Der aktuelle Arbeitsmarkt macht es Unternehmen wirklich schwer, passende Mitarbeitende zu finden. Umso wichtiger ist es daher, den eigenen Recruiting-Prozess sorgsam aufzusetzen und immer wieder den aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Folgende vier Fehler sollten Sie dabei jedenfalls vermeiden, um nicht einfach wahllos an irgendeinem Ort zu fischen.
Gast-Autorin: Karin Schnopfhagen
4 Fehler im Recruiting | Fischen Sie nicht wahllos an irgendeinem Ort.
1. Denken Sie kurzfristig!
Wer im Moment nur von einer offenen Stelle zur nächsten denkt, wird es immer schwerer haben, passende Mitarbeitende zu finden. Es gilt sich mit der Zielgruppe auseinanderzusetzen und Aktivitäten zu setzen, die das eigene Unternehmen langfristig bei den Wunschkandidatinnen und Wunschkandidaten bekannt macht.
Überlegen Sie, wo es Kontaktpunkte von Ihrem Unternehmen oder Ihren Mitarbeitenden mit den jeweiligen Zielgruppen geben könnte.
2. Verwenden Sie keine Zeit für die Erstellung des Anforderungsprofils
Noch immer wird oft das Anforderungsprofil der letzten Ausschreibung übernommen, ohne darüber nachzudenken, was sich geändert hat bzw. welche Kompetenzen in Zukunft nötig sein werden. Klar kostet das Anpassen Zeit, aber das Anforderungsprofil ist die Grundlage für den gesamten Suchprozess. Alle Fehler, die hier passieren, ziehen sich durch den ganzen Prozess.
Überlegen Sie, welche Situationen bei der jeweiligen Stelle erfolgskritisch sind. So kommen Sie zu Kompetenzen, die wirklich wichtig sind und die die neuen Mitarbeitenden jedenfalls mitbringen sollten.
3. Schreiben Sie alle offenen Stellen nach dem gleichen Schema aus!
Ein großer Hebel, um bei der Suche erfolgreicher zu sein, ist das Eingehen auf die Bedürfnisse und Wünsche, die Mitarbeitende in unterschiedlichen Branchen haben. Mitarbeitende in der IT-Branche legen auf ganz andere Dinge wert als z.B. im Gastgewerbe.
Wie Sie zu diesen Bedürfnissen kommen? Nützen Sie vorhandene Umfragen oder das Wissen Ihrer eigenen Mitarbeitenden.
4. Bereiten Sie sich für die Interviews mit den Bewerbenden nicht vor!
Und sich kurz vor dem Termin die Bewerbungsunterlagen durchzusehen ist hier auch zu wenig. Bewerbungsinterviews sind ein wirklich gutes Auswahlinstrument, wenn man den Gesprächsablauf vorbereitet und strukturiert. Es gilt die Kandidateninnen vergleichbar zu machen, nur so entstehen valide Ergebnisse.
Nützen Sie für die Vorbereitung von geeigneten Fragen die erfolgskritischen Situationen, die Sie schon beim Anforderungsprofil erarbeitet haben.
Gast-Autorin
Mag. Karin Schnopfhagen, MSc ist Unternehmensberaterin und Certified Business Coach und Expertin zu den Themen Personal, Führung und Zusammenarbeit. Auf Sie vertrauen KMU, Führungskräfte und Teams, denen Menschen- und Ergebnisorientierung wichtig sind und die sich dabei Unterstützung und neue Perspektiven von außen wünschen. Sie war selbst viele Jahre Führungskraft im Personalbereich und kann auf eine breite Erfahrung in der Beratung von Unternehmen und Führungskräften zurückgreifen.