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Virtuelles Sprachen-Lernen | Sinnvolle & weniger sinnvolle Aspekte

07Jul2020
7 min
fremdsprachen-lernen-online

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Bei all der Digitalisierung fällt auch ein gutes Stück für das Sprachenlernen ab. Apps, Software, e-Learning, alles da. Wie viel „digital“ verträgt das Erlernen von Sprachen? Ein Experten-Interview:

Das Interview fokussiert fachliche Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Zusätzlich interessiert mich, was die Sprachinstitute konkret anbieten bzgl. Digitalisierung. Dass die Antworten hier werblich sind, ist klar, daher hebe ich es ein wenig vom Interview ab.

Interview-Fragen

Wie viel „digital“ verträgt ein Sprachen-Lernen?

Dr. Sabine Weiß (Berlitz Austria): Durch die zunehmende Nutzung neuer Medien ergeben sich natürlich Änderungen im Fremdsprachenunterricht. Es gibt aber kein allgemein gültiges Rezept, wie hoch der Anteil dieser Medien im Sprachen-lernen sein soll, da dies auch vom Lerntyp des einzelnen Lernenden abhängt. Grundsätzlich kann man sagen, dass man eine Sprach, die man auch aktiv verwenden möchte, im Sprechen lernen sollte. Dieser Forderung kann reines e-learning nicht entsprechen.

Mag. Walter Grubanovitz (mind&more): Sprachenlernen ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Unsere tägliche Erfahrung zeigt uns, dass das Face-to-Face-Lernen noch immer an der Spitze der Beliebtheitsskala steht. Sämtliche digitale Zusatz-Möglichkeiten werden aber von einigen Lernenden sehr gezielt eingesetzt. Tatsche ist aber, dass die Kommunikation und mündlichen Fertigkeiten idealerweise face-to-face trainiert werden. Die Unmittelbarkeit und auch Faktoren wie Mimik und Gestik spielen da auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Dann gibt es aber auch Bereiche beim Sprachen lernen, die wie geschaffen für digitale Wege sind, wie zum Beispiel die Vokabellern-Apps, die ein tolles, jederzeit und überall verfügbares Lern-Tool sind.

Dr. Michaela Meier (Trenkwalder Learning): Das ist wie bei jeder Art des Lernens – die richtige Mischung macht´s. Am Ende kommt es nicht so sehr auf das Medium an, sondern viel mehr auf die Art des Lernens, d.h. „Frontalbeschallung in Präsenz“ ist genauso unwirksam wie „Frontalbeschallung“ online. Das letztere ist der Fall, wenn die Antwort vorgegeben wird.

Mag. Alexander Koran (The Language Company): Language Company hatte einige Jahre Angebote per Skype-wurde aber von den Kunden nicht angenommen. Seit 2014 arbeiten wir wieder ausschließlich mit persönlicher Anwesenheit des Trainers vor Ort beim Kunden. Diese Form bringt für den Kunden den meisten Lernfortschritt.

Worin liegt der Vorteil dieser Lernformen für Sie als Sprachinstitut?

Dr. Michaela Meier (Trenkwalder Learning): Für uns zählt: dass Lernende schneller, einfacher, motivierter die neue Sprache lernen. Darüber hinaus, dass sie sich leichter erinnern und das Gelernte mühelos im Alltag anwenden können. Das schaffen wir, weil wir – nach der Video Limbic Learning Methode – genau die Bereiche im Gehirn aktivieren, dass das Gelernte viel schneller ins Langzeitgedächtnis geht. Dadurch fällt das Erinnern viel leichter.

Mark Heather (MHC Business Language Training): Einer der wichtigsten Vorteile der digitalen Lernform ist, dass jeder einen Kurs bei uns belegen kann, unabhängig davon, wo er lebt oder arbeitet. Es bietet eine enorme Flexibilität bei der Abstimmung des Sprachtrainers mit dem Kunden und bei der zeitlichen Abstimmung der Unterrichtsstunde. Wenn der Student Sitzungen am Abend bevorzugt, kann der Unterricht mit einem Sprachtrainer z. B. aus New York durchgeführt werden, wo es noch Morgen ist. Bevorzugt der Student hingegen den frühen Morgen, übernimmt das Training ein Sprachtrainer aus Australien, wo es noch früh am Abend ist. Die Möglichkeiten sind endlos, so dass wir auf die individuellen Bedürfnisse der Studenten eingehen können. Darüber hinaus sind die MHC-Trainern auf Online-Unterricht spezialisiert, so dass sie technisch versiert sind und sorgen dafür, dass sich die Studenten entspannt lernen können.

Worin liegt der Vorteil dieser Lernformen für die Lernenden (und auch Unternehmen)?

Dr. Sabine Weiß (Berlitz Austria): Der Vorteil für die Lernenden liegt dabei in der Vielfalt, die den Anforderungen und Lerntypen entgegenkommt. Alle Formen bieten absolute Flexibilität, was Ort, Zeit und Intensivität betrifft, alle Lerninhalte sind aufeinander abgestimmt. Die Lernenden können Self-Study Phasen mit persönlichen Sprachtrainings verbinden, arbeiten interaktiv, individuell und motiviert.
Für Unternehmen erweisen sich die einfache Administration, ein detailliertes Bildungscontrolling und effizientes standortunabhängiges Sprachtraining als absolute Highlights.

Mark Heather (MHC Business Language Training): Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, verfügen bei dieser Lernform über mehr zeitlicher Flexibilität, man kann wie vorhin schon erwähnt die Zeitzonen „ausnutzen“, wir können dem Kunden einen größeren Pool von Experten unabhängig vom Ort anbieten, z.B. wenn sich ein Kunde einen Sprachkurs mit Schwerpunkt ..Technik, Pharma…wünscht. Man benötigt keine Räumlichkeiten, um die Schulung durchzuführen.
Die Studenten können ihr Lernen selbst in die Hand nehmen und lernen nicht nur im Unterricht.
Vor dem Unterricht bespricht man die Vorbereitung für die folgende Live-Sitzung. Das bedeutet, dass sich die Studenten und Trainer darauf konzentrieren, was konkret im Beruf gebraucht wird.

Dr. Michaela Meier (Trenkwalder Learning): Man lernt schneller, seinem eigenen Bedarf entsprechend. So kann ein Unternehmen absolut mühelos für jeden Mitarbeiter das passende Training zur Verfügung stellen. Ob nun ein kurzes Auffrischen vor dem nächsten Call mit den USA nötig ist oder die Grundvokabeln für den Austausch mit einem Kollegen in der Produktion trainiert werden sollen – alles kein Problem. Auch firmeninterne/fachspezifische Vokabeln können jederzeit mit einem geringen Stundenaufwand direkt in den Kurs integriert werden. Unser Versprechen an Unternehmen: wir ermöglichen „Learning in the flow of work“. Das freut die Unternehmen und noch viel mehr die Mitarbeiter.

 

Info am Rande: Was bieten die Sprachinstitute ganz konkret an in Bezug auf digitale Lernformen?

Achtung: jetzt wird’s werblich, dennoch darf es Platz finden in einem Experten-Interview.

Mag. Walter Grubanovitz (mind&more): mind&more  bietet für Manager, die viel unterwegs sind und nur eingeschränkt Zeit zur Verfügung haben, One-to-one-Sprachtraining via Skype an. Der Trainer und der Lernende können so individuell und flexibel Trainingszeiten vereinbaren und quasi rund um den Globus die Sprache trainieren. Anfahrtszeiten fallen für beide Seiten weg und somit bringt diese Art von Training eine gewisse Zeitersparnis. Der Lernende kann zeitliche Lücken – wie zum Beispiel die Wartezeit am Flughafen – optimal zum Sprachtraining nutzen.

Mark Heather (MHC Business Language Training): MHC bietet unseren Kunden zusätzlich zum „Face to Face“ Unterricht die Möglichkeit eine Online-Plattform – GO! für entweder das Selbststudium ohne Trainer oder mit einem Live-Trainer online oder auch als Ergänzung zum „Face to Face“ Training. Die Studenten erhalten einen Zugang zu GO! und können selbständig lernen, sehr beliebt ist das wöchentliche digitale Magazin mit interessanten Artikeln und Übungen in der jeweiligen Sprache. Die Lektionen finden in der Regel wöchentlich (30 oder 60 Minuten online oder 90 oder 120 Minuten persönlich) statt. Die Schülerinnen und Schüler können die GO! -Plattform jederzeit zwischen den Unterrichten nutzen. Den Zugang zu unserer GO! -Lernplattform kann man für 3, 6 oder 12 Monate buchen, sie ist für MHC Business Englisch Kurse wie Englisch für Management oder Office- Englisch als Einzelcoaching oder Gruppenkurse erhältlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere Trainer einen schriftlichen Bericht über die Lektion mit neuem Vokabular und Feedback zu Grammatik und Aussprache verfassen, der dem Teilnehmer unmittelbar nach der Sitzung zugeschickt wird. Die Teilnehmer erhalten das Material für die folgende Lektion, so dass sie sich für die „Live Sitzung“ gut vorbereiten können. 

Dr. Michaela Meier (Trenkwalder Learning): Wir bieten interaktive Online Videosprachkurse mit integriertem Online-Dictionary, interaktivem Vokabeltrainer, digitalem Aussprachetrainer (wie ein „Alexa zum Sprachenlernen“), interaktiven Übungen und Games, sowie Einstiegs- und Abschlusstests an. Diese immer in den drei wählbaren Formaten: als a) reiner Online Selbstlernkurs, b) in der Kombination mit einem Sprachtrainer Online und als c) Blended Learning an.

Dr. Sabine Weiß (Berlitz Austria): Der Unterricht im Berlitz Virtual Classroom (BVC) vereint hochwertigen Live-Sprachunterricht mit einem erfahrenen muttersprachlichen Trainer von jedem Ort der Welt aus mit zeitlicher Flexibilität. Diese Form des Trainings kann im Einzeltraining, in der offenen Gruppe und in der Firmengruppe absolviert werden.
Das Einzeltraining per Telefon/Skype mit einem muttersprachlichen Trainer ist flexibel 24/7 verfügbar. Die Termine sind in 30-, 60- und 90-minütigen Einheiten online buchbar, sogar last minute bis 6 Stunden vor Beginn.
Die e-learning Plattform Cyberteachers ist als interaktive Plattform rund um die Uhr verfügbar und die Lizenz dafür kann für 3, 6 oder 12 Monate erworben werden. Über 800 Lerneinheiten mit motivierenden Übungen  bieten individuelle Inhalte, personalisierte Lernpfade für die e-Lessons und vieles mehr. Dieses Medium kann unterstützend zur Festigung des im Unterricht gelernten Materials eingesetzt werden, aber auch als Teil der Berlitz Blended Learning Programme. Dabei wird es in Kombination mit Live Sprachtraining (Face-to-Face, im Berlitz Virtual Classroom oder mit Telephone Lessons) benützt. Um hier den unterschiedlichen Lerntypen gerecht zu werden, kann dabei der prozentuelle Anteil des Live Trainings entsprechend variiert werden.

 

Auch wenn eingangs ein sowohl-als-auch, also Digital + Face-to-Face im Vordergrund stand, so habe ich am Ende dieses Interviews doch das Gefühl, dass Digitalisierung eine sehr große Rolle spielen kann wenn es um das Erlernen einer Sprache geht. Digitalisierung muss hier nicht ausschließlich eine unpersönliche App bedeuten, sondern zB einen flexiblen Sprachunterricht via Skype. Digitalisierung hat viele Formen. Einige davon eignen sich hervorragend für Fremdsprachen.

Virtuelles Sprachen-Lernen | Sinnvolle & weniger sinnvolle Aspekte

Die Gesprächspartner


Sabine Weiß, BerlitzDr. Sabine Weiß
Center Director

Berlitz Austria GmbH


Dr. Michaela MeierDr. Michaela Meier
CEO  Trenkwalder Learning

Trenkwalder Learning GmbH


Mag. Walter GrubanovitzMag. Walter Grubanovitz
Geschäftsführer

mind & more Sprachtraining


Mark Heather

Mark Heather
Geschäftsführer

MHC Business Language Training GmbH


Mag. Alexander KoranMag. Alexander Koran

The Language Company Sprachinstitut GmbH

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