Mitarbeitende möchten u.a. Sicherheit, Stabilität, Wohlbefinden und noch so einiges mehr. Fokussieren wir mal dieses Themen-Trio. Es ist einiges verlangt von Führungskräften, dafür verantwortlich zu sein, ihren Teams diese Sicherheits-Basis zu geben. Woher sollen die Fähigkeiten dazu kommen?
Ich lade Vertreter von Coaching-Ausbildungen zum Interview und frage nach: Welche Führungskräfte-Skills machen Mitarbeitenden das Leben leichter?
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Wie können Coaching-Skills Führungskräfte unterstützen…
…Sicherheit, Stabilität und Wohlbefinden im Team zu etablieren?
Dr. Michael Tomaschek (E•S•B•A): Durch die Coaching Haltung versucht die Führungskraft trotz bestehender Hierarchie, auf Augenhöhe zu begegnen und zu kommunizieren. Die Teammitglieder als Experten ihres Fachs Coaching-like zu unterstützen, heißt lösungsorientierte Zielvereinbarungen zu definieren, diese zu konkretisieren und schließlich zu evaluieren. Durch die Coaching Brille werden neue, innovative Sichtweisen zugelassen, out of the box nicht nur gedacht, sondern auch gelebt. Das trägt dazu bei, auf Bedürfnisse und Herausforderungen in Zeiten des Changes der Mitarbeitenden flexibel und kreativ eingehen zu können. Eine Zielorientierung zu geben, Ziele klar zu definieren und vor allem wenn Führungskräfte mehr auf Kompetenzen und Ressourcen bei Mitarbeitern achten fällt ihnen vielleicht auch manchmal eine positive und wertschätzende Rückmeldung zu geben leichter.
Marilena Maris, MSc, BA (MDI): Ich glaube nicht, dass wir alle Themen mit Coaching Haltung und Kompetenzen alleine lösen können… Wir brauchen dafür ein bisschen mehr als das. Was allerdings schon stimmt ist, dass ungemein hilft, menschenzentriert zu führen und zu arbeiten.
Ein Beispiel: emotionale Sicherheit. Diese entsteht mit der Zeit und wenn Menschen das Gefühl entwickeln, dass sie gesehen werden, akzeptiert werden so wie sie sind, dass heikle Themen respektvoll und produktiv behandelt werden und dass die Führungskraft und die Teammitglieder da sind, wenn’s mal nicht gut rennt.
In diesem Beispiel erkennen wir viele Coaching Kompetenzen (aktiv zuhören, heikle Themen gut kommunizieren, Coaching on demand), sowie viele Führungskompetenzen (auf das gesamte Team schauen, Feedback Kultur, Umgang mit Fehlern, …).
Miglena Doneva-Doncheff (ITO): Führungskräfte, die den lösungsfokussierten Coaching-Ansatz nutzen, unterstützen ihr Team dabei, sich auf die vorhandenen Stärken und Erfolge zu fokussieren und sich über erwünschte Ergebnisse und gesetzte Ziele, die in der Kontrolle des Teams sind, im Klaren zu sein. Das schafft eine konstruktive und positive Stimmung und ermöglicht Stabilität. Weiters ermöglicht der Coaching-Ansatz in der Führung den Aufbau von psychologischer Sicherheit als Basis für ein gut funktionierendes Team, in dem sich alle wohl und sicher fühlen.
Corinna Ladinig, MBA (CTC Academy): Eine Coachingausbildung bietet die Möglichkeit viel Neues über sich selbst zu erfahren, eigene Anliegen und Fragen einzubringen und so neue Denk- und Handlungskonzepte zu entwickeln. So lernst man sich selbst besser kennen und in den Übungen und Peergroups lernt man auch die Andersartigkeit von den anderen Teilnehmenden kennen und wie man damit konstruktiv umgehen kann. Die erlernten Methoden und der Einsatz von unterschiedlichsten Fragearten bringen gedankliche Flexibilität und Selbstsicherheit und diese fließen nahezu automatisch in den Umgang mit den Teammitgliedern ein. Die Teilnehmenden erwerben einen gut gefüllten Methodenkoffer, den sie jederzeit im Team und in den Einzelgesprächen mit ihrem Mitarbeitenden nutzen können. Sie haben erfahren, wie wichtig es ist, ressourcenorientiert vorzugehen, damit sich Menschen entfalten können. Diese Erkenntnis können Sie in Folge auch auf ihr Team übertragen.
Christine Schönowitz (Group Austria): Kommunikation- Konfliktmanagement und Fragetechnik sind zentrale Elemente. Sind mir die Mechanismen bekannt, kann ich gezielt anwenden.
Veronika Aumaier MAS, MSc (Aumaier & Partner): Coachingskills sind Kommunikationsskills, weil sie auf Fragetechniken und Lösungstools zugreifen, die den Betroffenen zur eigenen Lösungsfindung verhelfen. Coaching benötigt einen besonderen Mindset, der sich durch Offenheit, Wertschätzung und Lösungsorientierung auszeichnet. Beides erzeugt ein Verhalten, das als Zuwendung, Aufmerksamkeit gebend und Wertschätzung erlebt wird. Die Lösungsorientierung wiederum gewährleistet die Lösungssuche und vermeidet damit automatisch die Suche nach den Schuldigen oder finger pointing im Falle von Fehlern oder persönlichem Fehlverhalten. Hilfe zur Selbsthilfe – wie es dem Coaching als Grundprinzip eigen ist – ermöglicht persönliches Wachstum und Reife. Damit gewinnen die einzelnen Teammitglieder Sicherheit auf Basis von eigenen Erfolgen und Stabilität aufgrund von erwachsenem Selbstbewusstsein. Coaching macht nicht abhängig – weder von permanent benötigten Wissensquellen noch vom ständigen Zuspruch und Anerkennung der anderen. Das Wohlbefinden stellt sich daher aufgrund von persönlicher Reife und Entwicklung ein, als von gut gemeinten permanenten Hilfestellungen eines Coaches.
Die Interview-Partner
Welche Führungskräfte-Skills erleichtern Mitarbeitenden das Leben?
Christine Schönowitz
- Trainerin
- GROUP AUSTRIA – besser leben mit Bildung
- Unternehmens-Profil
- www.group-austria.at
Dr. Michael Tomaschek
- Leitung
- E•S•B•A-European Systemic Business Academy
- Unternehmens-Profil
- www.esba.eu
Miglena Doneva-Doncheff
- Coach, Programmleiterin Coaching
- ITO – Individuum Team Organisation Personalmanagement GmbH
- Unternehmens-Profil
- www.ito.co.at
Marilena Maris, MSc, BA
- Gesellschafterin, Partnerin
- MDI Management Development GmbH
- www.mdi-training.com
Veronika Aumaier MAS, MSc
- Geschäftsführerin
- Aumaier Consulting Training GmbH
- Unternehmens-Profil
- www.aumaier-consulting.com
Corinna Ladinig, MBA
- Geschäftsführung
- CTC Academy OG
- Unternehmens-Profil
- www.ctc-academy.at