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8 Impulse für eine bessere Mitarbeiterführung | Emotionale Bindung als Schlüssel zum Erfolg

10Dez2024
4 min
Mitarbeiterbindung

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Laut Gallup-Studie fühlen sich viele Beschäftigte ihrem Arbeitgebenden nicht verbunden. Die gute Nachricht: Zufriedene Mitarbeitende mit guter Führung bleiben loyal. Welche Impulse Führungskräfte setzen können, um echte Bindung zu schaffen, erfahren Sie hier.

Gast-Autoren: Klaus und Nikola Doll

Wie gute Führung Mitarbeiterbindung stärkt

Die Ergebnisse der jüngsten Gallup-Studie sind erschreckend:

  • Fast ein Fünftel aller Beschäftigten der Unternehmen fühlt sich emotional nicht mit seinem Arbeitgebenden verbunden. Und:
  • Fast die Hälfte (45 Prozent) von ihnen sucht entweder aktiv einen neuen Arbeitsplatz oder ist offen für neue Herausforderungen.

Ein wichtiges Studienergebnis ist aber auch: Arbeitnehmende, die mit ihrer Führung zufrieden sind, verspüren zumeist eine starke emotionale Bindung an ihr Unternehmen und suchen keinen anderen Job (69 Prozent).

Das zeigt: Eine aus Sicht der Mitarbeitender „gute Führung“ wirkt sich unmittelbar auf deren Identifikation mit ihrem Arbeitgebenden und ihren Aufgaben aus. Es stellt sich, gerade in Zeiten eines akuten Fachkräftemangels, die Frage: Wie kann ich eine tragfähige emotionale Beziehung zu meinen Mitarbeitenden aufbauen und aufrechterhalten?

8 Impulse für eine stärkere Mitarbeiterbindung

1. Empathie

Die Fähigkeit, sich in andere Personen hineinzuversetzen, ist das Fundament für den Aufbau einer tragfähigen Mitarbeiterbeziehung. Diese setzt ein echtes Interesse am Gegenüber voraus. Das zeigt sich auch darin, wieviel Zeit sich eine Führungskraft für ihre Belegschaft nimmt und wie bemüht sie ist, diese zu verstehen. Fragen Sie sich also: Nehme ich mir ausreichend Zeit für das Gespräch mit meinen Mitarbeitenden – auch in stressigen Zeiten?

2. Individuelle Wertschätzung

Wer seine Mitarbeitenden kennt, weiß auch, was sie bewegt. Welche Fragen/Herausforderungen beschäftigen sie beruflich und privat? Ist gerade das erste Kind im Anflug oder steht die Pflege der Eltern vor der Tür? Wohin wollen sie sich entwickeln? Fragen Sie sich als Führungskraft: Wie gut kenne ich meine Leute wirklich? Wie sehr nehme ich sie auch als Mensch wahr?

3. Vertrauen

Wechselseitiges Vertrauen ist die zentrale Voraussetzung für eine effektive Zusammenarbeit, ein gutes Arbeitsklima und eine starke emotionale Bindung. Studien belegen das. Doch Vertrauen fällt nicht vom Himmel. Sie müssen es sich als Führungskraft verdienen. Vertrauen wächst zudem nur zwischen Menschen. Also sollten Sie sich Ihren Mitarbeitenden auch mal als Mensch zeigen – also Wesen aus Fleisch und Blut mit Stärken und Schwächen, Wünschen und Bedürfnissen. Sonst geben Ihre Mitarbeitenden auch nichts von sich preis.

4. Zuverlässigkeit und Zielklarheit 

Wichtig für das Entstehen von Vertrauen ist auch das Wissen: Auf meine Führungskraft ist Verlass. Sie sollten also für Ihre Belegschaft erkennbar für gewisse Werte stehen, die sich in Ihrem Verhalten, Ihren Vorgaben usw. zeigen. Sonst fehlt Ihrem Team der gewünschte Halt und die nötige Orientierung. Wichtig ist auch eine von Vertrauen und Respekt geprägte Feedbackkultur, die ein offenes Miteinander ermöglicht. Sie zu entwickeln, kostet Zeit.

5. Konfliktfähigkeit

Oft wechseln Mitarbeitende den Job, weil in ihrem Bereich reale Konflikte unter den Teppich gekehrt werden. Ein solcher Umgang mit Konflikten ist teuer, da schwelende Konflikte in der Regel die Leistung mindern. Fragen Sie sich als Führungskraft: Wie sensibel bin ich für Konflikte? Gehe ich sie bei Bedarf mutig an und führe ich tragfähige Lösungen herbei?

6. Freiräume geben, Entwicklung fördern

Mitarbeitende möchten in für sie relevante Entscheidungen – soweit möglich – einbezogen werden. Außerdem wollen sie die nötigen Gestaltungsspielräume haben, um im Arbeitsalltag eigenständig Entscheidungen zu treffen und zu realisieren. Nur dann ist ihrerseits auch eine Entwicklung möglich. Fragen Sie sich als Führungskraft: Inwieweit bin ich wirklich bereit, die Verantwortung für gewisse Aufgaben abzugeben; inwieweit fördere ich Mitarbeitende beim Wahrnehmen neuer Aufgaben?

7. Fehlertoleranz

Sie wollen eigenverantwortlich handelnde Mitarbeitende? Dann müssen Sie ihnen auch gestatten, Fehler zu machen (um daraus zu lernen). Denn wenn Team-Mitglieder bei Fehlern sofort am Pranger stehen, gehen sie beim Lösen von Aufgaben keine Risiken ein. Also stehen sie permanent bei Ihnen auf der Matte. Fragen Sie sich: Steht bei unserer Fehlerbearbeitung das Ermitteln der Schuldigen zentral oder das Finden einer (Problem-)Lösung und Identifizieren möglicher Learnings?

8. Demut

Seien Sie sich als Führungskraft stets bewusst, dass Sie Ihre Ziele ohne Ihre Mitarbeitenden nie erreichen. Und, dass Ihre Leistung letztlich an der Leistung Ihres Teams gemessen wird. Eine entsprechend hohe Bedeutung sollten Sie dem Aufbau einer guten und somit leistungsfördernden Beziehung zu Ihren Mitarbeitenden beimessen.

8 Impulse für eine bessere Mitarbeiterführung | Emotionale Bindung als Schlüssel zum Erfolg

Gast-Autoren

Klaus und Nikola Doll leiten die Doll Organisationsberatung, Neustadt an der Weinstraße. Gemeinsam führen sie unter anderem regelmäßig eine „Change-Werkstatt – to go“ durch, in der sie mit Führungskräften und Unternehmern Lösungen für akute betriebliche Probleme erarbeiten.

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