Der Future Design Prozess ist mehr als ein Werkzeug zur Strategieerstellung. Er ist eine Handlungsanleitung für unterschiedliche Themenstellungen und Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag. Vielschichtig und flexibel einsetzbar.
⇒ Serie: Future Design Prozess
Veränderung als neue Konstante
Viele Unternehmen stecken aktuell in irgendeiner Art von Transformation. Das kann digital und oder nachhaltig sein oder auch auf den breiten Themenkreis „New Work“ zurückgehen, wie bspw. Generationenwechsel, Fachkräftemangel, etc.
Veränderung ist die neue Konstante in unserem Arbeitsalltag und das stellt Führungskräfte, Teams und auch einzelne Mitarbeitende vor vielfältige Herausforderungen im operativen Arbeitsalltag, denen mit bestehenden Erfahrungen oft nur noch schwer begegnet werden kann.
Es braucht also ein Umdenken, einen Perspektivenwechsel, eine neue Herangehensweise und die kann der Future Design Prozess bieten. Denn: Dieser macht das Umdenken ganz einfach. So einfach sogar, dass man zunächst gar nicht merkt, dass man die Perspektiven wechselt. Das geschieht fast von ganz allein.
Zukunft aktiv gestalten: Schlüssel zur Transformation
Bleiben wir gleich beim Thema Change und Transformation. Viele Dinge dürfen gleichzeitig verändert werden, weil sich auch die Anforderungen markt- und kundenseitig schnell und vielfältig verändern. Das hinterlässt ein Gefühl von Unsicherheit und Kontrollverlust, vor allem wenn die Mechanismen der Vergangenheit nur noch unzureichend zum gewünschten Erfolg führen.
Hier kann der Future Design Prozess genutzt werden, um eine gemeinsame Vision für die Veränderung zu finden, die entscheidend für eine erfolgreiche Transformation ist. Fehlt sie, ist es nur sehr schwierig möglich, Mitarbeitende und Stakeholder auf die Reise mitzunehmen.
Der Future Design Prozess hilft nicht nur bei der Erarbeitung dieser Vision, sondern gibt gleichzeitig Sicherheit und Kontrolle in der Erarbeitung. Die einzelnen Schritte sind klar darstellbar und liefern Zwischenergebnisse, die gut in die Unternehmenskommunikation eingebunden werden können. Das erleichtert das laufende Stakeholder-Engagement und fördert die Transparenz im Prozess und der Veränderung.
Kultur und Führung gemeinsam weiterentwickeln
Neben Transformation kann der Future Design Prozess auch gezielt für Culture Development oder Führungskräfteentwicklung eingesetzt werden – zwei Themen, die Hand-in-Hand gehen sollten, um eine Unternehmenskultur auch wirklich nachhaltig zu entwickeln.
Im operativen Arbeitsalltag ist man stark im Hier und Jetzt verankert. Kundenanfragen wollen beantwortet werden, Kolleginnen und Kollegen warten auf Antworten und Ergebnisse, Deadlines sind zu erfüllen und dann kommen noch die vielen unvorhergesehenen Dinge, die gelöst werden wollen. Platz sich mit der Zukunft zu beschäftigen und zu überlegen, was diese für das eigene Team, die Abteilung, das Unternehmen, die Organisation bereithalten könnte, bleibt hier kaum.
In den schnelllebigen Zeiten, in denen wir leben, ist diese Beschäftigung mit der Zukunft allerdings erfolgsentscheidend, weil sie hilft, Initiativen und Maßnahmen rechtzeitig und proaktiv zu setzen, anstatt reaktiv Marktanforderungen hinterherzuhinken.
Perspektivenwechsel als Innovationsmotor
Ist die Kultur allerdings nicht vorwärtsgerichtet, sondern im historisch gewachsenen verankert, erfordert eine aktive Gestaltung der Zukunft erst mal ein Umdenken. Und für dieses Umdenken will ein „Warum“ gefunden werden. Hier kann der Future Design Prozess ebenfalls helfen, weil er eine gezielte Analyse der Ist-Situation und der aktuellen Rahmenbedingungen für das Geschäftsmodell oder den Unternehmenszweck aufzeigt. Daraus wiederum lassen sich einerseits Grenzen des heute Möglichen, viel wichtiger aber auch Chancen für künftige Erfolge ableiten.
Durch die Formulierung von einfachen Fragestellungen an die Zukunft wird kreatives Potenzial freigesetzt. Gedankenreisen jenseits der kommenden fünf Jahre öffnen Möglichkeitsräume. Dieser Perspektivenwechsel geht wie ein Ruck durch die Organisation. Werden dann auch noch konkrete Maßnahmen und Initiativen abgeleitet und in die Umsetzung gebracht kann sich die Kultur stetig und nachhaltig weiterentwickeln, getrieben von den gezeigten Erkenntnissen und Ergebnissen, die in jeder Diskussion als Erfolgsreferenz fungieren.
Teamentwicklung und Onboarding neu denken
Der Future Design Prozess ist nicht nur für die gesamte Organisation, sondern auch für einzelne Abteilungen und Teams einsetzbar – etwa bei Onboarding oder Teamentwicklung. Oftmals hängen sie zusammen, denn wenn Teams wachsen, braucht es das eine wie das andere.
Bestehende Mitarbeitende reflektieren im geschützten Rahmen bisherige Arbeitsweisen, während neue Kolleginnen und Kollegen Abläufe und Unternehmenskultur kennenlernen und ihre Erfahrungen einbringen. Gemeinsam kann das Team entlang des Prozesses darauf aufbauend Chancen und Möglichkeiten in der Zukunft identifizieren und deren Erreichung als gemeinsame Teamaufgabe definieren.
Ist diese gemeinsame Vision für die Zukunft geschaffen, stärkt das das Team in der Umsetzung. Die neue Sichtweise auf zukünftige Chancen und Möglichkeiten wirkt gleichzeitig ansteckend auf andere Teams, Bereiche oder Abteilungen, mit denen zur Erreichung der Teamaufgabe zusammengearbeitet werden darf. Das Arbeitsklima wird positiv aufgeladen, das Verbindende gestärkt.
Durch diese Dynamik wird auch die Übernahme von Verantwortung angeregt, da man Dinge, die man selbst entwickelt hat, auch gerne eigenverantwortlich in die Umsetzung bringt. Wichtig für die Führungskräfte ist, hierfür einen sicheren Rahmen zu schaffen und bei Bedarf zu unterstützen.
Fazit
Der Future Design Prozess ist eine Handlungsanleitung für viele Themenstellungen und Herausforderungen, die uns im Arbeitsalltag immer wieder begegnen. Er ist so etwas wie ein bewährtes Kochrezept, mit dem man immer gut starten kann und das man jederzeit flexibel da oder dort anpassen darf.
Das macht die Zukunftsgestaltung greifbar und hebt kreatives Potenzial, Innovationskraft und Zusammenhalt in Teams und Unternehmen. Der Einsatzbereich ist daher so mannigfaltig wie der Prozess selbst, ganz egal ob Change- oder Transformationsthemen, Culture Development, On-Boarding, Team- und Führungskräfteentwicklung oder doch Strategieentwicklung gefragt ist.