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Stay hydrated: Wie Trinkwasser die Mitarbeiterzufriedenheit belebt

19Jul2024
5 min
Trinkwasser Mitarbeitermotivation

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Gesundheit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Unternehmenserfolg sind eng miteinander verknüpft.

Ich freue mich, heute Robert Stolz interviewen zu dürfen und zu erfahren, welche Rolle etwas so Grundlegendes, wie die Bereitstellung von Trinkwasser, für die Mitarbeiterzufriedenheit spielt. 

Interview-Partner

Robert Stolz ist Geschäftsführer von Culligan Austria, dem österreichischen Marktführer für nachhaltige Trinkwasseraufbereitung. Zu seinen Kunden gehören Unternehmen wie ÖBB, Magna, Voestalpine oder die Post. Mit uns spricht er über den Stellenwert von Trinkwasserbereitstellung für Mitarbeitende und warum das Thema 2025 spürbar Fahrt aufnehmen wird. 

www.culligan.at

Robert Stolz

Trinkwasser & Mitarbeiterzufriedenheit

Geben Sie uns ein kurzes Eingangs-Statement: was hat Wasser mit Mitarbeiterzufriedenheit zu tun?

Sehr viel. Mit der Bereitstellung von frischem, gekühltem und leicht zugänglichem Wasser am Arbeitsplatz zeigt ein Unternehmen, dass ihm die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Fachkräfte am Herzen liegt. Das Anbieten von Wasserstationen, die Etablierung regelmäßiger Trinkpausen und die Förderung der Hydration sind wichtige Bausteine um ein gesundes, positives und wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen.

Heute sind Mitarbeitende stärker gefordert, da es tendenziell mehr personelle Einsparungen gibt und oft weniger Arbeitskräfte für eine Aufgabe verantwortlich sind, als das früher der Fall war. Doch wer leistungsfähig sein soll, der muss auch Wasser trinken und es liegt in der Aufgabe der Unternehmen ihre Mitarbeitenden dabei optimal zu unterstützen. Arbeitgebende für die solche Grundsätze und Werte selbstverständlich sind fördern ganz automatisch die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung.

Auch wenn es für umfassende Mitarbeiterzufriedenheit natürlich mehr braucht, ist die Versorgung mit hochwertigem Wasser doch die Grundbasis für Gesundheit und Wohlbefinden und sollte an jedem Arbeitsplatz Standard sein.

Herr Stolz, Sie beschäftigen sich schon lange mit dem Thema Trinkwasser und Trinkverhalten. Was ist Ihr persönlicher Zugang dazu und warum brennen Sie für dieses Thema?

Ich brenne vor allem für dieses Thema, weil es uns ermöglicht, aktiv zur Reduktion von Plastikmüll beizutragen. Laut Umweltministerium werden in Österreich jährlich mehr als 1,5 Milliarden PET-Getränkeflaschen in Umlauf gebracht. Das entspricht mehr als 2.850 PET-Flaschen in der Minute oder über 170.000 PET-Flaschen in der Stunde. In Zeiten des Klimawandels ist so etwas einfach nicht mehr tragbar.

Unsere Technologien sparen jährlich Milliarden von Plastikflaschen ein, denn durch den Einsatz innovativer Wasserfiltrations- und Aufbereitungslösungen können wir Menschen Zugang zu erstklassigem Wasser und Sodawasser bieten, ohne dass sie auf Plastikflaschen angewiesen sind. Auch der Gesundheitsaspekt spielt für mich eine große Rolle.

Als ich vor 30 Jahren begonnen habe, mich mit dem Thema Wasser trinken zu befassen, war das die gängige Meinung in Unternehmen, dass die Gesundheit der Mitarbeitenden deren eigene Angelegenheit ist. Es ist schön zu sehen, was für ein enormes Umdenken hier stattgefunden hat und ich bin stolz darauf, dass wir mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Gesundheit von so vielen Menschen leisten. Immerhin trinken täglich bis zu 300.000 Personen in Österreich unser Wasser.

Realitycheck: Welchen Stellenwert hat Wassertrinken heutzutage in Unternehmen?

Zum Glück hat sich hier sehr viel getan. Fortschrittliche Unternehmen achten längst auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr der Mitarbeitenden, um Gesundheit und Produktivität zu fördern. Arbeitgebende haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit ihrer Fachkräfte, wenn sie einen leichten Zugang zu Trinkwasser ermöglichen. Denn oft spielt Wassertrinken im Alltag der Angestellten nur eine Nebenrolle, obwohl es zahlreiche Prozesse im Körper positiv beeinflusst.

Wasser ist etwas, womit sich jeder Mensch täglich auseinandersetzt, meist jedoch unbewusst. Dabei kann schon ein Glas Wasser den Unterschied machen – es erfrischt den Geist, steigert die Konzentration und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Unternehmen wissen das und geben oft hohe Summen aus, um den Mitarbeitenden kostenloses Wasser zur Verfügung zu stellen.

2025 kommt das Pfand auf Einweggebinde. Wie stehen Sie dieser Entwicklung gegenüber?

Ich begrüße die Einführung des Pfands auf Einweggebinde im kommenden Jahr. Diese Maßnahme ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gesellschaft und fördert einen bewussteren Umgang mit Ressourcen, indem sie den Umgang mit Plastikmüll verbessert. Dennoch sollte das Ziel langfristig darin bestehen, die Produktion von Plastikflaschen generell zu reduzieren und auf wiederverwendbare Alternativen umzusteigen.

Trinkwasser Culligan Mitarbeitermotivation

Wasser & diese Herausforderungen lauern künftig auf uns

Welche Herausforderungen sehen Sie dabei auf uns alle – insbesondere aber auf Unternehmen – zukommen?

Das Pfandsystem stellt Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Jedes Gebinde wird um 25 Cent teurer. Vorausgesetzt die Pfandkosten werden von den Verantwortlichen nicht an die Belegschaft weitergegeben, werden vor allem Großunternehmen diese Mehrkosten deutlich spüren.

Lassen Sie mich das mit einem Rechenbeispiel verdeutlichen: Retournieren 1.000 Beschäftigte jeweils nur eine einzige bepfandete Verpackung pro Tag nicht, bedeutet das am Ende der Woche einen Verlust von 1.250 Euro, am Ende des Monats bereits 5.000, am Jahresende 60.000 Euro. Die Investitionen für die Sammel- und Rückgabelogistik nicht eingerechnet. Auch die sollte nicht unterschätzt werden, denn Unternehmen müssen künftig Retournierungsmöglichkeiten bereitstellen und darauf achten, dass die Rückgabe der Gebinde korrekt und effizient organisiert wird. Zum Beispiel dürfen Flaschen nur in ihrer Originalform, also nicht eingedrückt, retourniert werden. Dafür braucht es entsprechende Sammelstellen, die gereinigt, gewartet oder – bei manueller Rückgabe – auch besetzt werden müssen. Erfolgt die Ausgabe der Getränke an die Beschäftigten nicht kostenfrei, fällt mit der korrekten Abrechnung der retournierten Gebinde im Unternehmen ein zusätzlicher Aufgabenbereich an.

Wie können Wasserspender eine Erleichterung darstellen?

Mit Wasserspendern können Unternehmen die Refill-Mentalität und einen Zero-Waste-Ansatz unterstützen. Durch die Bereitstellung von Wasserspendern können Mitarbeitende ihre eigenen Trinkgefäße wieder auffüllen, was die Nutzung von Einweggebinden deutlich reduziert. Dies trägt nicht nur zur Kostenersparnis bei, weil die Ausgaben für Einwegflaschen und deren Pfand entfallen, sondern minimiert auch den organisatorischen Aufwand für die Rückgabe der Gebinde. Somit bieten Wasserspender eine praktische und umweltfreundliche Lösung, um die Herausforderungen des Pfandsystems zu bewältigen. Ein positiver Aspekt, der noch hinzukommt, ist, dass das Aufstellen eines Wasserspenders unweigerlich dazu führt, dass mehr getrunken wird. Wasserspender reduzieren also nicht nur Kosten, sondern zahlen aktiv in die Gesundheit der Mitarbeitenden ein.

culligan

Der Blick in die Zukunft

Wie werden die Menschen künftig mit dem Thema Wasser trinken umgehen? Was wünschen Sie sich?

In der Zukunft wird der Umgang mit Wasser bewusster und nachhaltiger sein. Der Trend zu wiederverwendbaren Trinkgefäßen und nachhaltigen Wasserversorgungslösungen wird zunehmen, unterstützt durch fortschrittliche Wasseraufbereitungstechnologien. Ich wünsche mir, dass die Menschen mehr auf die Qualität ihres Trinkwassers achten und die Umweltauswirkungen ihres Konsums berücksichtigen.
Innovative Lösungen wie Wasserspender könnten den Gebrauch von Einwegplastikflaschen erheblich reduzieren und eine Kultur des wiederholten Auffüllens fördern. Mein Ziel ist eine Zukunft, in der der Zugang zu hochwertigem Trinkwasser für alle gewährleistet ist und die nachhaltige Nutzung dieser Ressource im Mittelpunkt steht.

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