Charisma Definition: Ja, charismatische Führungskräfte haben etwas Magisches. Leider haben nicht alle Führungskräfte Charisma. Was steckt dahinter?
Auf den Spuren nach einer Charisma-Definition:
Experten-Interview
Geben Sie mir eine Definition: Charisma – bei Führungskräften – ist:
Mag.(FH) Michaela Kreitmayer (Hernstein Institut): …wenn die Person weiß was sie will. Sie geht ihren Weg, ist mit sich im Reinen und hat ein Auftreten, das sie sympathisch und kompetent wirken lässt. Charismatische Führungskräfte arbeiten intensiv an ihren Stärken. Sie wissen sich strategisch zu positionieren und Souveränität zu bewahren. Charisma, als soziale Kompetenz, hat meiner Ansicht nach auch mit Reife zu tun.
Helga Pattart-Drexler, MA (WU Executive Academy): Authentizität und mit sich selbst im Klaren sein- das schafft Verbindung zu anderen und somit eine gewisse Ausstrahlungskraft, die andere als etwas Besonderes wahrnehmen.
Veronika Aumaier, MAS, MSc (AUMAIER & Partner Coaching): Eine gewinnende, begeisterungsfähige Persönlichkeit, die es versteht, Andere für ein Ziel/ein Vorhaben anzustecken und in Bewegung zu bringen.
Peter Dziergas, MBA MSc (Dale Carnegie Austria): Charisma ist die positive Wahrnehmung einer inspirierenden Ausstrahlung einer Führungskraft, durch ihr gesamtes Umfeld im Geschäftsleben. Charismatische Führungskräfte üben Einfluss auf Mitarbeitende und das ganze Unternehmen aus. Sie bewirken Transformationen und zeichnen sich durch innere Ruhe, eine positive Lebenseistellung und lösungsorientiertes Denken aus.
Eva Ayberk (Ayberk.co): Charisma bedeutet so viel wie Ausstrahlung. Vom altgriechischen Wortstamm abgeleitet sogar „gottgegeben“. Auf Führung bezogen bedeutet das die Fixierung auf die Führungsperson, die Führungspersönlichkeit. In extremer Ausprägung ist es da zum Narzissmus nicht weit.
Dr. Cornelia Martens (EAP-Institut): Was ist der Unterschied zwischen einem Narzissten und einem charismatischen Menschen? Beide üben einen Einfluss auf Menschen aus, der eine über sein Ego, der andere über sein Selbst. In diesem 2. Sinn verstanden ist Charisma bei Führungskräften ein seltenes und sehr wertvolles Gut. Für mich bedeutet Charisma, Strahlkraft und positives Auftreten OHNE Egozentriertheit und Überheblichkeit und ohne „große Show“. Wichtig sind Authentizität, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Empathie.
Welche Definition haben Sie?
Ina Biechl (Institut ina biechl): Charisma bedeutet, eine positive Ausstrahlung zu haben und authentisch sein. Es bedeutet, Leidenschaft sowohl für die inhaltliche Arbeit als auch für die Führungsarbeit zu haben. Dieses JA sowohl zur Sache als auch zu den Mitarbeitenden, vor allem aber zu sich selbst ist eine wesentliche Voraussetzung, dass die Arbeit leicht, fließend und lustvoll wird und das sowohl für die Führungsperson als auch für die Mitarbeitenden.
Mag. Regina Nicham (IBG) Charisma Definition: Es geht dabei viel um die Ausstrahlungskraft einer Person. Charismatische Führungskräfte sind Persönlichkeiten mit einem großen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, konkreten Zielen und Visionen (Wo soll es konkret hingehen), wissen Wofür sie unterwegs sind, einer hohen kommunikativen Kompetenz, die dazu beträgt sich auf andere gut einstellen zu können und das Gegenüber in der Kommunikation zu erreichen, sie spricht Emotionen an und schafft es den anderen emotional anzustecken, sie verstehen die Kunst und Wirkung der Vorbildfunktion und bringen eine große Portion Optimismus mit. Sie schaffen eine Verhaltensänderung des Gegenübers aufgrund ihrer charismatischen Eigenschaften und Verhaltensweisen. Das birgt Chancen und Vorteile, aber auch Risiken und Nachteile – abhängig davon, welche Visionen und Ziele oder auch Wertvorstellungen die charismatische Persönlichkeit mit bringt und verfolgt.
Diese charismatischen Eigenschaften können aus meiner Sicht eine gute Basis in Richtung gesunde Führung und Führungskultur sein, v.a. in Hinblick auf die sozialen Kompetenzen und die positive Wirkung von Führung.
Im Idealfall ist eine Belegschaft wie ein Orchester zusammengestellt, das nahezu blind funktioniert. Der „Dirigent“ räumt jedem Teammitglied seinen speziellen Platz ein, jeder darf seine Kompetenzen einbringen, weiß was er zu tun hat und spielt. Der „Dirigent“ verbindet alle miteinander und je besser die Zusammenarbeit, desto effizienter die Arbeitsleistung, desto lebendiger und „schöner“ die Komposition.
Die Gesprächspartner
Veronika Aumaier, MAS, MSc AUMAIER CONSULTING/TRAINING GmbH Geschäftsführer Dale Carnegie Austria Helga Pattart-Drexler, MA WU Executive Academy Mag. Eva Ayberk Ayberk.co Dr. Cornelia Martens EAP-Institut management consultancy GmbH Mag. (FH) Michaela Kreitmayer Hernstein Institut für Management und Leadership Mag. Regina Nicham IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH Ina Biechl institut ina biechl
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Ich danke sowohl für Ihre Expertise als auch für Ihre Geduld!
Mein persönlicher Luxus ist es, mitunter auch kontroverse Aussagen im Interview präsentieren zu können. Über den Tellerrand sehen und letztendlich dadurch den Mehrwert generieren. Besonderen Spaß macht es mir, darüber hinaus freche, unerwartete, provokante Blickwinkel dabei zu haben.