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Mit Incentives aus dem Recruiting-Tief?

30Nov2022
3 min
Workhappy, Jobmedien

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Inhalt

Interview-Partner

Incentives gegen Recruiting-Tief?

Mag. Roland Surböck betreibt mit seinem Unternehmen Jobmedien (www.jobmedien.at) seit 16 Jahren Jobportale in NÖ, Wien und dem Burgenland sowie im Pflegebereich für ganz Österreich und kommt ursprünglich aus der Wirtschaftspsychologie. Als gesundheitsbewusster und liberal denkender Mensch schätzt er mehr Freiheit und Flexibilität für Arbeitskräfte und eine gute Work-Life-Balance. Daher ist auch die Entwicklung des neuen Portals www.workhappy.at eher logische Konsequenz als purer Zufall.

Roland Surböck, Jobmedien, workhappy

Wie gestaltet sich die Recruiting-Situation aktuell aus Unternehmens-Sicht?

Die ist bekanntlich aktuell äußerst schwierig! Der deutsche „Spiegel“ titelte vor einigen Monaten „Wo seid ihre alle hin?“ und meinte damit fehlende Arbeitskräfte in den unterschiedlichsten Branchen. Es spielen momentan viele Faktoren eine Rolle: laufender Pensionsantritt der „Baby-Boomer-Generation“, der bereits länger schwelende Facharbeitermangel, Corona als Brandbeschleuniger, eine trotz vieler Krisen noch immer gut florierende Wirtschaft. Sollte sich der letzte Faktor ändern, ändert sich auch die Recruiting-Situation schlagartig.

Welche Trends, Perspektiven, Lösungen zeichnen sich für die nächsten 2 Jahre ab?

Das hängt tatsächlich mit der Wirtschafsituation zusammen. Bleibt sie gut, was wir alle hoffen, werden sich Unternehmen weiter sehr stark um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bemühen (müssen). Aus meiner Sicht ist hier noch viel kreativer Spielraum möglich. Themen wie Work-Life-Balance, Flexibilität oder die Vier-Tage-Woche werden noch wichtiger werden.

In wie fern sind die Erwartungen von Bewerbenden und Rekrutierenden deckungsgleich?

Das ist für mich vor allem auch eine Frage der Generation: Heute 25-jährige gehen mit anderen Vorstellungen und Selbstverständnissen in ein Bewerbungsgespräch als z.B. eine Recruiterin Mitte 50, da prallen schon Welten aufeinander. Große Unternehmen tun sich wahrscheinlich leichter, den vielfältigen (und von manchen auch kritisierten) Ansprüchen einer neuen Bewerbergeneration entgegen zu kommen. Am deckungsgleichsten sind die Erwartungen vermutlich bei jungen Unternehmen, als etwa in der Start-Up-Szene.

Wie gut sind die österreichischen Unternehmen an die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt angepasst?

Insbesondere viele KMU`s haben hier Aufholbedarf und werden erkennen müssen, dass es heute nicht nur Marketing für Produkte braucht, sondern auch für die Mitarbeitersuche. Benefits und Flexibilität werden eine immer größere Rolle spielen. Weiters erwarte ich ein Head-Hunting im Facharbeiterbereich, das wohl in einem Gehälterwettbewerb enden wird …

Wie & wann & was muss realisiert sein, um genügend gute Mitarbeitende für das eigene Unternehmen zu sichern?

Aus psychologischer Sicht ganz einfach: man braucht viele glückliche Mitarbeiter! 😊 Wichtig sind heute Autonomie, Flexibilität und eine gute Work-Life-Balance: Aber auch direktes Feedback, ein gutes Maß an Herausforderungen, Möglichkeiten zur Entwicklung – und natürlich klare Regeln und Anforderungen. Wenn sich Mitarbeiter in ihrem Unternehmen wohlfühlen, gibt es weniger Fluktuation, kein „Quiet Quitting“ (stille Kündigung) und wichtige Multiplikatoren für Ihre Produkte aber vor allem auch für sie als Arbeitgeber. Um es etwas blumig zu formulieren: Glück ist anziehend!

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