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Recruiting-Trends | Ein Wunschkonzert

16Mrz2018
5 min
hr-software

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wir haben in den letzten Experten-Interview-Runden viel gehört über vergangene & künftige Trends bzgl Recruiting-Tools. Heute bauen wir Wuschschlösser: wohin sollte der Recruiting-Weg führen wenn Sie die freie Wahl hätten?

Interviews

Die Interview-Trilogie

 

Es ist schön zu sehen, wie sich sowohl Inhalt als auch Sprache innerhalb des dritten Interviews abhebt von den letzten beiden Themen. Lesen Sie selbst:

 

Wichtig war mir in diesem Interview, nicht akribisch die Änderungen in den Produkten dieser Software-Anbieter zu beleuchten (unternehmens-fremde Produkte durften sehr wohl genannt werden), sondern zu hinterfragen, was sich generell am Recruiting-Markt in den letzten 2 Jahren tat. Ein großer Dank an die Interview-Partner, denn hier erhalten wir einen fabelhaften Überblick:

Recruitment-Antworten der Software-Anbieter

Martin Schmid (Infoniqa): Der Trend sollte stärker hingehen zum Menschen. Sowohl Personaler als auch Kandidaten sollten noch stärker als Menschen wahrgenommen werden, die sich in komplexen Gefügen bewegen, unterschiedliche Rollen und Vorstellungen und Hintergründe haben und die gleichzeitig zwar von Software unterstützt, aber sicherlich nicht ersetzt werden können.

Mag. Wolfgang Gastager (JoinVision E-Services): Wir sind davon überzeugt, dass der Automatisierung des Bewerbungsprozesses die Zukunft gehört. Darauf setzen wir. Wir entwickeln hierfür die notwendigen semantischen Applikationen und verstehen uns als maßgeblicher Technologie-Vorreiter und -provider auf diesem Gebiet. Ohne semantische Systeme ist eine derartige, qualitativ überzeugende Automatisierung nicht möglich. Wir würden uns wünschen, dass die Individualität des Bewerbungsprozesses noch weiter voranschreitet, die Medien und Kanäle dafür noch vielfältiger werden und – im Idealfall – sich niemand mehr einer bestimmten Technologie unterordnen muss, wenn es um die Präsentation des eigenen Profils, der eigenen Person geht.
Wir glauben daran, dass die meisten Fragen, die man sich als Jobsuchender einerseits und Unternehmen andererseits bei der Suche nach dem idealen Job bzw. Kandidaten stellt, in Zukunft automatisch beantworten werden können. Wo z.B. ein Kandidat heute dutzende spezialisierte Quellen bemühen muss, sei es, um den Arbeitsweg oder das kommunale Umfeld zu ermitteln, wird es in Zukunft Plattformen geben, die genau auf den Kandidaten zugeschnittene Angebote liefern und alle relevanten Aspekte berücksichtigen.

Mag. Jan Pichler (Talent Solutions): Wir müssen weg von der anlassbezogenen Stellenausschreibung, hin zu einer Kultur der nachhaltigen Personalsuche. Denn es wird immer schwieriger, passenden Mitarbeiter zu finden. Wenn das dann auch noch zu einem bestimmten Zeitpunkt passieren muss – nämlich dann, wenn ein Job akut besetzt werden soll – steigen Aufwand und Kosten enorm.
Wesentlich nachhaltiger ist es, die Suche nach Talenten als einen kontinuierlichen Prozess zu sehen. Unternehmen sollten jedes Talent, jeden möglichen zukünftige Kandidaten, dem sie begegnen, so gut es geht an sich binden, als potenziellen zukünftigen Mitarbeiter behandeln, um dann bei Bedarf auf ihn zurückzugreifen.

Hanno Renner (Personio): Ein allgemeiner Trend in Richtung Offenheit gegenüber neuen Technologien und Möglichkeiten wäre für mich perfekt. Egal ob es Botification oder Big Data im Recruiting oder um die Minimierung administrativer Tätigkeiten durch Automatisierung des HR Managements geht. Für den HR Bereich ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen und keine Angst davor zu haben, sich selbst einzusparen. Ich bin nämlich überzeugt, dass dies nicht passieren wird und fähige HR Business Partner auch in Zukunft eine entscheidende Rolle in jeder Organisation spielen werden. Ich würde mich also über mehr Neugierde auf technologische Neuheiten unter Personalentscheidern freuen.

Mag. Bojan Bozic (eRecruiter): Die Candidate Journey sollte noch mehr in den Fokus rücken, so dass Kandidaten-Ansprüche wie Schnelligkeit, Transparenz und Wertschätzung im Bewerbungsprozess mit Hilfe von Recruiting Tools erfüllt werden können. Um dem gerecht zu werden, muss eine Software auch die internen Recruiting-Prozesse abbilden, so dass eine schnelle Kommunikation gewährleistet werden kann. Der Trend sollte daher zu einer Software gehen, die eine möglichst automatisierte, schnelle und dennoch persönliche Kommunikation mit dem Bewerber bietet.

Mag. (FH) Johannes Kreiner (Sage): Die Digitalisierung wird die HR-Agenden künftig grundlegend verändern und verlangt den Personalisten einiges ab. Wir begrüßen diesen Trend. Mit unseren Lösungen können wir unsere Kunden optimal dabei unterstützen. Sei es nun mit digitalem Recruiting, um Mitarbeiter über neue Kanäle zu identifizieren und die Kandidaten zu erkennen, die am besten zum Job, dem Team und der Unternehmenskultur passen.  Stichwort Employer Branding: Beim Recruiting wird es noch eine stärkere Verbindung zwischen den verschiedenen Kommunikations-Kanälen geben. So können positive Erlebnisse vom Erstkontakt im Rahmen einer Bewerbung, dem aktiven Angestelltenverhältnis bis hin zum Austritt gewährleistet werden.

Recruitment-Antworten der Anwender = Personalberater

Daniela Schlick (Daniela Schlick Personalconsulting): Bewegtbilder! Komfortable Online-Video-Tools, die den Akteuren (Unternehmer, Personaler, Mitarbeiter, Bewerber) die Möglichkeit geben, schnell und einfach ein Video aufzunehmen und direkt online zu stellen. Vielleicht kennen Sie die Videoautomaten für Events. Da entstehen großartige kreative, spontane und vor allem authentische Aufnahmen. Stellen Sie sich vor Inserate in Bewegtbildern, Mitarbeitervideos, Bewerbungsvideos – wieviel bunter und lebendiger wäre ein Online-Stellenmarkt mit einem Mal.

Mag. Verena Irrschik (Karrieremanufaktur): Der Trend sollte mehr in Richtung „freies“ Arbeiten gehen. Arbeit muss „flexibler“ werden. Ich denke dass der Trend auch in diese Richtung gehen wird. Man wird projektbezogen Qualifikationen suchen und der klassische Arbeitsplatz wird irgendwann verschwinden. Wir werden vom Strand oder der Berghütte aus arbeiten und uns passende Projekte und Tätigkeiten aussuchen. Hier werden Softwarelösungen und Apps die Nase vorne haben, die genau diesen Markt bedienen könne.

Mag. Matthias Schulmeister (Schulmeister Management Consulting): Wichtig ist mir, dass das persönliche Gespräch auch in Zukunft einen hohen Stellenwert einnimmt. Der „personal fit“ kann durch das beste Programm nicht ersetzt werden.

 

Ich danke für diese Interview-Trilogie!

 

Die Gesprächspartner

Recruiting-Trends | Ein Wunschkonzert


HRwebMartin Schmid
Marketingleitung

Infoniqa


HRwebDaniela Schlick
Geschäftsführung

Daniela Schlick Personalconsulting


HRweb

Hanno Renner
Geschäftsführer

Personio GmbH


HRwebMag. Verena Irrschik
Geschäftsführerin

Karrieremanufaktur


HRweb

Mag. (FH) Johannes Kreiner
Managing Director

Sage GmbH


HRwebMag. Wolfgang Gastager
Co-Founder & Managing Director

JoinVision E-Services GmbH


HRwebMag. Bojan Bozic
Geschäftsführer

eRecruiter GmbH


HRwebMag. Matthias Schulmeister
Geschäftsführer und Eigentümer

Schulmeister Management Consulting GmbH&CoKG


HRwebMag. Jan Pichler

Talent Solutions GmbH


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