Die Nachfrage nach Outplacement-Dienstleistungen steigt. Denn wir leben im Zeitalter der Restrukturierung. Was meistens bedeutet, dass Arbeitsplätze wegrationalisiert werden. 80 Jobs im News-Verlag, 130 Betroffene durch die Schließung des AKG-Werks in Wien, die Streichung von 1.200 Stellen bei Air Berlin oder der geplante Abbau von 9.000 Mitarbeitern bei der Commerzbank – das sind nur einige der Meldungen der letzten Tage.
Für die betroffenen Mitarbeiter bedeutet der Jobverlust eine berufliche Neuorientierung. In einem wirtschaftlichen Umfeld, welches von einem Überangebot an Arbeitskräften geprägt ist. Und zunehmend sind sie dabei auch mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre angestammten Berufsbilder am Arbeitsmarkt gar nicht mehr nachgefragt werden. Was tun?
Auch Outplacement ist im Wandel
Druckereien, Printmedien oder Finanzdienstleistung – Personalabbau wohin man sieht. Diese zunehmende Erosion ganzer Berufsgruppen hat auch Auswirkungen auf die Arbeit in der Outplacement-Beratung. Unter dieser Dienstleistung versteht man die Unterstützung von gekündigten Mitarbeitern bei der beruflichen Neuorientierung durch einen externen Job-Coach im Auftrag des freisetzenden Unternehmens.
In der Vergangenheit konzentrierte sich diese Beratungsleistung auf die Entwicklung von Suchstrategien, die Gestaltung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen sowie auf eine systematische Vorbereitung auf die Bewerbungsgespräche. Etwas vereinfacht dargestellt, ein standardisiertes Bewerbungstraining mit klaren Fokus auf die Rückkehr ins bisherige Berufsfeld.
Aufgrund der tiefgreifenden Veränderungen am Arbeitsmarkt haben sich auch in der Outplacement-Beratung die Schwerpunkte verschoben. Immer öfter zeigt sich, dass für ein erfolgreiches Placement vor allem 2 Aspekte entscheidend sind: Die Bereitschaft des Betroffenen sich ehrlich und eingehend mit den eigenen Potentialen und Interessen auseinander zu setzen. Und darauf aufbauend die Fähigkeit, sich auch in alternative Berufsfelder hineinzudenken.
Outplacement ist vor allem „out of the box thinking“
Wenn ganze Branchen wegbrechen, sind die Chancen gering, ebendort einen erfolgreichen Wiedereinstieg zu schaffen. Diese Erkenntnis ist für viele Jobsuchende ein schmerzlicher Prozess. Wenig überraschend, dass aufgrund der vielen Misserfolge bei manchen im Laufe der Zeit die Frustration in Resignation übergeht. Mit fatalen Folgen: „Denn wer steht, verliert.“ Das gilt ganz besonders am Arbeitsmarkt.
Daher steht in der Outplacement-Beratung zunehmend auch die Arbeit an alternativen Berufs- oder Tätigkeitsfelder im Fokus. Ausgehend von einer fundierten Potentialanalyse geht es hier vor allem um Fragen wie: „Was hat Sie immer schon begeistert?“ „Was machen Sie leidenschaftlich gerne?“, „Wofür werden Sie meistens gelobt?“ und ähnliches.
Viele haben sich diese Fragen so noch nie gestellt. Aber genau dadurch werden Begrenzungen im eigenen Denken überwunden und Schritt für Schritt mögliche Betätigungsfelder entwickelt. Und damit auch wieder neue berufliche Perspektiven.
Mit Outplacement beruflich neu durchstarten
Outplacement ist kein Wundermittel und gibt auch keine Jobgarantie. Aber es ist unbestritten, dass mit professioneller Unterstützung die Chancen bei der Jobsuche ungleich höher sind, rasch wieder in den Arbeitsmarkt integriert zu werden.
In einer schwierigen beruflichen Situation jemanden zur Seite zu haben, der auch dann noch Vorwärtsperspektiven bringt, wenn die eigenen Handlungsalternativen erschöpft sind – dass kann den entscheidenden Unterschied machen. Und die notwendige Kraft fürs Weitergehen bringen.
Nicht selten führt das im Ergebnis dazu, dass sich Personen in einem neuen beruflichen Betätigungsfeld wiederfinden. Anfangs ungewohnt, aber mit viel Begeisterung und neuem Feuer. Also mit dem richtigen Kick für den neuen Job….
„Wer einen Fluss überqueren will, muss die eine Seite verlassen.“
(Mahatma Ghandi, indischer Politiker)
Outplacement | Vom Karriereknick zum neuen Kick