Im Interview mit Madlena Komitova stehen die Grundprinzipien und die praktische Anwendung agilen Arbeitens im Fokus. Sie ist Referentin beim 2. Corporate Culture Jam Day in Innsbruck am 6jun2024.
Interview-Partnerin
Madlena Komitova, Bereichsleiterin für die Klubs & Mitglied der Geschäftsführung, KWP, Wien
Corporate Culture Jam Day
Mehr zm Thema erfahren Sie von Madlena Komitova beim Corporate Culture Day in Innsbruck
- Save the date: 6jun2024
- www.corporate-culture-jam-day.at
Agieren statt Reagieren
Was verbinden Sie mit dem diesjährigen Motto des Corporate Culture Jam Day „agieren statt reagieren“?
Agieren ist das Motto der neuen Arbeitswelt, da sich die Anforderungen an die Arbeitgebenden geändert haben. Am Ende des Tages werden jene Unternehmen erfolgreich sein, die die Arbeitsplätze für die Arbeitnehmenden so gestalten, dass sich die Menschen gerne für die ausgeschrieben Positionen bewerben und dann auch bei dem Arbeitgebenden länger bleiben und das Unternehmen mitgestalten möchten.
Wie gestaltet sich der Unterschied zwischen einem agierenden und reagierenden Unternehmensstil für Sie?
Der Unterschied liegt darin, dass sich die Arbeitgebenden aktiv dafür interessieren, was ihre zukünftigen Arbeitnehmenden begeistert und Menschen nach Talenten einerseits, aber auch nach Softskills und emotionaler Intelligenz auswählen. Und es geht darum, im Blick zu haben, wie diese Menschen ihre zukünftigen Arbeitsaufgaben mit Sinn erledigen können in einer Atmosphäre, welche zur Lebensfreude beiträgt. Denn man muss stets bedenken: Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Wie können sich Arbeitgebende vorbereiten auf diese neue Arbeitswelt?
Punkt eins: die Strukturen im Unternehmen sollten geöffnet, Hierarchien flacher gestaltet werden. Man sollte sich überlegen: welche Stärken brauche ich in meinem Team? Aber man muss auch erkennen, welche Stärken man bei den Bewerbenden noch weiter entwickeln kann – auch dann, wenn es nicht ganz genau das ist, was man im Vorfeld an Qualitäten gesucht hat.
Ihr Beitrag beim Corporate Culture Jam Day 2024
Was erwartet die Teilnehmenden bei Ihrem Vortrag?
Eine Ermutigung, die Chance zu ergreifen, am Arbeitsmarkt zu individualisieren. Ich möchte motivieren, dass dies möglich ist. 2020 haben wir das geschafft in unserer Organisation, deren Hierarchien seit Jahrzehnten pyramidal verliefen. Wir sind in Richtung Agilität gegangen, haben die Strukturen aufgemacht und Macht abgegeben als Führungskräfte. Ich hätte in meinen gewagtesten Prognosen nicht vorhersehen können, wie erfolgreich wir mit diesem Vorgehen jetzt sind.
Was möchten Sie den Teilnehmenden inhaltlich mitgeben?
Wir werden uns ansehen, wie der Perspektivenwechsel, den ich angesprochen habe, funktionieren kann: flache Hierarchien entstehen beim Tun. Wenn man Retrospektiven schafft, aus Fehlern lernt und eine offene Gesprächskultur schafft. Man muss die Arbeitnehmenden Verantwortung mittragen lassen, dann trauen sich die Menschen, sich einzubringen. Das Vertrauen in die Arbeitnehmenden ist sehr wichtig dabei. Ich erfahre über den Erfolg gewisser Projekte, die vorher alle über meinen Tisch gegangen sind, nun aus den Sozialen Medien – besser geht es nicht.
Mit welcher Botschaft sollen die Teilnehmenden aus Ihrem Vortrag beim Corporate Culture Jam Day gehen?
Der neue Arbeitsweg ist agil. Der neue Arbeitsweg besteht aus flachen Strukturen – er schenkt Freiheit und Vertrauen und pflegt diese.