Das Coronavirus, Corona oder einfach CoVid19 hat den Planeten fest im Griff. Tausende Menschen haben sich mit dem neuartigen Virus weltweit infiziert und selbst im kleinen Österreich wurde die Marke von 100 bestätigten Infektionen Ende der ersten Märzwoche bereits überschritten. Sperren von Einrichtungen, Schulen und Reiseverbote für bestimmte Regionen sind die Folge. Auch Unternehmen sind teils schwer finanziell von den Folgen betroffen, etwa die Luftfahrtindustrie.
Weitere konkrete & konstruktive HR-Lösungen in Zeiten von Corona / jeder Ausnahmesituation
Bei aller Tragik zeigt uns die aktuelle Situation auch auf, was wir für das Personalmanagement aus einer solchen Situation lernen können.
1.) Bei Krankheitssymptomen bleibt man zu Hause!
Wir leben in einem Land, in dem Beschäftigte sicher häufig auch mit Krankheitssymptomen wie Verkühlung oder Husten in die Arbeit schleppen. Seit Jahren weist die Arbeiterkammer auf diesen Missstand hin. Trotzdem und obwohl es in Österreich bei Krankheit eine unvergleichbar hohe Absicherung gibt, schlägt der Präsentismus und das Gefühl der Unentbehrlichkeit immer wieder zu.
Doch damit ist seit Corona nun endgültig Schluss! Seit die Hysterie rund ums Niesen und Schnäuzen ungeahnte Ausmaße angenommen hat, bleiben endlich Beschäftigte und auch Führungskräfte (!) auch mit nur leichten Symptomen zu Hause. Und das ist gut so. Eigentlich tragisch, dass wir für diese Einsicht erst Corona brauchten. Und vielleicht Anlass, dass wir Beschäftigte künftig generell anweisen, bei Symptomen zu Hause zu bleiben?
2.) Home Office geht ja doch!
War Home Office in vielen Unternehmen bisweilen ein heiß diskutiertes Thema, mit dem sich Führungskräfte einfach nicht anfreunden wollten, so scheint jetzt Home Office in eben denselben Unternehmen plötzlich das Allheilmittel. Droht nämlich die Ansteckung oder käme der Betrieb sonst überhaupt zum Erliegen, ist Home Office plötzlich die wünschenswerte Alternative und immer mehr Betriebe erlauben dies nicht nur, sondern fordern ihre Beschäftigten regelrecht dazu auf, doch möglichst viele Tätigkeiten von zu Hause aus zu machen. Und siehe da… es funktioniert. Menschen arbeiten eigenverantwortlich und „unkontrolliert“, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Vielleicht ja in Zukunft auch ohne Corona, liebe Führungskräfte?
3.) Reisen und Meetings kann man auch anders organisieren!
Vor allem Dienstreisen sind durch Corona in vielen Unternehmen bereits untersagt oder werden streng überwacht. Und plötzlich spielen vorhandene Technologien, um Meetings über die Entfernung online abzuwickeln, etwa zoom oder ähnliche, eine bedeutende Rolle. Corona hat uns darüber nachdenken lassen, ob jedes Meeting und jede Reise eigentlich wirklich nötig sind. Und ob man viele davon nicht effizienter über das Netz abwickeln kann. Die Umwelt und der Terminkalender werden es uns danken.
4.) Krisen- und Wissensmanagement machen echt Sinn!
Zuletzt zeigt sich nun, dass nur wenige Betriebe auf ein solches Ausnahmeszenario auch nur in irgendeiner Art und Weise vorbereitet sind. Schnell werden Pläne geschmiedet, Beschäftigte angewiesen, wie sie sich zu verhalten haben, und es wird sichtbar, wo das Krisenmanagement bislang gefehlt hat. Damit einher geht auch die Frage, wie Wissen im Unternehmen verteilt ist. Sind plötzlich zahlreiche Schlüsselkräfte in Quarantäne, wird deutlich, wie wichtig gutes Wissensmanagement ist und wie wenig wir davon im Alltag praktizieren. Auch dazu hat uns Corona eine Lehre erteilt, die hoffentlich die Zeitspanne der akuten Corona-Ausbreitung überdauert.
Bei aller Tragik, die die weltweite Epidemie mit sich bringt, seien mir diese etwas zynischen Anmerkungen hoffentlich verziehen.
Aber sehen wir doch die aktuelle Situation als Lernchance für das HR Management und als guter Anlass, uns von tradierten Verhaltensweisen und Ansichten zu lösen, um ein modernes und vor allem krisensicheres Personalmanagement in die Wege zu leiten.
Was wir von Corona für ein gutes HR-Management lernen können