Die Corona-Krise hat nicht nur erhebliche Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt bewirkt, sondern auch gänzlich neue Berufsbilder hervorgebracht. Zu den neuen Jobs zählen die Corona-Tester, die benötigt werden, um tägliche mehrere Zehntausend Corona-Abstriche zu machen.
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Gesundheitsberufe sind gefragt wie noch selten zuvor, und auch nach den Corona-Testern hat sich in den vergangenen 12 Monaten eine enorme Nachfrage entwickelt.
Die Aufgabe von Corona-Tester ist es, Abstriche von Menschen zu nehmen, um mögliche Infizierte frühzeitig zu erkennen und damit die Ausbreitung von Corona zu verhindern. Der Test erfolgt entweder über Mund-Rachen, Nasen-Rachen oder eine Rachenspülung. Die Testprobe wird vom Corona-Tester entweder selbst über einen Antigenschnelltest ausgewertet oder in ein Labor für eine PCR-Analyse geschickt.
Ausbildung der Corona-Tester
Nicht jeder darf einen Corona-Abstrich machen. Zur Ausübung dieses Berufs sind Personen mit abgeschlossener Sanitäter-Ausbildung berechtigt sowie Ärzte, Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, biomedizinische Analytiker sowie Apotheker. Auch wenn eine spezielle zusätzliche Ausbildung zum Abstreicher nicht verpflichtend ist, erhalten Corona-Tester meist eine 1- bis 3-stündige Einschulung über medizinische Hintergründe und mögliche Risiken, da Verletzungen des Getesteten vermieden werden sollen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass Corona-Tester in der Lage sind, die Probe richtig zu nehmen, um falsche Testergebnisse zu vermeiden.
Arbeits-Zeiten und -Umfeld
Die Arbeitszeiten von Corona-Testern sind unregelmäßig und entsprechen jedenfalls nicht dem klassischen 9-to-5-Job. Die öffentlichen Teststraßen in den Großstädten haben ausgedehnte Öffnungszeiten auch am Wochenende von frühmorgens bis in den Abend. In Privatunternehmen, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, werden Tests an 24 Stunden 7 Tage die Woche nach Vereinbarung durchgeführt.
Corona-Tester müssen Angestellte unter der zumindest indirekten Supervision eines angestellten Arztes sein. Eine selbständige Tätigkeit ist daher für sie ausgeschlossen. Die Funktion dieses Arztes nimmt in Großbetrieben meist der Betriebsarzt wahr. Die Corona-Tests in öffentlichen Teststraßen werden in der Regel von angestellten Sanitätern der Rettungsorganisationen durchgeführt, z.B. Rotes Kreuz, Samariterbund oder Johanniter.
Gehalt der Corona-Tester
Das Einstiegsgehalt liegt in diesen Organisationen meist im Bereich zwischen 24.000 und 27.000 Euro brutto pro Jahr. Im Schnitt liegen die Gehälter der Corona-Tester bei Festanstellung meist im Bereich von 30.000 Euro brutto pro Jahr. Erfahrene Sanitäter mit mehr als 30 Berufsjahren verdienen rund 36.000 Euro. Außerdem werden Zivildiener mit einem Monatsbezug von rund 350 Euro und Freiwillige als behördliche Corona-Tester eingesetzt.
Mittlerweile haben sich auch private Anbieter für Corona-Tests, insbesondere für die Testungen in Unternehmen, spezialisiert. Da die Fallzahlen der Tests und die Arbeitszeiten sehr unterschiedlich sind, werden die Corona-Tester bei privaten Anbietern in Form eines fallweisen Beschäftigungsverhältnisses jede Woche neu angemeldet. Angesichts der großen Nachfrage nach Corona-Testern sind die Einkommen stark gestiegen. Betrugen die Stundensätze im April / Mai 2020 noch 13 Euro pro Stunde, werden mittlerweile im Schnitt 20 Euro pro Stunde bezahlt. Die Stundensätze in manchen privaten Corona-Test-Unternehmen liegen bereits bei 25 Euro.
Ein gutes Geschäft für die Testanbieter
Trotz steigender Stundensätze für die Mitarbeiter bleibt Corona ein gutes Geschäft für die privaten Testanbieter, da firmeninterne Antigen-Tests stark nachgefragt werden. Je nach Anzahl zahlen Unternehmen zwischen 15 und 40 Euro pro Test an den privaten Testanbieter und erhalten vom Staat 10 Euro zurück. Die Kosten für ein Testkit liegen zwischen 5 und 7 Euro, im Idealfall benötigt ein Test 2 bis 3 Minuten Zeitaufwand. An der Testung eines Unternehmens mit 100 Mitarbeitern verdient das Testunternehmen somit im Schnitt 250 bis 300 Euro pro Stunde.
Die Gehältsfrage der Corona-Tester