Teil 2: Im 5-Jahres-Rhythmus frage ich nach HR-Software-Apps und deren Entwicklung. Jetzt, 2022, ist es wieder so weit: Welche Entwicklungen taten sich in den vergangenen 5 Jahren, die 2017 noch nicht absehbar waren? Der perfekte Zeitpunkt, um einen Vergleich zu ziehen.
Ich freue mich sehr über dieses wiederkehrende Interview mit Experten und Expertinnen der HR-Software.
Interview-Fragen
Da ich mir für dieses Interview Zeit nehmen möchte, ohne darauf zu achten, nur ja nicht den Rahmen eines Online-Interviews zu sprengen, werden daraus 3 Teile:
5 Interviews in 10 Jahren
- 2022: HR-Software-Apps | Teil 1: Aktuelle Entwicklungen ||Teil 2: Was war vor 5 Jahren schon absehbar? (Sie sind bereits HIER) || Teil 3: Dort werden wir in 5 Jahren gelandet sein
- 2017: HR-Software: Apps! Apps? — Was tat sich in den letzten 5 Jahren?
- 2012: HR-Software: Apps! Apps?
Welche Entwicklungen der letzten 5 Jahre waren 2017 noch nicht absehbar?
Sacha Taghavi (kiwiHR): Vor allem die Covid-Pandemie hat zu Entwicklungen geführt, die damals nicht absehbar waren. Die meisten Unternehmen mussten von heute auf morgen ihre Mitarbeiter aus dem Homeoffice arbeiten lassen, was den Bedarf an Digitalisierung stark beschleunigt hat.
Patrick Attanasio (Infoniqa): Wer konnte ahnen, dass 2020 eine weltweite Pandemie kommen würde, die der Digitalisierung mit einem Schlag einen extremen Schub verleiht? In den letzten zwei Jahren waren bekanntermaßen ein Großteil der Mitarbeitenden gezwungen, mobil bzw. remote ihre Zeiten zu erfassen, Krankmeldungen und Urlaubsanträge digital und eigenständig zu erstellen oder auch Corona-Zertifikate oder Auszüge aus der Corona-Warn-App in der Personalakte zu hinterlegen.
Wie gut, dass das alles durch digitale Lösungen möglich wurde und zumindest dieser Faktor in der Arbeitswelt nicht ebenso zum Erliegen kommen musste wie die vielen anderen Bereiche in unserem Alltag. Wer hätte gedacht, dass Apps und Remote Work uns irgendwann die Wirtschaft und zumindest einen großen Teil unserer Arbeitsplätze retten könnten?
Franz Hornbacher (ISGUS): Der heutige Entwicklungsstand unserer App wurde sicherlich durch den Digitalisierungsgedanken und besonders natürlich durch die Pandemie beschleunigt. Homeoffice, New Work, hybrides Arbeiten gerieten dadurch regelrecht ins Rampenlicht und damit auch die Nachfrage nach intelligenten Lösungen der mobilen Arbeitszeiterfassung und Steuerung.
Sandor Andorko (P&I Personal & Informatik): Ganz klar der abrupte Bedarf an mehr digitalen Inhalten. Dies ist aber nicht nur in der HR-Welt zu beobachten. Die Notwendigkeit für digitalen Content hat sich in den letzten fünf Jahren weltweit immens erhöht und zu starken Entwicklungsaufwänden wie auch einer stetigen Nachfrage geführt.
Mag. Gregor Gutzelnig (Workflow HR Systems): Wir waren auch vor 5 Jahren bereits sehr gut aufgestellt, da wir als Softwarehersteller sehr früh die Vorteile und den Nutzen erkannt haben. Generell ist es aber so, dass es immer relativ lange dauert, bis die neueste Technologie von den Kundinnen akzeptiert bzw. eingesetzt wird. Das passiert aus unterschiedlichsten Gründen. Ich hätte gedacht, dass die Adaption hier länger dauern wird, aber Corona hat als Brandbeschleuniger der Digitalisierung die Prozesse voran getrieben. Wenn aktuell HR Software ausgeschrieben wird, ist die mobile Verwendbarkeit der Software ein Muss und kein Kann, wie vor 5 Jahren.
Welche Trends haben Sie damals bereits sehr exakt vorausgesagt und welche Prognosen sind nicht aufgegangen?
Die Frage richtet sich an, die bereits in unseren Interviews 2012 und 2017 vertreten waren:
Sandor Andorko (P&I Personal & Informatik): Die Vision war immer schon geprägt von einer schnellen Datenverfügbarkeit und der effektiven Nutzung unserer Softwarelösung. Diese haben wir stetig weiterentwickelt und versucht, sie in unseren Plattform-Gedanken zu integrieren. Aufgrund der Sicherheitsentwicklungen und Bedürfnisse haben wir die alleinige Entwicklung unserer Produkte jedoch wieder in den Vordergrund gestellt.
Patrick Attanasio (Infoniqa): Als wir vorausgesagt haben, dass die HR-Anwendungen in die Cloud wandern und die mobile Nutzung sich immer weiter verstärken wird, hatten wir damit völlig recht.
Die Interview-Partner
HR-Software-Apps | Was war vor 5 Jahren schon absehbar?
Mag. Gregor Gutzelnig
- Geschäftsführung
- Workflow HR Systems GmbH
- Unternehmens-Profil
- www.workflow.at
Sacha Taghavi
- Geschäftsführer
- kiwiHR (YooniQ solutions GmbH)
Sandor Andorko
- Geschäftsführer P&I GmbH
- P&I Personal und Informatik GmbH
- Unternehmens-Profil
- www.pi-ag.com
Patrick Attanasio
- CSO
- Infoniqa
Franz Hornbacher
- Geschäftsführer
- ISGUS GmbH