Im HR-Bereich gibt es drei technologische Kernthemen, die die Digitalisierung treiben: das Internet der Dinge, also die stärkere Vernetzung von Menschen und Maschinen, Big Data und Künstliche Intelligenz.
Diese neuen Technologien werden die meisten HR-Prozesse automatisieren und so zu effizienten und schlanken HR-Teams führen. Für eine effiziente Implementierung von Personalarbeit in der Industrie 4.0 sind allerdings sowohl Änderungen der Organisationsstruktur als auch des Führungsstils erforderlich. Beispiel für solch einen Führungsstil ist das HR-Team von William Hill. 2018 gewannen sie den Personnel Today Awards für HR-Team des Jahres. HR-Teams spielen bei der digitalen Transformation also eine doppelte Rolle: 1. Sie sind für ihre eigene Transformation verantwortlich. 2. In Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung wird die Personalabteilung gebeten, Unternehmen zur digitalen Transformation zu führen und ihre kontinuierliche digitale Entwicklung zu unterstützen.
Die doppelte Rolle der HR-Teams bei der digitalen Transformation
Eigene Transformation
Repetitive und stumpfsinnige Tätigkeiten sollten bald nicht mehr zu den Hauptaufgaben eines Personalers gehören. In der Praxis zeigt sich häufig aber noch ein anderes Bild. Dabei können komplexe To-dos wie die Lohn- und Gehaltsabrechnung oder die Aktualisierung von Mitarbeiterdaten wie Adress- oder Namensänderungen und krankheitsbedingte Ausfälle durch Automatisierungen erleichtert werden. Dadurch spart die HR nicht nur Zeit, auch die Fehlerquote wird durch eine Automatisierung verringert. Aehnlich im Recruiting. Dort gibt es Ansätze von Künstlicher Intelligenz, nämlich bei den Matching-Technologien. Hier sind einige Anbieter so weit, dass die Maschine automatisch die Qualifikation der Bewerber mit den Anforderungen der Stelle abgleicht. Die ersten Chatbots sind im Recruiting ebenfalls unterwegs. Auch solche, die nicht nur vorgefertigte Antworten geben, sondern auch welche, die selbst lernen bzw. automatisch dazulernen. Generell kann gesagt werden, dass alle Arbeitsfelder eines Personalers wegfallen, die durch Automatisierungen und künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Dadurch können sie ihre Arbeit auf die Dinge beschränken, die einen tatsächlichen Mehrwert haben. Damit kommen wir zum zweiten Punkt. Der Transformation des Unternehmens im Zuge der Digitalisierung und die Rolle der HR-Abteilung in diesem Prozess.Transformation des Unternehmens
Im Wandel zur Digitalität kommt der Fortbildung und dem Aufbau digitaler Kompetenzen eine immer größer werdende Bedeutung zu. In diesem Kontext kann Digitalisierung unter zwei Aspekten betrachtet werden: Wie erfolgt Fortbildung und welche Inhalte werden wichtig? In Bezug auf das „wie“ lässt sich ein Trend zu E-Learning bzw. Blended-Learning Konzepten beobachten. Was die Inhalte der Fortbildung betrifft, muss zunächst die Frage gestellt werden, wie sich Arbeitstätigkeiten im Zuge der Digitalisierung verändern. Mit dem zu erwartenden Wegfall von einfachen Routineaufgaben werden strategische und planerische Aufgaben auf Ebene der Mitarbeiter zunehmend wichtiger. Es steigen die Anforderung an die sozialen Kompetenzen, die Flexibilität, die Kooperationsbereitschaft, die Kommunikationsstärke sowie die Bereitschaft zur Selbstorganisation bei der noch zunehmender Eigenverantwortung und Selbständigkeit in den Fokus rücken. Dennoch müssen zunehmend immer mehr Mitarbeiter in den Organisationen zumindest über IT-Basiskenntnisse verfügen, wenn man die Potenziale digitaler Technologien voll ausschöpfen möchte. Schon 1998 sang Grönemeyer „Bleibt alles anders“. Der Wandel ist zum zentralen Unternehmensmerkmal geworden. Aber nur Unternehmen, die in der Lage sind, flexibel auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren, bleiben erfolgreich. Ohne motivierte Mitarbeiter gelingt ihnen das nicht. Insofern geht es heute mehr denn je um Human Relations als Human Ressources.Passend zu diesem Artikel „HR in Zeiten der Digitalisierung“: der HRweb-Beitrag „Aus HR wird zukünftig wohl Human Relations“