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8 Tipps für spannendere, wirksamere gesetzliche Unterweisungen | Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

21Sep2020
3 min
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HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Sie sind vorgeschrieben, werden oft jedes Jahr stupide wiederholt und machen oft keinen Spaß: Aber gesetzliche Unterweisungen können auch hilfreich sein, wenn sie wirksam geplant sind!

Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sind wichtig. Da sind wir uns einig, oder? Aber die Umsetzung ist sehr unterschiedlich in österreichischen Organisationen.

Wann haben Sie in Ihrer Firma die letzte Unterweisung gemacht oder organisiert?

 

Das Gesetz

In Österreich sind Unterweisungen im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz vorgesehen:

14 Abs 3: „Die Unterweisung ist erforderlichenfalls in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, jedenfalls dann, wenn dies gemäß § 4 Abs. 3 als Maßnahme zur Gefahrenverhütung oder in einer Verordnung zu diesem Bundesgesetz festgelegt ist.“

Nachdem es früher die Vorgabe war, dass die Unterweisung mindestens jährlich zu erfolgen hat, wird dies in den meisten Firmen auch weiterhin so gehandhabt. Und oft sind da langweilige Frontal-Vorträge ohne Medieneinsatz oder Bezug zum Arbeitsalltag. Das muss nicht sein!

8 Tipps für spannendere, wirksamere Unterweisungen

Die Unterweisungen sind oft langweilig. Für beide Seiten. Und damit haben die Beschäftigten dann spätestens bei der dritten Wiederholung keine Lust mehr darauf und hängen gelangweilt herum.

Mit diesen 8 Tipps motivieren Sie Beschäftigte für Sicherheit & Gesundheit bei der Unterweisung!

  1. Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt. Wann ist gerade kein stressiger Jahresabschluss oder eine große Fortbildungsreihe? Haben die Beschäftigten gerade einen freien Kopf dafür?
  2. Achten Sie auf sprachliches Verständnis. Akademische Fachsprache ist oft nicht sehr mitreißend. Auch mit Alltagssprache lassen sich Fachinhalte gut transportieren.
  3. Greifen Sie aktuelle Themen auf. Was ist gerade im Betrieb passiert? Gab es einen Arbeitsunfall in den letzten Monaten? Gibt es neue Ausstattung, auf die man eingehen kann? Welche Home-office-Regelung gibt es? Erzählen Sie nicht immer nur das Gleiche!
  4. Schaffen Sie eine positive Atmosphäre, um zu motivieren. Kommen Sie nicht mit der Moral-Keule und dem erhobenen Zeigefinger. Zeigen Sie auf, was bereits gut läuft und welche Erfolge Sie bei den letzten Evaluierungen gesehen haben. Was wurde bereits umgesetzt? So begeistern Sie für Ihr Thema und haben keine unangenehme Schul-Atmosphäre.
  5. Partizipation: Achten Sie darauf, dass sie Zuhörenden nicht zu passiven Wissensempfänger verdammt sind, sondern aktiv dabei sind. Lassen Sie sie zum Beispiel mitraten bei einem Quiz. Wichtig ist, das Frontal-Setting aufzubrechen und eine gemeinsame Besprechung daraus zu machen. Vielleicht ist ja auch ein Ausprobieren von Materialien, Ausstattungen oder Gegenständen möglich? Oder Sie machen gar eine spielerische „Gesundheitsstraße“?
  6. Regen Sie zur Diskussion an. Lassen Sie die Zuhörenden mitdiskutieren und stellen Sie bewusst offene Fragen. Haben Sie keine Angst vor Wortmeldungen und Emotionen! So hören Sie auch Bedenken oder Beispiele aus dem Arbeitsalltag. Diskutieren Sie, wie man das wissen in den Arbeitsalltag umsetzen kann und welche Schwierigkeiten es dabei geben könnte. Vielleicht wurde es ja auch schon einmal ausprobiert und es hat nicht geklappt? Das wollen Sie unbedingt hören! Und nur dann können Sie auch darauf eingehen und einen Transfer sicherstellen.
  7. Machen Sie nicht nur einmal im Jahr eine Unterweisung zu Arbeitssicherheit und betrieblicher Gesundheit. Dies sollte regelmäßig ein Thema sein. Das kann klappen durch E-Mail-Reminder, Postings im Intranet, Poster am schwarzen Brett oder auch Routinen wie gemeinsame Bewegungspausen in allen Meetings über 90 Minuten Dauer. Besser als ein langer Vortrag im Jahr ist es, die Unterweisungen in kleine Blöcke aufzuteilen oder vielleicht sogar bewusst mit Microlearning zu arbeiten. So können Sie die Themen in den Arbeitsalltag integrieren. Und die Beschäftigten hören regelmäßig von Ihnen.
  8. Schaffen Sie Vorbilder und Multiplikatoren, die auch nach der „offiziellen Unterweisung“ darauf achten, dass die Themen umgesetzt werden. Diese Personen können als Ansprechpartner fungieren für die Beschäftigten oder auch den Präventivfachkräften dann Rückmeldung geben, wie die Integration in den und die Umsetzung im Arbeitsalltag klappt. Dann kann man die nächste Unterweisung entsprechend planen. Auf der anderen Seite: Wenn es in der Organisation gar keine Vorbilder gibt, dann bringt eine Unterweisung von einem „externen Experten“ auch in der Regel nicht viel, weil es als unrealistisch oder gar scheinheilig empfunden wird. Es werden die Inhalte als zu abstrakt gesehen. Für die Verankerung ist es daher wichtig in allen Abteilungen oder Teams auch Personen zu haben, die Arbeitssicherheit & Gesundheit wirklich leben.

Bonus-Tipp

Schauen Sie auch über den Tellerrand und implementieren Sie Themen der Arbeitspsychologie in Büro-Unterweisungen! Das ist für viele Beschäftigte emotional wichtiger als die Ergonomie am Schreibtisch.

8 Tipps für spannendere, wirksamere gesetzliche Unterweisungen | Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

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