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Recruiting powered by AI | Drei innovative Use Cases, die auf AI basieren

12Sep2024
3 min
Recruiting AI

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Von revolutionierten Talentakquisitionen bis hin zur rationalisierten Bewerberauswahl – Künstliche Intelligenz (KI) hat die Spielregeln im Recruiting neu definiert. Doch welche innovativen Anwendungsfälle sind bereits Realität?

Fachkräftemangel bleibt weiterhin ein ernstzunehmendes Thema für Personaler. Laut dem Fachkräfteradar 2023, einer Befragung im Auftrag der WKO, sind 82% aller österreichischen Unternehmen von einem Fach- und Arbeitskräftemangel betroffen. Immerhin 56% der Firmen spüren bereits Umsatzeinbußen durch den Personalmangel. Technologien wie KI versprechen Abhilfe. Von der Optimierung der Talentakquise bis hin zur Bewertung und Auswahl von Bewerbenden – KI soll die Entscheidungsfindung erleichtern und Routineprozesse automatisieren. Doch wie weit sind die Technologien im Recruiting angekommen? Welche spannenden Use-Cases gibt es bereits? Die nachfolgenden Anwendungsfälle basieren auf generativer KI oder sogenannter GenAI. Das heißt, dass die Lösungen bestehende Inhalte und Daten nutzen, um neuen Inhalt zu erzeugen, einschließlich Text- und Codegenerierung.

3 AI-Use-Cases:

Stellenausschreibungen

Bei der Talentakquise kommt Stellenbeschreibungen eine zentrale Rolle zu. Häufig sind sie der erste Eindruck, den potenzielle Bewerbende von einem Unternehmen gewinnen. Gleichzeitig reflektieren sie die Werte und Vision eines Unternehmens. Doch die Art und Weise wie Stellenanzeigen formuliert sind, kann entscheidend sein, ob sich Kandidatinnen und Kandidaten motiviert fühlen, sich zu bewerben. Vorurteilsbeladene oder stereotype Ausdrucksweise, auch wenn unbeabsichtigt verwendet, können potenzielle Bewerbende abschrecken. Zugleich kann das Verfassen von eindeutigen und fairen Stellenbeschreibungen sehr zeitaufwendig sein.

Aktuell existieren bereits generative KI-Lösungen, die HR-Mitarbeitende bei der Formulierung von Stellenbeschreibungen unterstützen. Hier spielt die KI eine entscheidende Rolle. KI-Systeme können basierend auf vorhandenen Unternehmensdaten Personalverantwortlichen beim Schreiben von Stellenbeschreibungen unterstützen, indem sie konkrete Verbesserungsvorschläge aufzeigen.

Bias-Check

Ein elementarer Faktor ist dabei der Bias-Check auf beispielsweise Gender- und Alters-Bias, die die Qualität, Diversität und Anzahl der erhaltenen Bewerbungen stark beeinflussen können. Umso wichtiger werden Technologien, die Bias in Stellenausschreibungen erkennen und Vorschläge zu neutraleren Formulierungen machen. In SAP SuccessFactors Recruiting können Personalvermittler individuelle Stellenbeschreibungen erstellen, die sowohl auf internen als auch externen Daten basieren. Ebenso beinhaltet die Lösung einen Bias-Check von Ausschreibungen. Durch eine zugängliche Sprache kann eine Breite an Mitarbeitenden aus womöglich fachfremden Bereichen angesprochen werden. AI basierte Software, die bereits Texte auf mögliche Vorurteile untersucht und gegebenenfalls inklusivere Ausdrucksweisen vorschlägt. Bias Checks, um dafür zu sorgen, dass eine möglichst große und diverse Bewerberzahl angesprochen wird.  

Interviewfragen

KI übernimmt heute bereits für Rekrutierende zeitaufwändige Aufgaben. Ein Beispiel ist das Generieren von Interviewfragen, abgestimmt auf den CV. Die Fragen können dem Recruiting proaktiv, zum Beispiel über Microsoft Teams, in Chatform kurz vor dem Interview zugeschickt werden. Dadurch sparen sich Personalerinnen Zeit und können gleichzeitig individuelle auf den Lebenslauf abgestimmte Fragen stellen. Die Personalisierung verbessert die Erfahrung der Bewerber mit dem Rekrutierungsprozess.

Bayern München, einer der größten Fußballvereine weltweit, nutzt mittlerweile AI, um seine Recruiting-Abteilung zu unterstützen und die Bewerber-Erfahrung positiv zu beeinflussen. Zeitintensive Aufgaben wie das Schreiben von überzeugenden Stellenbeschreibungen und Interviewfragen sind beim Unternehmen bereits automatisiert.

Fazit

KI in der Personalmanagement verspricht, zeitaufwändige administrative Aufgaben zu automatisieren und eine neue, auf KI basierende Mitarbeitererfahrung zu schaffen. AI sollte in Zukunft keineswegs wichtige HR-Funktionen wie das Recruiting ersetzen. SAP arbeitet momentan mit Anbietern generativer KI wie Microsoft Azure Open AI an weiteren spannenden Use-Cases zusammen. Dabei ist eine wichtige Voraussetzung, dass die AI-Algorithmen nachvollziehbar und transparent sind. Auf diese Weise können HR-Mitarbeiter AI-gestützte Vorschläge und Empfehlungen besser verstehen und anwenden.

Bei automatisierter Entscheidungsfindung soll zudem immer gewährleistet werden, dass Menschen die Möglichkeit haben, die automatisch getroffenen Entscheidungen zu überdenken und gegebenenfalls zu widerrufen – Stichwort AI Ethics.

Recruiting powered by AI | Drei innovative Use Cases, die auf AI basieren

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