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Job Sharing | Einfach umgesetzt.

09Feb2023
3 min
Job Sharing Definition

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Nehmen wir an, Job Sharing ist ein interessanter Gedanke für Sie und Ihr Unternehmen. Mit der richtigen Vorbereitung ist es ein großartiges Modell. Ideen, Definition und Erfahrungen, um es in die Praxis umzusetzen:

Gast-Autorin Job-Sharing Definition: Sigrid Uray-Esterer (jobtwins)

INHALT

Job Sharing Definition

Das Modell ist schnell definiert: zwei Personen teilen sich eine Position. Zwei Personen, die jeweils Teilzeit arbeiten möcthen und gemeinsam eine Vollzeit-Stelle ausfüllen. Das können zwei junge Menschen sein, die Wert auf Work-Life-Balance legen. Das kann eine Angestellte in Alters-Teilzeit sein, die gemeinsam mit einem jungen Mitarbeiter das perfekte Job-Twin ergibt. Das kann … der Hintergrund ist irrelevant. Wichtig ist: zwei Teilzeit-Personen können mehr denken, leisten und erreichen als eine Person. Ohne in Überstunden abgleiten zu müssen.

So weit die Definition. Sehen wir uns an, wie die Umsetzung konkret aussieht:

Schritt-für-Schritt-Umsetzung

Ein völlig neues Arbeitsmodell einzuführen, ist natürlich nicht nur eitel Wonne Sonnenschein.

Wenn man sich für Jobsharing entscheidet, bedarf es der vollen Unterstützung aus dem Management. Das Konzept muss von den Führungskräften getragen und kommuniziert werden.

Offene Kommunikation mit allen internen und externen Stakeholdern ist essentiell. Es muss ganz klar geregelt sein, wie man mit der Position (und nicht unbedingt mit den Individuen, den JobTwins dahinter) kommuniziert. Es muss sichergestellt sein, dass die Aufgaben erfüllt werden. Egal von welcher Person.

Dafür empfiehlt sich anfangs eine Coaching Begleitung des Duos, damit etwaige Konflikte gleich zu Anfang ausgeräumt und Abläufe harmonisch geklärt werden können.

Je mehr Erfahrungen die Organisation dann mit dem Modell bekommt, desto weniger aufwändig wird die Umsetzung später – und desto agiler kann sie reagieren!

Das Allerwichtigste ist aber, dass die beiden Job Sharing Partner von der Persönlichkeit und vom Werteverständnis bzw. vom Arbeitsstil her zueinander passen. Es bringt nichts, einfach zwei zB Marketing Teilzeitkräfte zusammenzutun und zu hoffen, dass das schon in Ordnung gehen wird. Ganz im Gegenteil.

Grundsätzlich müssen die beruflichen Fähigkeiten und Erfahrungen natürlich ähnlich sein, allerdings lernen die Twins voneinander und sind sich gegenseitig Sparring Partner und Mentoren. Somit sollten sie sich auf beruflicher Ebene vor allem ergänzen und bereichern. Noch wichtiger als die beruflichen Kompetenzen sind „softe“ Faktoren wie Kompromissbereitschaft, Flexibilität, Arbeitsstil oder Teamfähigkeit. Das eigene Ego und das Bedürfnis allein im Vordergrund zu stehen hat beim Jobsharing keinen Platz.

Man stelle sich also die Frage …

Was kann dem Unternehmen passieren, wenn man das Konzept einmal mit zwei Interessierten ausprobiert?

Werden die JobTwins einen Millionenschaden anrichten? Werden sie das Unternehmen in den Ruin treiben? Oder werden sie der Personalabteilung wie auch den Führungskräften bzw. der Geschäftsführung aufzeigen, welche Möglichkeiten Teilzeitarbeit bieten kann?

Vielleicht ist Ihr Unternehmen demnächst damit auf der Überholspur und kann sich vor lauter Bewerbern nicht mehr retten.

Denn, wer fortschrittlich und mitarbeiterzentriert denkt, wird in Zeiten wie diesen am Arbeitsmarkt letztendlich die Nase vorn haben. 

Gast-Autorin für Job Sharing – einfach umgesetzt

Sigrid Uray-Esterer ist (gemeinsam mit Gründerin Katharina Miller) Co-Founder der Jobsharing Plattform JobTwins. Seit Mitte 2021 arbeiten sie am Aufbau und Ausbau von Jobsharing in Österreich. Die beiden Mütter sind überzeugt, dass Teilzeitarbeit ein besseres Image verdient und hier noch viele Potentiale unentdeckt sind.

www.jobtwins.work

Auch der HRweb-Artikel „Jobsharing | Passt das auch zu Ihrem Unternehmen? Sind Sie agil genug?“ stammt von Sigrid Uray-Esterer.

Job Sharing Definition, Sigrid Uray-Esterer, (c) Barbara Lachner

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