Der stetige Anstieg des Bewusstseins für umweltfreundliche, sozialgerechte und ethische Geschäftspraktiken hat zur Entwicklung und Implementierung der ESG-Ziele (Environmental, Social, Governance) geführt.
Doch während diese Ziele auf den ersten Blick als Schritte in die richtige Richtung für eine bessere, inklusivere und umweltfreundlichere Welt erscheinen mögen, bergen sie eine Reihe von Fallstricken und Problemen, die oft übersehen werden. Daher beschäftigen wir uns heute mit der dunklen Seite und politischen Einfluss auf Unternehmenspolitik.
Eine Anmerkung vorab: Wenn Sie die Kritik an ESG-Zielen rundweg als unethisch ablehnen, ohne sich den sachlichen Argumenten zu stellen, verletzen Sie den Grundsatz der Diversität und Meinungsvielfalt.
Greenwashing
Mit dem Aufstieg der ESG-Bewegung heben viele Unternehmen ihre Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung durch geschicktes Marketing und ausgeklügelte PR-Strategien hervor. Doch oft ist dies nur ein Versuch, ein grünes Image zu schaffen, ohne substanzielle Änderungen an den zugrunde liegenden Geschäftspraktiken vorzunehmen.
Wenn etwa ein Unternehmen Dienstwagen in seinem Unternehmen abschafft, um den eigenen CO2-Ausstoß zu senken, ist dies reine Augenauswischerei, um sich ein sauberes Image zu geben. Die Vertriebsmitarbeitenden fahren stattdessen mit ihren Privatfahrzeugen zu der Kundschaft, und die Umwelt spürt überhaupt keine Verbesserung. In die gleiche Kerbe schlägt die deutsche Bundesregierung, wenn sie ihre Atomkraftwerke im Jahr 2023 abschaltet, um in Folge Atomstrom aus dem Ausland, etwa aus Frankreich, einzukaufen.
Quotenpolitik
Während die Bemühungen, ein diverses und inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, durchaus lobenswert sind, können sie in der Praxis zu besonderen Herausforderungen für die Mitarbeitenden führen. Beispielsweise kann eine übermäßige Betonung einer vermeintlichen Vielfalt dazu führen, dass bestimmte Quoten erfüllt werden müssen, anstatt sich auf die Fähigkeiten und Leistungen der Beschäftigten zu konzentrieren. Frauen werden in manchen Unternehmen nicht in verantwortungsvolle Positionen befördert, weil sie sich durch Leistung qualifiziert haben, sondern um eine Frauenquote zu erfüllen. Dies demotiviert nicht nur Frauen, die sich als Quotenfrauen fühlen, sondern auch Männer, die wissen, dass sie angesichts einer noch geringen Frauenquote nur geringe Chancen auf Aufstieg in der Organisation haben, da Frauen auf absehbare Zeit bevorzugt behandelt werden.
Finanzielle Anreize für politische Konformität
ESG hat ein Anreizsystem geschaffen, das die Politik in die Unternehmen hineinträgt. Nicht mehr die Kundschaft steht im Mittelpunkt, sondern die Erfüllung von politischen Zielen. Politik hat jedoch im Verhältnis zwischen Unternehmen und Kundschaft nichts verloren. Es ist eine gefährliche Entwicklung, wenn Konformität zu politischen Zielen stärker belohnt wird als Kundenzufriedenheit, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und gutes Service. Ein Fahrgast, dessen Zug einige Stunden verspätet ist, hat keinen Mehrwert davon, wenn die Schaffner sich als Frauen definieren, in kurzen Röckchen herumlaufen und bunte Regenbogenfahnen schwingen.
Das Unternehmen profitiert sehr wohl finanziell davon, indem es seine ESG-Ziele besser erfüllt und dadurch leichter zu Krediten, öffentlichen Aufträgen und Investoren kommt. Diese Entwicklung ist aus Kundensicht rundherum abzulehnen.
Fazit
Die aktuelle ESG-Bewegung bringt sicherlich einige löbliche Aspekte mit sich.
Doch es ist essenziell, dass wir uns nicht blindlings in diese Bewegung stürzen, ohne die potenziellen negativen Auswirkungen zu bedenken. Unternehmen müssen ihre Kundschaft und Mitarbeitenden im Auge behalten, während sie ihre ESG-Ziele verfolgen, um echte Verbesserungen zu erzielen und nicht nur Scheinerfolge für das gute Image. Und Politisierende müssen verantwortungsvoll handeln, indem sie finanzielle Anreize so gestalten, dass sie nicht zu Lasten der Kundenzufriedenheit gehen.
Nur so können wir einen echten, nachhaltigen Fortschritt in Richtung einer sozialeren und umweltgerechteren Wirtschaft erreichen.