Stellenausschreibung: Tipps zur Gestaltung von Stellenanzeigen

Tipps für Stellenanzeigen

Wie müssen Stellenanzeigen heute gestaltet sein, um diesem Bewerber-Anspruch in der Stellenausschreibung gerecht zu werden?

Tristan Niewöhner (persomatch):

Es geht darum, sich in die Lage der Bewerbenden hineinzuversetzen, ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu verstehen. Bewerbenden müssen so einfach wie möglichalle notwendigen Informationen zu. Die Stellenausschreibung sollte nicht nur eine Liste von Anforderungen sein, sondern ein Einblick in die Kultur und Werte der Unternehmen. Stellenanzeigen sollten eine Geschichte erzählen, die potenzielle Bewerbende inspiriert und sie dazu bewegt, Teil dieser Geschichte werden zu wollen.

Mag. Sandra Bascha (New Work SE):

Job-Suchende wollen einen Job finden, der wirklich zu ihnen passt. Das heißt, die Stellenausschreibung sollte auch Informationen zur Unternehmenskultur geben und ein ehrliches Bild zeichnen, was Bewerber beim Unternehmen erwartet. Auch die Einbindung oder Verlinkung zu Arbeitgeberbewertungen, wie kununu, liefern authentische Insights zum Arbeitgeber.

Und: die Talente wünschen sich heute einfache, schnelle und unkomplizierte Bewerbungsprozesse. Unternehmen sollten daher bei Stellenanzeigen auch an Bewerben mit nur einem Klick bzw. am Smartphone denken, gefolgt von einer nahtlosen Candidate Journey.

Mag. Cornelia Schwaminger (and-us):

Die Stellenausschreibung muss man zielgruppengerecht aufbereiten und diese soll nicht nur schöne Phrasen enthalten, sondern neugierig auf die Organisation machen. Anstatt Bewerbende mit unrealistischen Erwartungshaltungen und eintönigen Aufgabenbeschreibungen abzuschrecken, sollten diese einen Eindruck davon vermitteln, wofür die Organisation authentisch steht. Bewerbende sollen ein Gespür für die (Führungs-)Kultur und die Werte des Unternehmens erhalten. Im umkämpften Arbeitsmarkt sollten Unternehmen nicht vergessen, dass sie sich heute bei den Talenten bewerben, und daher schon in den Stellenanzeigen alle positiven Aspekte hervorheben.

Mag. Reingard Winter-Hager (moodmap):

Bildsprache und Formulierungen geben in der Stellenausschreibung viel über das Menschenbild der Organisation preis. Die damit verknüpften Werthaltungen, die die Arbeitgebermarke vermittelt müssen überzeugen und sollten keinesfalls mit dem Purpose der Organisation im Wiederspruch stehen.

Mag. Bernhard Dworak (Master Human Resources Consulting):

• Stellenanzeigen sollten kurz und prägnant sein, sich interessant lesen und zu einer Bewerbung motivieren. Anzeigen sollten keine Aufzählung von Aufgaben sein, sondern im Idealfall einen typischen Arbeitstag beschreiben.
• Was die wenigsten wissen: Durch die Informationsflut ist die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne um 1/3 gesunken – in Zahlen ausgedrückt von ca. 12 Sekunden im Jahr 2000 auf 8 Sekunden!

Janine Kawlath (identifire):

Je konkreter, desto besser! Aber wie erreicht man das?

Wir haben die besten Erfahrungen in Dreier-Interviews – Hiring Manager, Recruiting-Profi und jene Person, die den Job bereits macht und die man am liebsten klonen würde. In diesem Gespann ergeben sich die allerbesten Insights. So hören wir, was Menschen tatsächlich an dieser Tätigkeit lieben und warum sie den Job weiterempfehlen. Zumeist ein großes Learning für die Führungskraft und das Recruiting. Die Jobinserate, die aus diesen Gesprächen entstehen, haben mehr pepp und sie machen die „Amtsträger:innen“ stolz. Solche Inserate shared man dann auch gerne. 2 Fliegen mit 1 Klappe quasi.