLehrzeit in der Instanthaltung arbeiten darf, nachdem dort eine Stelle frei geworden ist.
Lena: Die Energie, die die Firma und vor allem die Lehrlingsausbildner in die Lehrlingsausbildung legen. Die Mitarbeiter werden hier optimal aufgebaut!
Hannes: Die Seminare waren für mich das Highlight! Das Thema Persönlichkeitsbildung war vor allem im ersten Jahr sehr wichtig für mich. Sowohl beruflich als auch privat. Sich mit Zielen, Werten und seiner eigenen Persönlichkeit zu beschäftigen ist wie das Fundament eines Hauses. Die Basis – vor meiner Lehrzeit war ich ein ganz anderer Mensch, ich wusste nicht wer ich war und was ich wollte – jetzt kann ich mir vorstellen eine Familie zu gründen, in meinem Job immer das Beste zu geben und Freude daran zu haben. Diese Einstellung habe ich aus den Seminaren mitgenommen.
Wenn ihr die Möglichkeit hättet, was würdet ihr an eurer Ausbildung verändern und warum?
Lena: Ich würde es gut finden, wenn sich die Lehrlinge untereinander mehr beibringen. Z.B. durch Referate, ein Lehrling bereitet etwas vor und erklärt es den anderen.
Hannes: Die Vorbereitung zur LAP (Anmerk.: Lehrabschlussprüfung) finde ich eine gute Sache und ich finde es sehr schade, dass es von den Lehrlingen so wenig genutzt und ernst genommen wird. Ich finde es sehr wichtig die Stoffgebiete gemeinsam aufzuarbeiten!
Was sind eure beruflichen Ziele? Wo seht ihr euch in 10 Jahren?
Lena: Zuerst möchte ich die Ausbildung fertig machen und als Konstrukteurin arbeiten. Mich laufend weiterentwickeln und Neues lernen, als Konstrukteurin gefordert sein. Auch ist es mir wichtig in meiner Freizeit einen Ausgleich zu schaffen, das war bei meinem ersten Lehrberuf (Anmerk.: Konditorin) für mich nicht möglich.
Maximilian: Ich weiß noch nicht was ich in 10 Jahren machen werde, aber wenn ich etwas anfange, dann schließe ich es auch ab! Ich möchte mich laufend weiterbilden und „etwas erforschen“! Durch jede Ausbildung und Erfahrung nehme ich mir etwas auf meinen Weg mit.
Hannes: Ich möchte bei MACO auslernen und dann einen sicheren Job. Zu Beginn meiner Ausbildung war ich mir bezüglich meines Lehrberufs nicht sicher, aber ich habe mich mit Unterstützung der Ausbildner gut hineingelebt. Ich habe aus mir einen Menschen gemacht, der sich weiterentwickelt. Ich kann mir auch vorstellen einmal bei der Eisenbahn zu arbeiten, da könnte ich meine Lehre als Werkzeugmacher und meine private Leidenschaft für Eisenbahnen verbinden.
Welche Stärken sollte man mitbringen, um euren Lehrberuf gut ausüben zu können?
Alle gemeinsam: Räumliches Denken, Vorstellungskraft, Durchhaltevermögen und nicht aufzugeben. Es geht manchmal um weniger als einen Millimeter, der für ein Werkstück ausschlaggeben ist. Da gilt es nicht zu verzweifeln. Interesse an der Arbeit haben und wenn man gut mit anderen Leuten reden kann.
Neben der fachlichen Ausbildung und der Berufsschule setzt die Firma MACO in ihrer Lehrlingsakademie auch einen persönlichkeitsbildenden Schwerpunkt. Was nehmt ihr euch von diesen Seminaren beruflich aber auch privat mit?
Lena: Es ist cool, weil man sich mit anderen vergleichen kann und sieht, wo man steht. Auch der Kontakt zwischen den Lehrlingen. Man kommt ganz anders zusammen und lernt sich anders kennen.
Hannes und Maximilian: „Den Weg der Mitte gehen“. Das habe ich mir vom Modul III mitgenommen. Keine Extreme leben und auf sich selber schauen. Auch das was in den Pausen während der Seminare passiert ist wichtig, nicht nur die Theorieinputs. Es gibt ein breites Angebot und man nimmt sich heraus, was man beruflich oder auch privat braucht. Man lernt auch andere Perspektiven kennen.
Ihr habt ja jetzt schon einige Seminarerfahrung und verschiedene Trainerpersönlichkeiten kennengelernt. Über welche Charaktereigenschaften sollte eurer Meinung nach ein guter Trainer verfügen.
Hannes: Ihr seid so unglaublich geduldig, ich glaub, das braucht man wohl als Trainer. Dass Franz versucht hat den einen oder anderen wieder ins Boot zu holen zeugt von Durchhaltevermögen und Geduld.
Alle: Wir haben alle Respekt vor euch! Trainer sollten sein bzw. sind einfühlsam, gesprächig, motivierend (vor allem bei jungen Leuten), schlagfertig, witzig und humorvoll. Ihr macht etwas aus Leidenschaft und dass merkt man sofort. Es waren immer super Leute, die wir bei den einzelnen Modulen kennengelernt haben. 🙂
Autorin
Das Interview wurde von Frau Hannelore Bauer, BSc (dipl. Trainerin, careercenter) durchgeführt. Sie ist zertifizierte und diplomierte Trainerin. Ihre Schwerpunkte liegen im Teamtraining mit Outdoor- und Erlebnispädagogik. Bei der Firma MACO ist sie Teil des careercenter Trainerteams für die Lehrlingsakademie.
Wir bedanken uns bei Lena, Hannes und Maximilian für ihre Zeit und ihre offenen Worte und wünschen Ihnen für ihre weitere berufliche Zukunft viel Spaß und Erfolg. 🙂
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