Nicht nur der Alltag vieler Menschen, auch die professionelle Arbeitswelt wird zunehmend von dem Wunsch geprägt, möglichst umweltbewusst und ethisch zu agieren. So gibt es immer mehr Unternehmen, die nicht nur wirtschaftlichen Erfolg anstreben, sondern sich auch sozial und ökologisch korrekt verhalten möchten.
Nachhaltigkeit als Geschäftspraktik hat nicht nur in Bezug auf die Umwelt Vorteile: In Zeiten, in denen in vielen Branchen ein Fachkräftemangel herrscht, kann Nachhaltigkeit einen Erfolgsfaktor für die Gewinnung neuer Mitarbeiter darstellen. So legen vor allem junge Menschen oft Wert darauf, einem Beruf nachzugehen, in dem sie einen tieferen Sinn sehen.
Die Arbeitskraft einem Unternehmen zur Verfügung zu stellen, mit dessen Werten man sich identifizieren kann, ist häufig ein Teil davon. Doch wie können Unternehmen sich in puncto Nachhaltigkeit engagieren? Was braucht es, um dieses Engagement auch nach außen zu tragen? Mit diesen Dingen beschäftigt sich der folgende Artikel.
Nachhaltiges Unternehmensengagement kommunizieren
Damit potenzielle Mitarbeitende sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren können, ist es wichtig, diese klar nach außen zu transportieren. Eine klare, authentische Botschaft über das Umweltengagement schafft von Anfang an eine gemeinsame Wertebasis zwischen einem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden. Um die Nachhaltigkeitsziele und -bemühungen transparent zu kommunizieren, gibt es verschiedene Wege:
- Unternehmen, die eine Website haben, können diese nutzen, um eine Seite speziell für ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu erstellen. Über die Sozialen Medien wie Instagram oder Facebook lassen sich außerdem regelmäßig News zu diesem Thema verbreiten.
- Nachhaltigkeitsberichte, die regelmäßig veröffentlicht werden, können genutzt werden, um über aktuelle Projekte und Unternehmensziele zu berichten.
- Über Veranstaltungen zu Messen und Nachhaltigkeitsthemen lässt sich nachhaltiges Engagement ebenso verbreiten.
- Viele nachhaltige Organisationen bieten Patenschaften an, sodass Unternehmen sich auch finanziell einsetzen können.
- Informationen über Engagements werden idealerweise bereits während der Bewerbungsphase kommuniziert. Dies kann über Bewerbungsunterlagen und Ausschreibungen passieren.
Wichtig ist jedoch, dabei stets bei der Wahrheit zu bleiben. Kaum etwas sorgt dafür, dass Vertrauen zerstört wird, wie Greenwashing und Unaufrichtigkeit.
Umstellen auf umweltschonende Geschäftspraktiken
Es gibt – je nach Unternehmen – verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Geschäftspraktiken umweltschonender zu gestalten. Eine Möglichkeit ist ein Umstieg auf erneuerbare Energien. Dies kann durch den Einsatz von Solaranlagen, Windenergie oder anderen erneuerbaren Energiequellen geschehen. Unternehmen, die Energie vom örtlichen Stromnetz erhalten, haben auch meist die Möglichkeit, auf Ökostrom umzuschalten. Werden in der Logistik Fahrzeuge benötigt, sind Lithium-Ionen-Akkus in E-Fahrzeugen eine umweltfreundliche Alternative. Andere Energieeffizienzmaßnahmen sind der Einsatz energieschonender Beleuchtung oder energiesparender Geräte. Außerdem gibt es die Möglichkeit, CO2-Emissionen – die kaum zu vermeiden sind – durch die Investition in Umweltschutzprojekte zu kompensieren.
Schulungen für Mitarbeitende
Mitarbeitende, die sich ohnehin für die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit interessieren, können meist von Schulungen zu diesen Themen besonders profitieren. Generell steigt oft die Loyalität von Mitarbeitenden, wenn ihnen Weiterbildungen und Möglichkeiten der Weiterentwicklung angeboten werden. Sie spüren dadurch, dass sie sich innerhalb des Unternehmens entwickeln und neue Dinge lernen können. Die Motivation, den Arbeitsplatz zu behalten, ist dadurch größer. Durch Schulungen, Workshops und Informationsveranstaltungen zum Thema Umweltschutz lassen sich jedoch auch weniger interessierte Mitarbeitenden für diese Themen sensibilisieren. Das wiederum führt zu einer nachhaltigeren Unternehmenskultur und einem sensibleren Miteinandenden in täglichen Arbeitsabläufen. Des Weiteren wäre es eine Möglichkeit, ihnen Vergünstigungen für die öffentlichen Verkehrsmittel oder die Anschaffung eines Fahrrades zu ermöglichen. Dadurch werden sie angeregt und im Vorhaben dabei unterstützt, auf umweltschonende Weise ihren Arbeitsplatz zu erreichen.
Soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
Viele Menschen, denen das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, interessieren sich auch für soziale Gerechtigkeit. Hier kann man als Unternehmen die Weichen stellen, indem man darauf achtet, inklusive Einstellungspraktiken, gleiche Gehälter und Maßnahmen zur Förderung einer integrativen Unternehmenskultur umzusetzen. Zudem macht es ein Unternehmen attraktiv, wenn sich für die Vereinbarung von Beruf und Familie eingesetzt wird. Dies gelingt durch flexible Arbeitszeiten und die Option, zumindest tageweise im Home-Office eingesetzt zu werden. Zwar erfordert es im Home-Office etwas mehr Einsatz, dass Teams zusammengeschweißt werden, doch es ist möglich. Und durch den fehlende Arbeitsweg kann – je nach Strecke – einiges an CO2 eingespart werden.
Nachhaltigkeit lohnt sich!
Es gibt viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die Unternehmen umsetzen können. Meist erfordern diese etwas Anpassung und Organisation. Bisweilen gehen sie auch mit höheren Kosten einher. Doch es lohnt sich – nicht nur der Umwelt zuliebe. Vor allem Fachkräfte, die von hohen ethischen und moralischen Standards motiviert werden, lassen sich oft vor allem durch eine nachhaltige Firmenpolitik überzeugen. Ein ganzheitlicher Ansatz und eine kontinuierliche Anpassung an sich ändernde Umwelt- und Geschäftsbedingungen sorgen dafür, wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Fachkräfte anzuziehen. Nachhaltigkeit sollte dabei als eine langfristige Perspektive betrachtet werden, die nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte mit einbezieht.