In einer Ära, in der technologische Fortschritte unseren Alltag revolutionieren, ist es keine Überraschung, dass auch das Personalmanagement von diesen Entwicklungen beeinflusst wird. Künstliche Intelligenz (KI) hat sich als ein mächtiges Werkzeug erwiesen, das Unternehmen dabei unterstützt, effizienter und effektiver zu arbeiten…
Was glauben Sie? Entsprang dieses Intro unserer Feder, oder durfte ein KI Tool sich austoben? Wir lassen Ihnen noch ein wenig Zeit zum Überlegen und lösen am Ende auf.
Warum Künstliche Intelligenz nutzen?
Lassen Sie uns kurz in die Demografie abbiegen und sehen Sie sich die österreichische Bevölkerungspyramide an.
Wir wissen bereits seit längerer Zeit, dass die geburtenstarken Jahrgänge (zwischen 1956 und 1969) der sogenannten Babyboomer schrittweise in Pension gehen. Eine Lücke entsteht: weniger junge Menschen treten in den Arbeitsmarkt ein, als Personen in Pension gehen.
Quelle: Statistik Austria
Wie sollen also weniger Arbeitskräfte das gleiche Pensum an Arbeit stemmen? Hier kommen Themen wie Automatisierung, Digitalisierung, Lean Management usw. zum Einsatz. Namhafte Fast Food Ketten beispielsweise haben das Problem schon sehr früh erkannt und auf Self-Service-Terminals umgeschwenkt, um mit den limitierten Personal-Ressourcen besser umgehen zu können.
Zwangsläufig müssen wir uns mit ressourcen- und arbeitskräfteschonenden Möglichkeiten auseinandersetzen.
Wie nutzen wir KI im alltäglichen Arbeiten?
Vorweg sei gesagt, für uns stellt Künstliche Intelligenz eine Unterstützung und Ergänzung dar. Unserer Meinung nach ist sie kein Ersatz für menschliches Denken, Interaktion und persönliche Kommunikation.
Wir haben für uns festgestellt, dass KI Tools unser berufliches (manchmal auch privates) Tun erleichtern kann – oft geben sie uns Starthilfe, wenn wir nicht wissen, wo wir beginnen sollen. Wir wissen auch, dass manche Menschen diesen Tools skeptisch gegenüberstehen und das ist nicht nur richtig, sondern auch wichtig! Eine kritische Auseinandersetzung folgt an einer späteren Stelle des Artikels.
Zuerst wollen wir uns mit den Bereichen des Personalmanagements und Marketings auseinandersetzen, in denen wir gute Erfahrungen mit KI gemacht haben. Das Spannungsfeld zieht sich von Recruiting, über Employer Branding bis hin zu Marketingmaßnahmen.
Unsere derzeitigen Nutzungsfelder
Im Personalmanagement und -marketing
- Recruiting / Employer Branding: ChatGPT und Neuroflash helfen uns Job-Inserate zu perfektionieren. Außerdem evaluieren wir damit, welche Stichwörter in der Onlinesuche am besten funktionieren und den optimalen Output liefern. Wenn es um Job-Postings geht, und uns speziell für Social Media ein hauseigenes Bild fehlt, dann haben wir bereits zu dem Bildgenerator Dall-E gegriffen.
Übrigens: Lt. österreichischem Urheberrecht BGBI. Nr. 111/1936 sind nur „eigentümliche geistige Schöpfungen“ rechtlich geschützt. Da hinter KI-Tools kein Mensch steckt, gelten Texte und Bilder nicht als geistige Schöpfung und können somit frei verwendet werden. Dies bedeutet jedoch auch, dass eben diese Texte und Bilder, die Sie per Computer generiert und publiziert haben, von anderen kopiert und weiterverwendet werden dürfen. - Onboarding: mit unseren Systemen, die häufig schon KI integriertes Wissen haben, können wir die administrativen Prozesse im Onboarding vereinfachen und schnell abwickeln. Interne Prozesse werden somit Computer gesteuert angestoßen und ersparen uns viele interne Wege und somit einiges an Zeit und auch Druckkosten.
- Social Media: wie eingangs erwähnt, hilft uns ChatGPT, Neuroflash oder HubSpot, gerade wenn uns der erste Ansatz zum Schreiben fehlt. An manchen Tagen ist es leichter zu korrigieren, als zu erschaffen – also lassen wir uns mit Textvorschlägen aushelfen und arbeiten diese dann so um, dass es für unsere Marke passt.
Wenn es um Videocontent geht und hier im Speziellen um Sprechertexte, dann nutzen wir Elevenlabs. Hier kann man aus vielen Sprachen und KI-Sprechenden auswählen, das Ergebnis lässt sich kaum von einer menschlichen Stimme unterscheiden. - Sonstige Tools:
- DeeplWrite: dieses KI Tool verbessert Grammatik- und Rechtschreibung und kann alternative Formulierung eines Textes vorschlagen.
- Bing Copilot: der KI-Assistent kann sowohl Fragen beantworten, Texte bearbeiten als auch Bilder erstellen (mittels Unterstützung von Dall-E) – ein Allrounder
Die Grenzen der KI
Es gibt Themenfelder, in denen wir Künstliche Intelligenz nicht verwenden wollen und diese Nutzung (noch) kritisch sehen. Ein Beispiel liegt in der Bearbeitung von sensiblen persönlichen Daten. Warum? Weil Daten, von der KI, häufig nicht ausreichend anonymisiert werden. Oftmals ist auch nicht klar ersichtlich, wie die Entwicklung des Tools von statten gegangen ist, und ob eventuell Problematiken im Bereich der Sicherheitsvorkehrungen bestehen könnten. Weiters sind einige Schnittstellen der KI noch unzureichend, was im Bereich von sensiblen Daten zu rechtlichen, schwerwiegenden Konsequenzen führen kann.
KI kann unterstützen – ja! Sie sorgt jedoch auch dafür, dass außergewöhnliche, eigene geistige Arbeit heraussticht. Denn was Künstliche Intelligenz vorerst schafft, ist allgemeingültig für viele Unternehmen anwendbar, aber bestimmt keine individuelle Markenidentität. In einer HR-Welt, in der Arbeitskräftemangel omnipräsent ist, wollen wir die für uns besten Mitarbeitenden – die ziehen wir garantiert nicht mit Einheitsbrei und Mittelmaß an.
Zweifelsfrei verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und KI – wie soll beurteilt werden, was der Realität entspricht und was computergeneriert ist? Es ist richtig dies zu hinterfragen, kritisch zu denken und Tools mit dem nötigen Respekt zu begegnen.
Schlussworte
Zum Abschluss die versprochene Auflösung: das Intro wurde mit der Unterstützung des KI-Tools ChatGPT geschrieben. Der Prompt lautete:
„Liebes ChatGPT, wir schreiben für ein Online Magazin einen Artikel über AI Tools, die wir sinnvoll einsetzen. Dafür brauchen wir eine Einleitung, die eben mit KI geschrieben wurde. Kannst du uns ein paar wenige einleitende Sätze sagen?“
Erstaunlich, wie wenig wir vorgeben mussten, um so viel Inhalt zu bekommen. Obgleich das Intro informativ und korrekt ist, regt es gleichzeitig nicht zum Weiterlesen an und wirkt langweilig, gar gewöhnlich. Künstliche Intelligenz ersetzt niemals unseren persönlichen Schreibstil, unsere Individualität und Identität.
Im Allgemeinen sehen wir KI als tolle Unterstützung, um sich – vor allem im Bereich der administrativen Tätigkeiten – zu entlasten und Abläufe zu vereinfachen. Wichtig bleibt, dass wir die neuen Technologien verantwortungsbewusst einsetzen und sicherstellen, dass sie zu jeder Zeit im Einklang mit den ethischen Grundsätzen und Bedürfnissen des Unternehmens stehen.
Wir sind in jedem Fall davon überzeugt, dass die Nutzung von KI einen wichtigen Aspekt der modernen Arbeitswelt darstellt und der langfristige Erfolg von Unternehmen auch davon abhängig sein wird, sich mit diesen Elementen zu beschäftigen und sie so effektiv wie möglich einzusetzen.
Quellen
- Statistik Austria: Bevölkerungspyramide Österreich 1952-2100 (2023): Bevölkerungspyramide 1952 – 2100 Österreich (statistik.at) (Stand: 19.03.2024)
- Österreichisches Bundesgesetz: Urheberrechtsgesetz (19.03.2024), RIS – Urheberrechtsgesetz – Bundesrecht konsolidiert, Fassung vom 19.03.2024 (bka.gv.at) (Stand: 19.03.2024)