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Ab welcher Unternehmens-Größe ist professionelle HR-Software interessant & realistisch?

20Nov2017
3 min
hr-software

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

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Professionelle Software ist weit effizienter als Excel-Listen. Seien sie auch noch so ausgetüftelt. Dennoch ist Excel in HR-Abteilungen weit verbreitet. Gerade in KMUs. Mein heutiges Experten-Interview hinterfragt: Ab welcher Mitarbeiter-Anzahl ist es für Unternehmen interessant, eine professionelle Software einzusetzen und ab welcher Unternehmens-Größe ist es realistisch?

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Ab welcher Mitarbeiter-Anzahl ist es für Unternehmen interessant, eine professionelle Software einzusetzen?

Mag. Matthias Dietrich (rexx systems): Dies ist im Detail stark von den unterschiedlichen Modulen abhängig. So ist z.B. eine Zeiterfassung natürlich auf für kleinere Unternehmen ein Thema wo hingegen Nachfolgeplanung oder Skillmanagement oft erst ab einer gewissen Mitarbeiterzahl effizient genutzt werden können. Ganz grob sagen wir aber, dass sich ein Einsatz der rexx Suite ab ca. 100 Mitarbeitern im Unternehmen rentiert.

Hanno Renner (Personio): Unser kleinster Kunde hat nur knapp über zehn Mitarbeiter, ich denke das zeigt, dass es nicht nur die Frage ist, “wann es sich lohnt”, sondern hauptsächlich, wie man als Personalverantwortlicher arbeiten möchte. Viele unserer Kunden haben vor Personio mit Excel Tabellen gearbeitet. Natürlich ist das machbar, wirklich effizient ist es jedoch nicht. Durch einen Mitarbeiterzuwachs beispielsweise werden Excel Tabellen mit der Zeit unübersichtlicher und zu einem sehr personengebundenen System. Der Einsatz einer Personalsoftware macht allein aus Gründen der Transparenz und Nachvollziehbarkeit auch bei kleinen Unternehmen Sinn. So werden von Anfang an alle wichtigen Daten in einem zentralen Tool gespeichert.

Dipl.-Betriebswirt (BA) Jonathan Martin, MBA (tisoware): Aus unserer Sicht ist der Einsatz auch bereits für Kleinstunternehmen sinnvoll. Wichtig ist, dass die Software-Lösung die Anforderungen des Unternehmens heute abdeckt und auch so flexibel ist, dass sie perspektivisch ein Wachstum um weitere Dienstnehmer positiv unterstützen kann.

Wolfgang Gastager (JoinVision E-Services): Dies hängt weniger von der Anzahl der Mitarbeiter als vielmehr – für unseren Fall der Recruiting-Software – von der Anzahl der Bewerbungen und der Komplexität der ausgeschriebenen Stellen sowie auch deren Bereich ab. Im Prinzip lohnt sich der Einsatz unserer Software in dem Moment, in dem einem Unternehmen die Ressourcen fehlen, um jede eingehende Bewerbung im Detail zu prüfen und zu berücksichtigen oder in jedem Fall dann, wenn ein eigener Bewerberpool angelegt werden soll und/oder weitergehende Analysen durchgeführt werden sollen. Auch wenn eine manuelle Überprüfung jeder einzelnen Bewerbung unumgänglich ist, wie bspw. in künstlerischen und kreativen Branchen, macht eine automatisierte Verwertung und Organisation der Bewerbungen Sinn.

Mag. (FH) Johannes Kreiner (Sage): Ein professionelles Tool für die Zeiterfassung ist schon für Kleinstunternehmen, ab wenigen Mitarbeitern interessant. Wir bieten hier beispielsweise ein kostengünstiges Cloud-Produkt an, das von heute auf morgen einsetzbar ist. Schließlich müssen auch Kleinstbetriebe eine gesetzeskonforme Dienstnehmerverwaltung gewährleisten.

Ab welcher Mitarbeiter-Anzahl ist es für Unternehmen tatsächlich realistisch, eine professionelle Software einzusetzen?

Mag. Michael Friedwagner (Infoniqa): Die Praxis zeigt, dass Unternehmen ab circa 250 Mitarbeitern an einer digitalen Unterstützung nicht mehr vorbeikommen. Wichtig ist dabei aber auch, dass man „klein“ beginnt, also mit den Personalbereichen, bei denen der Schuh am meisten drückt. Erfahrungsgemäß starten die meisten Unternehmen mit einem Modul für Bewerbermanagement und rollen dann in den Folgejahren weitere Module z. B. für Seminar- oder Talentmanagement aus.

Dipl.-Betriebswirt (BA) Jonathan Martin, MBA (tisoware): Der Einsatz einer professionellen HR-Lösung kann bereits für ein Unternehmen in der Größenordnung von zehn Dienstnehmern realistisch umsetzbar sein. Entscheidend ist, welche Herausforderungen hat das Unternehmen heute und wie können diese durch den Einsatz einer entsprechenden Software gelöst werden. So lassen sich durch eine Digitalisierung und Automatisierung bestimmter Abläufe im Personalwesen bereits bei einer geringen Mitarbeiter-Anzahl die Sicherheit, Qualität und Transparenz steigern und gleichzeitig die Kosten senken.

 

Die Gesprächspartner.

Ab welcher Unternehmens-Größe ist professionelle HR-Software interessant & realistisch?

Hanno Renner

Hanno Renner
Geschäftsführer

Personio GmbH


Mag. (FH) Johannes Kreiner Mag. (FH) Johannes Kreiner
Managing Director

Sage GmbH


Dipl.- Betriebswirt (BA) Jonathan Martin, MBA Dipl.- Betriebswirt (BA) Jonathan Martin, MBA
Geschäftsführer

tisoware Vertriebs- und Support GmbH


Mag. Matthias Dietrich

Mag. Matthias Dietrich
Sales Manager & Partner

rexx systems GmbH


Mag. Michael Friedwagner Mag. Michael Friedwagner
Geschäftsführer Infoniqa HR Solutions

Infoniqa


Mag. Wolfgang Gastager
Co-Founder & Managing Director

JoinVision E-Services GmbH


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