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SmallTalk mit Martin Kocher | Pragmatisch & hartnäckig

10Jun2022
3 min
SmallTalk Martin Kocher

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wenn ich schon mal die Gelegenheit habe, bei einem Event Minister Martin Kocher zu begegnen und auch noch per Du zu sein, dann packe ich die Chance am Schopf und bitte ihn zum SmallTalk.

Dieser SmallTalk sticht etwas heraus, da Martin nicht locker-flockig von der Seele weggeplaudert – wie es viele meiner SmallTalk-Gäste tun -, sondern wohldurchdacht exakt so antwortet wie er sich selbst beschreibt: grundsätzlich pragmatisch, nichts überstürzen und sich Zeit nehmen.

Martin Kocher

Steckbrief

  • SmallTalk mit: Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher
  • Unternehmen: Bundesministerium für Arbeit, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, www.bma.gv.at, www.bmdw.gv.at
  • Position: Bundesminister
  • Social-Media-Profile: LinkedIn

Wer bist du – beruflich & privat?

Mein Name ist Martin Kocher, und ich komme ursprünglich aus Altenmarkt im Pongau. Aktuell verbringe ich aber aufgrund meiner Tätigkeit als Bundesminister für Arbeit und seit Kurzem auch für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort die meiste Zeit in Wien. Vor meinem Einstieg in die Bundesregierung war ich Leiter des Instituts für höhere Studien und Wissenschaftler im Bereich der Verhaltensökonomie.

Wofür brennst du?

Welche Details in deinem Job machst du wirklich gern / besonders gut?

Es ist für mich eine besondere Ehre, den Arbeitsmarkt in Österreich mitgestalten zu können und nun auch Verantwortung für den Standort Österreich und die Wirtschaftstreibenden übernehmen zu dürfen. Mein Ziel in der täglichen Arbeit ist es, die bestmöglichen Voraussetzungen sowohl für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu schaffen. Es ist mir auch ein Anliegen, die nötigen Bedingungen zu schaffen, damit arbeitssuchenden Menschen schnellstmöglich einen Job finden, der sie erfüllt. Grundsätzlich gilt es immer den bestmöglichen Ausgleich zwischen den Interessen zu finden und auf dieser Basis die richtigen Maßnahmen zu setzen.

Welche Schlagwörter beschreiben dich am treffendsten?

Meine Aufgaben gehe ich grundsätzlich pragmatisch an. Besonders wichtig ist es mir, Entscheidungen nicht zu überstürzen und mögliche Konsequenzen abzuwägen. Schnellschüsse und überstürzte Entscheidungen bringen selten einen Mehrwert. Im politischen Alltag ist es oftmals sehr stressig, weshalb ich stets versuche Ruhe zu bewahren und mir Zeit zu nehmen. Dazu kann ich sehr hartnäckig sein.

Wie würde dein nächster Urlaub aussehen?

Wenn Geld und diverse Verpflichtungen keine Rolle spielen würden 

Auch wenn der nächste Wanderurlaub wohl noch etwas warten muss:

Am liebsten verbringe ich meine Urlaube bei Familie und Freunden in Altenmarkt. Dort zieht es mich immer in die Berge. Im Sommer zum Wandern und Bergsteigen und im Winter zum Skifahren und Langlaufen.

Was war die aufregendste Situation in deinem Berufsleben?

Als Minister erlebt man jede Woche aufregende und interessante Situationen. Das bringen die zahlreichen Gespräche mit verschiedensten Persönlichkeiten mit sich. Jeder und jede hat eine Geschichte zu erzählen, man erfährt und sieht jede Woche viel Neues und so ergeben sich auch Situationen, mit denen man nicht gerechnet hat. Eine davon auszuwählen, wäre schwierig.

Was würdest du ändern?

Wenn du 1 wesentliches Detail in deinem beruflichen oder privaten Alltag ändern könntest – welches wäre es?

Oftmals kann man die Dinge nicht direkt ändern, sondern nur einen Wunsch zum Ausdruck bringen. Ich würde mir einen sachlicheren Umgang in der Politik wünschen. Für mich stehen die arbeitenden und die arbeitssuchenden Menschen, sowie die Unternehmerinnen und Unternehmer und die Selbstständigen im Mittelpunkt. Eine konstruktive Zusammenarbeit sollte auch über Parteigrenzen hinweg möglich sein.

Vor 15 Jahren dachtest du …

Ich wollte lange Biologe werden. Physik hat mich auch sehr begeistert. Letzten Endes wurde es die Volkswirtschaftslehre, die für mich die „naturwissenschaftlichste“ der Sozialwissenschaften ist. Danach hat sich eine Karriere in der Wirtschaft ergeben. Dass mich mein Weg einmal in die Politik führt, hätte ich mir vor 15 Jahren nicht gedacht.

Täglich 3 Stunden extra Zeit…

Was würdest du damit tun?

Es gibt aktuell einige große Herausforderungen. Diese zu bewältigen kostet Zeit. Ich denke, diese tägliche Zeit würde ich nutzen, um weiterhin zu versuchen die Herausforderungen, vor denen wir auf unterschiedlichen Ebenen stehen, zu bewältigen. Bei dem dicht getakteten Kalender eines Bundesministers bleibt oftmals nicht die Zeit, sich tiefergehend auszutauschen. Da wäre etwas mehr Zeit sehr hilfreich. Außerdem würde ich die ein oder andere extra Minute auch für den Sport nutzen – besonders das Laufen macht mir große Freude und ist immer ein willkommener Ausgleich.

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