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Praxis-Lupe | Fit für „New Work“? So geht’s!

22Jul2019
4 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Die Digitalisierung & New Work ist in aller Munde, doch nicht nur das: Sie ist auch bereits spürbar. Viele Unternehmen haben es sich als Ziel gesetzt, ihre Produkte, Dienstleistungen, Prozesse etc. zu digitalisieren und damit rascher und effizienter agieren zu können.

Praxis-Lupe – keine lange Case Study, sondern ein schneller Blick in die Praxis eines HR-Themas: Fit für „New Work“? So geht’s!

Autor – New Work: Peter Krtschal, MSc (Wien Energie)

Damit einhergehend verändern sich aber auch unsere Jobprofile. 90 % der Unternehmen sind dabei ihre Jobs neu zu gestalten. Daher kommen immer neue Profile hinzu, die bis dato noch nicht bestanden haben und dementsprechend nicht gesucht wurden. Wie schaffen es Unternehmen, ihre Mitarbeiter auf diesen Wandel vorzubereiten bzw. ihn gemeinsam zu bewältigen?

New Work | Die Jobs im Wandel

Wir haben oft den Eindruck, als drehe sich die Welt immer schneller. Jeder möchte Informationen sofort und ohne Umwege erhalten bzw. diese selbst auch auf diese Art und Weise weitergeben können. Technologien werden immer ausgereifter, Start Ups schießen aus dem Boden und was gestern noch „in“ war, ist morgen schon wieder ein alter Hut.

Mit dieser Technologisierung unserer Welt verändert sich auch unser Arbeitsalltag bzw. die gesamte Art und Weise, wie wir unsere Arbeit tun. Es ergeben sich neue Jobs, die man so noch nicht kannte bzw. an die man nicht zu denken wagte. Wer hätte je gedacht, dass es notwendig sein würde, einen Blockchain Specialist oder einen Active Sourcing Specialist einzustellen? Doch Jobprofile wandeln sich nicht nur, sie werden teilweise aufgrund der verstärkten Automatisierung von Prozessen und Aufgaben auch komplett wegfallen. Unternehmen stehen damit vor einer großen Herausforderung: Einerseits sollen sie den Weg von Innovation und Digitalisierung gehen. Und andererseits auch ihre vorhandenen Ressourcen in genau diesem Prozess nicht verlieren.

Die wertvollste Ressource, also die Mitarbeiter, muss hier auf 2 Ebenen abgeholt werden: der Kultur- und der Qualifikationsebene. Die Beschäftigten soll einerseits diesen Wandel partizipativ mit dem Unternehmen mittragen. Andererseits müssen Mitarbeiter re-qualifiziert werden, um diesen Change auch meistern zu können. Dabei darf man nicht vergessen, dass aufgrund unserer gesellschaftlichen Struktur eine gewisse Überalterung herrscht, die sich somit in den meisten Betrieben wiederfindet.

Hierarchieübergreifende Kommunikationsarbeit als Key Factor

Die große Frage ist, wie Unternehmen sich dieser Herausforderung New Work stellen können? Neben geeigneten Qualifizierungsmaßnahmen, die genau auf jene Zielgruppe zugschnitten sind, die es am härtesten treffen wird, ist der Fokus auf die jeweiligen Führungskräfte im Unternehmen zu richten. Speziell in großen Unternehmen ist die hierarchische Struktur oft starr. Hier wird es zunehmend wichtiger, dass Kulturthemen wirklich alle Führungskräfte erreichen.

Bei Wien Energie finden deshalb 2x pro Jahr Führungskräfteveranstaltungen statt, zu denen speziell die unteren Führungshierarchien eingeladen werden, um wichtige Botschaften direkt an sie adressieren zu können bzw. sie gemeinsam mit ihnen auszuarbeiten und zu definieren. So wird Partizipation, aber auch kritischer Austausch zu den verschiedensten Themen ermöglicht, die jetzt oder in Zukunft schlagend werden. Ist ein gemeinsamer Weg bei den Führungskräften gewährleistet, so können diese ihre Vorbildfunktion dazu nutzen, individuell wiederum ihre eigenen Mitarbeiter mit ins Boot zu holen und auch etwaige Qualifizierungsmaßnahmen zu vereinbaren.

Lehrlingsausbildung neu gedacht

Spezielle Qualifizierungsmaßnahmen für die bestehenden Mitarbeiter zu gewährleisten ist die eine Seite. Eine andere fokussiert sich auf jene, die langfristig gesehen für die Zukunft des Unternehmens mitverantwortlich sind, nämlich die Lehrlinge. Die Zeit ist gekommen, jene Ausbildungsziele, die bereits seit Jahren existieren, in Frage zu stellen und neu auszurichten. Speziell diese junge Zielgruppe bildet die Basis und sorgt u.a. für das richtige Mindset, um ein Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Wien Energie hat sich zum Ziel gesetzt, die gesamte Lehrlingsausbildung auf neue Beine zu stellen und zukunftsgerichtet zu gestalten.

Dies beginnt bei der Ansprache der Zielgruppe, die künftig spezifischer und vor allem digitaler gestaltet wird, über neue, viel flexiblere Einsatzmöglichkeiten der Jugendlichen, bis hin zu verstärkten Ausbildungsprogrammen für die Lehrlingsausbildner. Das Zeitalter der New Work wird vor allem Quereinsteigern neue Möglichkeiten bieten, da diese aufgrund der Flexibilisierung, künftig vermehrt am Arbeitsmarkt auftreten werden. Dieser Umstand wird auch auf die Lehrlingsausbildung Einfluss haben, da beispielsweise Schulabbrecher eine derzeit unbeachtete, aber künftig wertvolle Ressource darstellen.


Gast-Autor

Peter Krtschal

Peter Krtschal, MSc verantwortet den Bereich Personal- und Organisationsmanagement in der Wien Energie GmbH. In dieser Funktion ist er für die strategische Positionierung von HR als Partner auf Augenhöhe sowie als treibende Kraft von Innovation, agilen Arbeitsmethoden und New Work Konzepten zuständig.  

www.wienenergie.at


 

 

 

 

 

Praxis-Lupe | Fit für „New Work“? So geht’s!

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