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Digihousekeeping | Warum Führungskräfte Zeit fürs digitale Aufräumen einplanen sollten

21Okt2024
4 min
Digihousekeeping

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt
Im digitalen Chaos den Überblick zu behalten, fällt uns allen schwer. Genau hier setzt das Digihousekeeping an: eine regelmäßige digitale Aufräumroutine, die nicht nur Effizienz fördert, sondern auch Stress reduziert. 

Digitales Chaos im Griff

Wir kennen es alle: Der Outlook-Posteingang quillt über, Dateien liegen verstreut auf dem Desktop, und in stressigen Phasen entstehen auf dem Computer plötzlich fünf Versionen derselben PowerPoint-Präsentation – die „final_final_version“ lässt grüßen. Auch in den meisten Unternehmen ist diese digitale Unordnung Alltag: Wichtige Dokumente sind schwer auffindbar, Dateien werden nicht richtig abgelegt, und Kommunikationsstränge verlieren sich in der Informationsflut. Diese Art von Chaos führt zu Ineffizienz und Stress – und genau hier kommt das Digihousekeeping ins Spiel.

Digihousekeeping bedeutet, digitale Daten, Prozesse und Tools regelmäßig zu pflegen und zu organisieren. Es geht darum, digitale Arbeitsumgebungen effizient und strukturiert zu halten, damit alle Mitarbeitenden einfacher und produktiver arbeiten können. Für Führungskräfte ist es wichtig, nicht nur ihre eigene digitale Ordnung zu pflegen, sondern auch ihrem Team Zeit für Digihousekeeping einzuplanen. Besonders in der HR-Arbeit bietet das immense Vorteile, wie die bessere Verwaltung von Mitarbeiterdaten und eine reibungslosere Kommunikation in Bewerbungsgesprächen oder in der Personalentwicklung. Dieser Beitrag erklärt, warum das so wichtig ist und wie Führungskräfte ihre Teams dabei unterstützen können.

Warum ist Digihousekeeping so wichtig für Unternehmen?

In der heutigen Arbeitswelt nutzen fast alle Teams digitale Tools, um Aufgaben zu erledigen, Informationen zu teilen und Projekte zu managen. Doch je mehr Tools und Daten im Einsatz sind, desto größer wird das Risiko der digitalen Unordnung. Besonders in der HR-Arbeit, wo der Umgang mit sensiblen Mitarbeiterdaten und umfangreicher Kommunikation täglicher Bestandteil ist, kann digitale Unordnung den Arbeitsfluss erheblich behindern.

  • Verlorene Zeit: Wenn Mitarbeitende ständig nach Informationen suchen müssen oder durch unnötige E-Mails abgelenkt werden, leidet die Produktivität erheblich. In HR-Teams kann das beispielsweise dazu führen, dass wichtige Kandidateninformationen übersehen werden oder veraltete Dokumente verwendet werden.
  • Fehlkommunikation: Unklare Ablagestrukturen und verteilte Versionen von Dokumenten führen zu Missverständnissen und Doppelarbeit – besonders problematisch, wenn es um wichtige Personalentscheidungen oder Vertragsdetails geht.
  • Stress und Überlastung: Digitale Unordnung führt zu Frustration, da wichtige Informationen nicht rechtzeitig gefunden werden. Das erhöht den Stresslevel im Team und kann die Arbeitsqualität negativ beeinflussen.

Digihousekeeping beugt diesen Problemen vor, indem regelmäßig Zeit für das digitale Aufräumen eingeplant wird. Eine gut strukturierte Arbeitsumgebung hilft den Mitarbeitenden, effizienter zu arbeiten und sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren – sei es im Recruiting, in der Personalentwicklung oder in der Mitarbeiterkommunikation.

Führungskräfte: Zeit für Digihousekeeping fest einplanen

Als Führungskraft ist es nicht nur wichtig, selbst die digitale Ordnung zu wahren, sondern auch dafür zu sorgen, dass das gesamte Team diese Praxis verinnerlicht. Besonders in stressigen Zeiten neigen viele Mitarbeitende dazu, das Aufräumen und Pflegen ihrer digitalen Arbeitsumgebung aufzuschieben. Deshalb sollten Führungskräfte aktiv Zeiträume einplanen, in denen das Team sich auf Digihousekeeping konzentrieren kann.

Wie können Sie Ihr Team beim Digihousekeeping unterstützen

Regelmäßige Digihousekeeping-Zeiten einführen 

Führungskräfte können feste Zeiträume im Kalender blocken – zum Beispiel einmal im Monat oder quartalsweise – in denen das Team seine E-Mails, Dateien, Kalender und Projektmanagement-Tools aufräumt und neu strukturiert. Das schafft eine Routine und sorgt dafür, dass die digitale Unordnung nicht Überhand nimmt.

Best Practices und Leitfäden teilen 

Es ist hilfreich, klare Richtlinien und Best Practices für Digihousekeeping festzulegen. In HR-Abteilungen könnten das spezifische Ablageprozesse für Mitarbeiterdaten, Bewerbungsunterlagen oder Kommunikationsprotokolle sein. Führungskräfte können dabei unterstützen, indem sie den Mitarbeitenden einfache Regeln und Tools an die Hand geben, um ihre digitalen Arbeitsumgebungen zu optimieren.

Tools und Automatisierungen nutzen

Moderne Tools bieten oft Funktionen, um das digitale Aufräumen zu erleichtern, wie automatische Archivierungen, Regeln für E-Mail-Filter oder benutzerdefinierte Workflows. Führungskräfte sollten sicherstellen, dass diese Tools effizient genutzt werden, um den Aufwand für das Team zu minimieren.

Digitale Ordnung vorleben

Führungskräfte haben eine Vorbildfunktion. Wenn sie selbst ein strukturiertes System nutzen und digitale Ordnung in ihrem eigenen Arbeitsbereich pflegen, animiert das auch die Mitarbeitenden, diesem Beispiel zu folgen. Das gilt insbesondere im HR-Bereich, wo Datenintegrität und Transparenz entscheidend sind.

Die Zukunft des Digihousekeepings

Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Einführung immer neuer Tools wird das Thema Digihousekeeping an Bedeutung gewinnen. Technologien wie Automatisierung und Künstliche Intelligenz (KI) könnten zukünftig helfen, digitale Ordnung automatisch zu schaffen. Systeme könnten beispielsweise Warnungen ausgeben, wenn Dateien veraltet sind oder in falschen Ordnern abgelegt wurden. Dennoch bleibt die menschliche Komponente essenziell: Strukturierte Arbeitsweisen und klar definierte digitale Ordnungsprinzipien werden weiterhin von Führungskräften und Teams aktiv gestaltet werden müssen.

Digihousekeeping ist mehr als nur ein zusätzlicher Task – es ist eine grundlegende Praxis, die Führungskräfte und Teams dabei unterstützt, effizienter und stressfreier zu arbeiten. Besonders in HR-Abteilungen, wo der Umgang mit Daten und Prozessen essenziell ist, spielt eine gut strukturierte digitale Arbeitsumgebung eine zentrale Rolle. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie regelmäßige Zeiträume für das digitale Aufräumen festlegen und ihrem Team die richtigen Werkzeuge und Best Practices zur Verfügung stellen. Eine gut organisierte digitale Arbeitsumgebung steigert die Produktivität und ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich besser auf ihre eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

Mit einfachen Schritten wie der Neuorganisation des Outlook-Posteingangs oder dem Einsatz von Automatisierungen wird das Digihousekeeping schnell zu einer Routine, die langfristig für Klarheit und Effizienz sorgt.

Digihousekeeping | Warum Führungskräfte Zeit fürs digitale Aufräumen einplanen sollten

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