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New Work | Bei diesem Hype spiel ich nicht mit!

17Sep2019
3 min
teambuilding

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Experten-Interview: New Work. Alles spricht über New Work, die großen Vorteile, Konsequenzen, Zukunftsszenarien. Selbstverständlich drehen wir bei HRweb das Rad kräftig mit! Schließlich sind ja am Ball der Zeit!!! 

Aaaaber auf meiner linken Schulter sitzt ein Teufelchen das fragt „Was wenn wir einfach nicht mitspielen?“ Hm, ja, tja. Was, wenn ein Mitarbeiter, eine Führungskraft, ein Unternehmen einfach nicht mitspielt. Wenn man diesen Hype einfach auslässt. Was dann? Ich spiele diese Frage in ein Experten-Interview ein:

Experten-Interview

Und wenn ein Mitarbeiter / Führungskraft / Unternehmen einfach nicht mitspielen möchte im Hype um New Work?

Dr. Andrea Cerny, MAS (next level consulting): Das ist sein gutes Recht, weil es immer die eigene Entscheidung ist. Es gibt auch noch genug Unternehmen, in denen New Work noch nicht angekommen ist. Dort findet dieser Mitarbeiter oder diese Führungskraft möglicherweise eine neue Stelle.

Paul Bischofberger (TEAM|Manufaktur): Salopp formuliert könnte man sagen: solange es (in einer Organisation/in einem Team) gut läuft, kann man einen Hype durchaus auch aussitzen. Ein Hype ist ja vor allem das, was er nun einmal ist: ein Hype.
Aber: neue Generationen von Mitarbeitern bringen geänderte Ansprüche an die Arbeit (und das Leben insgesamt) mit. Wenn Organisationen es nicht schaffen, diese Ansprüche in irgendeiner Art und Weise zu integrieren, werden sie über kurz oder lang sterben. An Mangel an Attraktivität, aus Mangel an Innovation, aus Mangel an Menschen, die der Organisation gegenüber auch und gerade in schwierigen Zeiten loyal bleiben.
Dasselbe gilt für das Thema Digitalisierung. Der Zug ist bereits voll in Fahrt, ignorieren oder „durchtauchen“ ist keine Option mehr. Hier kann man aber sicherlich auch nicht von einem Hype sprechen.
Und zuletzt gilt Ähnliches wohl auch für den einzelnen Mitarbeiter, sei es nun eine Führungskraft, eine Fachkraft oder ein angelernter Arbeiter: niemand wird sich diesen Veränderungen auf Dauer entziehen können, und jedermann scheint mir gut beraten, wenn er sich damit zu arrangieren versucht anstatt dagegen anzukämpfen.

Mag. Petra Koinig (ITO): Teamarbeit hat vor allem einen Sinn und Zweck: Die Förderung von Innovation und Effizienz. Durch den steigenden Marktdruck und der in den meisten Branchen starken Konkurrenz scheint es kaum möglich, sich den positiven Aspekten dieses Trends zu verweigern.
Für Zweifler geben auch Zahlen und Fakten Auskunft über die Notwendigkeit, sich mit dem Thema New Work zu beschäftigen. So zeigt der Gallup-Engagement-Index 2018, dass drei von vier Beschäftigten Dienst nach Vorschrift machen. Nur 15 % machen ihre Arbeit mit Herz und Verstand. Befragte Mitarbeiter aus agilen Unternehmen – also mit bereichsübergreifend organisierten Teams und Experten, denen Verantwortung übertragen wird, sowie flachen Hierarchien – sind zu 43 % hoch emotional an den Arbeitgeber gebunden, bringen sich ein, erleben sinnhaftes Tun. Diese Mitarbeitergruppe empfiehlt auch Produkte, Dienstleistungen sowie offene Stellen ihres Arbeitgebers weiter.

Veronika Aumaier MAS, MSc (Aumaier Consulting Training): Es wird kein Weg daran vorbeiführen. Die Frage ist nicht, ob sondern wie schnell man dabei sein möchte. Nicht jedes Unternehmen und jede Branche wird im selben Ausmaß von Anfang an davon betroffen sein. Aber am Ende des Tages wird zählen, dass sich die durch Komplexität, Geschwindigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlichen Wertewandel geprägte Arbeitswelt weiterentwickelt und den Wünschen und Erfordernissen der jüngeren Generationen entspricht. Denn, New Work bietet Rahmenbedingungen, die in Folge den Lebens- und Wertestyle der Mehrheit der jüngeren Mitarbeiter spiegelt. Es ist grundsätzlich keine von oben entwickelte neue Arbeitswelt, sondern eine von innen heraus entstandene.

New Work | Bei diesem Hype spiel ich nicht mit!

Die Gesprächspartner


Veronika Aumaier MAS, MSc Veronika Aumaier MAS, MSc
Geschäftsführerin

AUMAIER Consulting/Training GmbH


Mag. Petra Koinig Mag. Petra Koinig
Trainerin, Consultant, Coach

ITO Individuum Team Organisation GmbH


Dr. Andrea Cerny, MAS Dr. Andrea Cerny, MAS
Senior Consultant

next level consulting Österreich GmbH


Paul Bischofberger Paul Bischofberger
Geschäftsführer

TEAM|Manufaktur GmbH


Ich danke den Interviewpartnern sowohl für ihre Geduld als auch ihre Expertise.

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