Warum ist konstruktives Feedback im Teamwork so wichtig? Wie kann es effektiv gegeben werden und welche häufigen Fehler im Umgang mit Feedback sollten vermieden werden?
Teamwork – In vielen Teams herrscht immer noch eine Kultur des Schweigens, wenn es um Feedback geht. Mitarbeitende scheuen sich davor, ihre Meinung zu äußern, aus Angst vor negativen Konsequenzen. Führungskräfte wiederum zögern, konstruktive Kritik zu geben, um die Harmonie im Team nicht zu stören.
Doch genau diese Zurückhaltung kann zu schwelenden Konflikten führen, die eine Zusammenarbeit erheblich beeinträchtigen. Besonders die Generationen Y und Z, die mit Kritik oft schwer umgehen können, profitieren von einer konstruktiven Feedback-Kultur.
Die Bedeutung einer offenen Feedbackkultur
In einer Welt, die sich ständig verändert, ist Anpassungsfähigkeit eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Unternehmen haben kann. Ein funktionierendes Teamwork mit einer offenen Feedbackkultur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Warum? Weil dadurch sichergestellt ist, dass Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu ernsthaften Konflikten eskalieren.
- Die Psychologie hinter Feedback:
Menschen haben ein grundlegendes Bedürfnis nach Anerkennung und Verbesserung. Konstruktives Feedback befriedigt beide Bedürfnisse – es bestätigt, was gut läuft, und bietet gleichzeitig eine Chance zur Weiterentwicklung. Besonders bei der Generation Y und Z ist das entscheidend, da sie oft nach sofortiger Anerkennung und klaren Verbesserungshinweisen streben. - Vermeidung von Missverständnissen:
Oft entstehen Konflikte aus Missverständnissen und unklaren Erwartungen. Regelmäßiges Feedback schafft Klarheit und Transparenz, was die Zusammenarbeit erleichtert. - Steigerung der Motivation und Produktivität:
Mitarbeitende, die regelmäßig Feedback erhalten, fühlen sich wertgeschätzt und verstanden. Das steigert deren Motivation und Produktivität. Gerade jüngere Generationen legen Wert auf kontinuierliche Rückmeldung und persönliches Wachstum.
Eine offene Feedbackkultur ist also nicht nur ein nettes Extra, sondern eine Notwendigkeit um ein funktionierendes Teamwork sicherzustellen.
Feedback-Fehler belasten das Teamwork
Trotz der besten Absichten können beim Geben und Empfangen von Feedback häufig Fehler passieren, die die Wirkung des Feedbacks mindern oder sogar kontraproduktiv wirken. Hier sind einige der häufigsten Fehler mit Tipps, wie diese vermieden werden können:
Unklare Botschaften und fehlende Konkretisierung
- Problem: Vages Feedback wie „Mach weiter so!“ oder „Das war nicht gut genug“ bietet keine spezifischen Hinweise zur Verbesserung.
- Lösung: Feedback sollte immer spezifisch und konkret sein. Statt „Das war nicht gut genug“ könnte man sagen: „Deine Präsentation war informativ, aber es fehlten visuelle Hilfsmittel, um die Daten besser darzustellen.“
Unregelmäßigkeit im Feedback
- Problem: Feedback, das nur sporadisch gegeben wird, führt dazu, dass Mitarbeitende keine klare Vorstellung von ihren Fortschritten oder Verbesserungsbereichen haben.
- Lösung: Regelmäßige Feedback-Gespräche einplanen, um den Mitarbeitenden kontinuierlich Rückmeldung zu geben. Das kann durch wöchentliche Meetings, monatliche Check-ins oder jährliche Leistungsbewertungen geschehen.
Feedback ohne Handlungsempfehlungen
- Problem: Feedback, das keine konkreten Handlungsempfehlungen enthält, lässt die Mitarbeitenden im Unklaren darüber, wie sie sich verbessern können.
- Lösung: Feedback sollte immer mit spezifischen Vorschlägen zur Verbesserung verbunden sein. Zum Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass die Berichte oft verspätet eingereicht werden. Vielleicht könntest du eine Erinnerung in deinem Kalender einstellen, um die Fristen besser einzuhalten.“
Emotionale Reaktionen und persönliche Angriffe im Teamwork
- Problem: Feedback, das emotional geladen ist oder wie ein persönlicher Angriff wirkt, kann defensives Verhalten hervorrufen.
- Lösung: Ruhig und sachlich bleiben. Sich auf das Verhalten oder die Leistung konzentrieren, nicht auf die Person. Zum Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass die Berichte oft verspätet eingereicht werden“ statt „Du bist immer unpünktlich.“
Feedback ist das Schmiermittel im Teamwork
Feedback ist das Schmieröl im Getriebe eines Teams. Es sorgt dafür, dass die Zusammenarbeit reibungslos verläuft und mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden können. Fehlendes oder falsch formuliertes Feedback kann hingegen dazu führen, dass der Team-Motor blockiert oder es gar zu Schäden innerhalb des Teams kommt.
Besonders für die GenYZ, die kontinuierliche Rückmeldungen und klare Entwicklungsmöglichkeiten schätzt, ist eine gut etablierte Feedbackkultur essenziell. Durch regelmäßige und konstruktive Rückmeldungen wird nicht nur die Zufriedenheit dieser Mitarbeitenden gesteigert, sondern auch deren Produktivität und Innovationskraft gefördert.
Die Etablierung einer konstruktiven Feedbackkultur ist jedoch kein einmaliges Projekt, sondern ein permanenter Prozess. Es erfordert kontinuierliche Schulung und Entwicklung, um sicherzustellen, dass Führungskräfte wissen, wie sie effektives Feedback geben können, und Mitarbeitende ermutigt werden, konstruktives Feedback zu geben.
Und nicht zu vergessen: Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende sollten auch in der Lage sein, kritisches Feedback als Lernchance entgegenzunehmen.
„Wir brauchen die ganze Truppe, jeden Spieler des Teams, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
(Pep Guardiola, Fussballtrainer)
Feedback | Schmieröl für ein reibungsloses Teamwork