Viele Menschen führen ein Leben auf der Suche nach Geld, Macht und Prestige. Auch viele Unternehmen meinen, dass ein hohes Gehalt entscheidend dazu beiträgt, die besten Mitarbeiter vom Arbeitsmarkt anzuziehen, zu motivieren und ans Unternehmen zu binden. Tatsächlich ist Gehalt immer ein Thema, aber es ist selten Thema Nummer Eins.
Die Reichen, Mächtigen und Berühmten in der westlichen Welt wirken nur selten erfüllt, sondern eher leer und ausgebrannt. Viele berichten in Interviews, dass sie all das Geld der Welt nicht glücklich gemacht hat. Reichtum, Macht und Anerkennung sind zwar gut und wichtig, aber es ist sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter ein Irrtum zu glauben, dass sie automatisch zu einem erfüllten Leben führen.
Hingegen ist es wichtig, die drei Dinge zu tun, um ein Leben in Glück und Erfüllung zu verbringen. Jeder Schrittt muss dabei auch von einem bestimmten Gefühl begleitet sein, denn es kommt nicht nur darauf an, WAS Sie tun, sondern auch WIE Sie es tun. Als Arbeitgeber sollten Sie mit gutem Beispiel vorangehen und bei Ihren Mitarbeitern Bewusstsein für diese Themen schaffen.
Der erste Schritt: Geben
Selbst wenn Sie mit Millionen überhäuft und mit den höchsten Orden ausgezeichnet werden, fühlt es sich dennoch nicht wie Erfolg an, wenn Sie nichts dazu beigetragen haben. Unerwartete Gewinne und Auszeichnungen mögen zwar schön sein, aber die Ergebnisse fühlen sich erst dann richtig und stimmig an, wenn es die Früchte Ihrer eigenen Arbeit sind. Der erste Schritt auf dem Weg zu einem erfüllten Leben besteht also darin, einer sinnvollen Aufgabe nachzugehen.
Ihre Arbeit ist dann sinnvoll, wenn sie dazu beiträgt, Probleme zu lösen oder Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Ein Feuerwehrmann etwa löst das Problem, dass ein Feuer nicht ungewollt etwas Wertvolles zerstört. Ein Arzt löst das Problem, dass ein Kranker wieder gesund wird. Ein Konzertpianist erfüllt den Wunsch seines Publikums nach musikalischer Schönheit und Inspiration. Ein Polizist erfüllt das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Sicherheit.
Damit die Welt ein besserer Ort wird, ist es notwendig, dass der Wert Ihrer Arbeit über dem Geldwert liegt, der dafür bezahlt wird. Zum Beispiel: Mit einem vollen Magen in den Tag zu starten, ist viel wertvoller als der Preis der Haferflocken für das Frühstücksmüsli. Dieses Verhältnis ist etwa bei genetisch veränderten Lebensmitteln, den meisten Süßigkeiten, Fernsehprogrammen oder Finanzprodukten genau umgekehrt, und ihr Geldwert liegt über dem Wert, den sie für die Weiterentwicklung einer guten Welt haben.
Damit Geben erfüllend wirkt, ist es nicht nur notwendig, dass Sie den Sinn Ihrer Arbeit erkennen, sondern gleichzeitig aus voller Leidenschaft handeln. Nicht Geld darf die treibende Kraft sein, sondern die Begeisterung für die Tätigkeit an sich. Selbst die einfachste und niedrigste Tätigkeit ist geeignet, sie mit größter Leidenschaft zu betreiben, und sei es die Reinigung der Toiletten.
Wer Dinge tut, die er nur für Geld macht und nicht aus purer Leidenschaft, wird niemals ein glückliches und erfülltes Leben haben. Der erste Schritt lautet also: Geben Sie mit Leidenschaft.
Der zweite Schritt: Nehmen
Wer jedoch nur gibt, ohne etwas dafür zu bekommen, wird früher oder später leer und ausgebrannt sein. Der zweite Schritt für ein glückliches und erfülltes Leben lautet daher: Nehmen.
Als Grundregel gilt: Sie nehmen alles an, was Sie bekommen können, das zum besten Wohle aller Beteiligten ist. Wenn Ihnen jemand 1.000 Euro für fünf Minuten Ihrer Zeit geben will, weil Sie ihm so sehr geholfen haben, nehmen Sie das Geld an, solange es Ihr Gegenüber in keine Notlage bringt.
Es gibt Probleme, bei denen Geld keine Rolle spielt. Wenn es etwa um Fragen des Lebens, der Gesundheit oder des Glücks handelt, sind viele Menschen bereit, für sich und ihre Liebsten fast jeden materiellen Besitz aufzugeben. Der Geschäftsführer eines Pharmaunternehmens meinte: „Sie glauben gar nicht, wie viel unsere Patienten bereit sind, für unsere Medikamente zu bezahlen. Wir ermöglichen unseren Patienten, die an einer schweren, unheilbaren Krankheit leiden, noch einen Monat schmerzfrei zu leben. Wir versprechen nicht einmal die Heilung, sondern nur ein Leben ohne Schmerzen. Wir haben immer wieder festgestellt: Wenn es um die eigene Lebensqualität geht, wird Geld völlig unwichtig.“
Nehmen allein ist jedoch eitel, wenn es nicht von einem bestimmten Gefühl begleitet ist: Dankbarkeit. Seien Sie dankbar für alles, das Sie bekommen, so gering es auch sein mag.
Ein altes deutsches Sprichwort lautet: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert.“ Wenn Sie diesen Gedanken weiterführen, bedeutet das: Wer den Cent nicht ehrt, ist die Million nicht wert. Wer das Sandkorn nicht ehrt, ist den Strand nicht wert. Wer das Reiskorn nicht ehrt, ist die Mahlzeit nicht wert. Wer den Sonnenstrahl nicht ehrt, ist den Sommerurlaub nicht wert.
Der zweite Schritt für ein glückliches und erfülltes Leben lautet daher: Nehmen Sie mit Dankbarkeit.
Der dritte Schritt: Geben
Weil Sie jedoch Ihrer Arbeit immer mit größter Leidenschaft nachgehen, damit Probleme lösen oder Wünsche und Bedürfnisse erfüllen und dadurch unglaublich großen Wert schaffen, erhalten Sie viel mehr, als Sie selbst benötigen. Aber jeder kann zur gleichen Zeit nur eine einzige Hose tragen und auch nur in einem halben Bett schlafen.
In der westlichen Welt leben wir voller Reichtum und Überfluss. Es gibt genug zu essen für alle, und kein Mensch müsste frieren oder unter freiem Himmel schlafen. Auf dem Papier betrachtet ist die Befriedigung der zentralen Lebensbedürfnisse aller Menschen in diesem Teil der Welt nur eine Frage der Verteilung. Wer aktiv im Berufsleben steht und zumindest ein gewisses soziales Netzwerk hat, verfügt über weit mehr, als er benötigt. Was machen Sie nun mit all dem, das Sie nicht brauchen?
Der dritte Schritt für ein erfülltes Leben lautet: Sie geben es weiter an jene, die es dringender benötigen als Sie selbst. Sie wählen sich jene Themen aus, für die Sie persönlich Verantwortung spüren, seien es Kinder, alte Menschen, Kranke, Obdachlose, Flüchtlinge, Behinderte, Tiere, die Umwelt, Bildung oder etwas ganz anderes.
Während Ihr Geben im ersten Schritt noch die Grundlage dafür ist, dass Sie etwas im zweiten Schritt nehmen, bleibt der dritte und letzte Schritt ohne Gegenleistung. Sie geben etwas, weil Sie etwas Gutes tun wollen. Sie erwarten weder Anerkennung noch Lob, Geld, Dank oder Ruhm, sondern tun es einfach, weil Sie ein guter Mensch sind.
Ein glückliches und erfülltes Leben
Die drei Schritte auf dem Weg zu einem glücklichen und erfüllten Leben lauten also: Geben, Nehmen, Geben.
Sie geben der Welt etwas durch Ihre Arbeit, die Sie mit größter Leidenschaft verrichten. Sie nehmen all die wunderbaren Reichtümer dieser Welt mit unendlicher Dankbarkeit an. Sie geben alles weiter, das Sie nicht benötigen, und unterstützen schließlich alles, wofür Sie sich persönlich verantwortlich fühlen. Und wenn Sie sich an diese drei Schritte halten, führen Sie nicht nur ein erfülltes Leben, sondern die Welt wird durch Sie auch ein besserer Ort.
Drei Schritte für Glück und Erfolg – beruflich & privat