Ein Lehrgang für ganz junge Führungskräfte. Genau an den Needs dieser Zielgruppe ausgerichtet. Die Veranstalterin interviewte ich bereits Ende 2021 – damals hatte sie viel getüftelt, um den perfekten Lehrgang zu erstellen. Im heutigen Interview erzählt sie, was virtuos aufging und wo sie für die nächste Durchführung besser nachschleift.
Interview-Fragen
- Im Frühjahr startete der erste Durchgang deines Lehrgangs. Was lief besonders gut?
- Was kommt neu?
- Was muss bleiben?
- Was hast du von deinen Teilnehmenden gelernt?
- Was hättest du dir - damals als junge Führungskraft - selbst gewünscht?
- Ist die Ausbildung online oder face-to-face geplant?
- Welche Botschaft möchtest du neuen Führungskräften noch mitgeben?
Interview-Partnerin
Mag. Karin Schnopfhagen, MSc ist Expertin zu den Themen Leadership und New Work. Sie kann auf eine langjährige Erfahrung in der Begleitung von Führungskräften zurückblicken und war selbst Führungskraft im Personalbereich. Sie ist zertifizierte Trainerin und Certified Business Coach.
Im Frühjahr startete der erste Durchgang deines Lehrgangs. Was lief besonders gut?
Gerade im Bereich der Führungskräfteausbildung geht es aus meiner Sicht neben der Vermittlung von aktuellen Inhalten vor allem darum, den Bezug zum Führungsalltag der Teilnehmenden herzustellen. Der Lehrgang „Erfolgreich starten als Führungskraft“ war daher so gestaltet, dass wir alle 14 Tage ein fachliches Schwerpunktthema behandelten und dabei die Fälle und Anliegen der Teilnehmenden einbezogen. Durch den Abstand zwischen den Modulen hatten die Führungskräfte außerdem die Möglichkeit einiges in der Praxis umzusetzen oder bei den inkludierten Einzelcoaching-Stunden zu vertiefen.
Dieser Mix aus fachlichen Modulen, viel Platz für Austausch und Übungen sowie dem Angebot von Einzelcoaching hat super gepasst und das werde ich auch beim nächsten Lehrgangstart im Jänner 2023 beibehalten.
Du hast den Lehrgang während des Sommers feingeschliffen. Worin wird sich der kommende Start vom bisherigen Programm unterscheiden?
Da es mir extrem wichtig ist, dass Führungskräfte, in der wenigen Zeit, die sie für Weiterbildung zur Verfügung haben, auch wirklich die für Sie passenden Inhalte zur Verfügung gestellt bekommen, habe ich den Lehrgang folgendermaßen angepasst:
Der Lehrgang besteht aus 6 fachlichen Modulen bzw. Schwerpunktthemen, wobei diesmal nur die ersten beiden Module zu den Themen „Zeitgemäße Führung“ und „Mein Team und ich“ für alle gleich sind. Die restlichen 4 Module können die Teilnehmenden aus 8 unterschiedlichen Themen wählen. Beispiele sind „Ergebnisorientierte Führung“, „Konfliktmanagement“ oder „Vertrauenskultur aufbauen – aber wie?“
Damit der Austausch zwischen den Teilnehmenden dennoch aufrecht erhalten bleibt, wird es im neuen Lehrgang auch zwischen den Modulen mehr Vernetzung zwischen den Führungskräften geben.
Was hat sich so sehr bewährt, dass es unbedingt weiterhin Teil des Lehrgangs bleiben muss?
Sehr bewährt hat sich das Grundkonzept von halbtägigen fachlichen Modulen, angeleiteten Reflexionsphasen zwischen den Modulen und Einzelcoaching. Ebenso werden die Teilnehmenden wieder alle Inhalte und Infos über eine Lernplattform zur Verfügung gestellt bekommen. Gerade hier werde ich beim nächsten Lehrgang noch einen Schritt weitergehen und die Interaktion über die Plattform mehr fördern und dazu passende Elemente einbauen.
Die Teilnehmenden haben viel von dir und von einander gelernt. Was hast du von deinen Teilnehmenden gelernt?
Das ist eine wirklich gute Frage. Das großartige an meinem Job ist es ja, Führungskräfte ein Stück ihres Weges zu begleiten und sie in ihrer Führungsrolle zu unterstützen. Und es stimmt, man selbst lernt auch bei jedem Kundenprojekt: In diesem Lehrgang war es das Thema Delegation und somit die Frage, welche Themen sollten die neuen Führungskräfte selbst machen und wo sollten sie Verantwortung abgeben. Die Diskussion dazu hat auch mir wieder in Erinnerung gerufen, wo ich als Unternehmerin vielleicht das eine oder andere Thema an Experten und Expertinnen abgeben sollte.
Was hättest du dir, als du selbst das erste Mal Führungskraft warst, gewünscht?
Ich muss gestehen, ich hatte das Glück, in einem tollen Umfeld Führungskraft zu werden und habe da sehr viel Unterstützung erfahren. Aber gerade bei der Weiterbildung hätte ich mir eben kleinere und stärker auf bestimmte Themen bezogene Einheiten gewünscht und eben eine bessere Begleitung beim Transfer.
Und was soll ich sagen, dieser Wunsch ist sicher auch ein Teil meines Antriebs, den Lehrgang für neue Führungskräfte genau in dieser Form anzubieten. Denn die Theorie zu vermitteln ist die eine Sache, aber Führungskräfte dabei zu begleiten schwierige Themen auch wirklich anzugehen und Veränderungen einzuleiten, ist nochmals was ganz anderes.
Ist die Ausbildung online oder face-to-face geplant? Was hat sich in der Vergangenheit bewährt?
Die nächste Ausbildung ist online geplant, da ich im letzten Jahr viel positives Feedback zu meinen Online-Formaten und Online-Coachings bekommen habe.
Dieses Wissen und die Freude daran möchte ich jetzt auch auf den Lehrgang „Erfolgreich starten als Führungskraft“ übertragen. Wobei eine Ausnahme gibt es: Auf Wunsch von Teilnehmenden kann das Einzelcoaching auch im Präsenzformat stattfinden.
Welche Botschaft möchtest du neuen Führungskräften noch mitgeben?
Ich sehe immer wieder, dass Führungskräfte durch die hybride Arbeitswelt mehr und auch anders gefordert sind. Es gilt Vertrauen im Team aufzubauen und die Zusammenarbeit im Team bewusster zu fördern – und was so einfach klingt ist, im Unternehmensalltag dann wirklich eine Herausforderung.
Darum ist es aus meiner Sicht so wichtig, wenn Führungskräfte Lern- und Reflexionsräume schaffen – für sich selbst aber auch für das Team. Dafür braucht es nicht immer Hilfe von außen, aber falls doch, setzen meine Angebote genau hier an.
Junge Führungskräfte wollen gefördert werden