Ein ironischer Leitfaden zum erfolgreichen Scheitern von HR-Abteilungen:
Willkommen im spannenden Alltag der Human Resources – einem Bereich, in dem Prozesse und Programme mit großem Engagement entwickelt werden. Doch trotz bester Absichten kommt es immer wieder zu Herausforderungen: Programme, die an der Zielgruppe vorbeigehen, Prozesse, die ständig umgestaltet werden, und Weiterbildungen, die am Bedarf der Mitarbeitenden vorbeilaufen.
HR-Fails mit System: 5 Wege zum erfolgreichen Scheitern
Dieser Leitfaden zeigt mit einem Augenzwinkern, wie HR mit maximalem Aufwand minimale Wirkung erzielen kann – und was man vielleicht besser machen könnte.
1. Personalentwicklungsprogramme: Selber machen – ohne Fachexpertise
Setzen Sie nicht auf bewährte Programme oder externe Fachleute, sondern ernennen Sie sich mit simplen Google-Recherche selbst zum HR-Guru! Entwickeln Sie Schulungskonzepte auf Basis veralteter Methoden, ignorieren Sie moderne Trends und übergeben Sie das Ganze dann externen Trainern und Trainerinnen – aber ohne deren Input. Externe sollen schließlich nur ausführen, nicht mitdenken!
Profi-Scheiter-Tipp: Achten Sie darauf, dass Ihr Programm möglichst wenig auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden abgestimmt ist. Überraschungen erhöhen schließlich die Spannung!
2. Prozesse ständig ändern – aber nicht dokumentieren
Was wäre HR ohne ein wenig Chaos? Schaffen Sie regelmäßig neue Prozesse, ohne sie zu dokumentieren, und ändern Sie bestehende Regeln spontan. Onboarding kann mal von der Führungskraft, mal von HR, mal gar nicht durchgeführt werden – so bleibt es spannend.
Profi-Scheiter-Tipp: Lassen Sie neue Mitarbeitende die Abläufe selbst herausfinden. So fördern Sie deren Eigeninitiative und testen ihre Frustrationstoleranz.
3. Weiterbildung – nur wenn’s nichts kostet
Vermeiden Sie Investitionen in externe Weiterbildung. Viel besser: Eigenkreationen aus PowerPoint-Präsentationen voller Bulletpoints. Die Wirkung? Zweitrangig! Hauptsache, das Budget wird geschont.
Profi-Scheiter-Tipp: Führen Sie Weiterbildungsmaßnahmen durch, ohne die Zielgruppe vorher zu befragen. So erhalten Sie maximal hohe Teilnehmerzahlen und können anschließend behaupten, dass etwas getan wurde und es an den Personen liegt, dass keine Änderung zu spüren ist.
4. Kommunikation – möglichst vage und unklar
Halten Sie Informationen innerhalb der HR-Abteilung so intransparent wie möglich. Unklare Zuständigkeiten und widersprüchliche Anweisungen sorgen für eine Extraportion Verwirrung – und nichts fördert die Teambildung mehr als gemeinsame Rätselarbeit.
Profi-Scheiter-Tipp: Geben Sie wichtige Informationen bevorzugt mündlich weiter, am besten kurz vor Feierabend oder in unübersichtlichen E-Mails.
5. Mitarbeiterbindung – setzen Sie auf Einheitlichkeit statt Flexibilität
Moderne Arbeitszeitmodelle, Homeoffice oder gar eigenverantwortliches Arbeiten sind viel zu riskant! Standardisierte Regelungen für alle sind der Schlüssel – egal, ob diese zu den Bedürfnissen der Mitarbeitenden passen oder nicht. Schließlich weiß HR am besten, was gut für die Belegschaft ist.
Profi-Scheiter-Tipp: Falls Mitarbeitende nach flexiblen Arbeitsmodellen oder Telearbeit fragen, erklären Sie ihnen, dass Präsenzkultur der wahre Motor der Produktivität ist – unabhängig davon, was Studien oder die Realität sagen.
Fazit
Effektive HR Arbeit braucht Zielgruppenorientierung und Leadership Understanding
Erfolgreiche HR-Abteilungen werden von zwei zentralen Prämissen geleitet: sie denken kompromisslos zielgruppenorientiert und arbeiten eng mit Führungskräften zusammen. Sie erarbeiten Personalentwicklungskonzepte gemeinsam mit Expertinnen und Experten, um passgenaue Lösungen für breit abgestimmte Zielsetzungen zu schaffen. Sie bleiben flexibel, sind offen und interessiert an aktuellen Trends und Bedürfnissen und scheuen sich nicht, Neues auszuprobieren.
Sie konzentrieren sich auf effektive, interne Abläufe, strukturieren Prozesse klar und verlieren sich nicht in Eigenkreationen. Sie geben Themen ab, um sich auf das Wesentliche fokussieren zu können: die Unterstützung und Förderung der Führungskräfte sowie die nachhaltige Entwicklung der Mitarbeitenden. Denn eine strategisch kluge und professionell aufgestellte HR-Abteilung ist der der Schlüssel zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Bildquelle: in Canva erstellt
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