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Infografik | Digitaler Bewerbungsprozess 2024

03Dez2024
3 min
Titelbild Dig. Bewerbungsprozess

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Die aktuelle Studie „Digitale Bewerbungsprozesse“ von softgarden gibt spannende Einblicke in die Erwartungen von Bewerbenden an einen modernen und effizienten Recruiting-Prozess.

Infografik gefunden auf: www.softgarden.com

Digitaler Bewerbungsprozess Infografik

Die Untersuchung zeigt, dass Arbeitgebende, die nicht auf Schnelligkeit, Transparenz und Wertschätzung setzen, wertvolle Talente verlieren können. Insbesondere in einem Arbeitsmarkt, in dem Kandidatinnen und Kandidaten anspruchsvoller und selbstbewusster auftreten, müssen Unternehmen ihre Strategien anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Schnelligkeit und Transparenz: Die wichtigsten Kriterien im Recruiting

In einer Welt, in der Online-Bestellungen binnen eines Tages geliefert werden, erwarten auch Bewerbende Schnelligkeit und Zuverlässigkeit. Die Studie zeigt, dass über 75 % der Jobsuchenden eine Antwort innerhalb von zwei Wochen erwarten – idealerweise schneller. Doch genau hier haben viele Unternehmen Nachholbedarf: Langsame Prozesse und fehlende Rückmeldungen führen bei 50,2 % der Befragten zu einem sofortigen Abbruch des Bewerbungsprozesses.

Auch die Dauer einzelner Prozessschritte spielt eine große Rolle. So finden 51,2 % der Bewerbenden, dass die Eingabe in ein Online-Bewerbungssystem nicht mehr als 5–10 Minuten dauern sollte. Bei der Zeit zwischen Bewerbung und Rückmeldung erwarten 21,4 % der Befragten eine Antwort innerhalb einer Woche. Arbeitgebende, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden, riskieren nicht nur Frustration, sondern auch den Verlust hochqualifizierter Bewerbender.

Ignoranz im Jobinterview: Warum Wertschätzung entscheidend ist

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis: 29,7 % der Bewerbenden haben bereits einen Prozess abgebrochen, weil ihnen das Verhalten des Gesprächsgegenüber im Jobinterview nicht gefallen hat. Besonders problematisch sind folgende Faktoren, die als „K.o.-Kriterien“ bewertet wurden:

  • Unklarheit über den Job: 82 % der Bewerbenden sehen es als Ausschlusskriterium, wenn Gesprächsbeteiligte nicht klar erklären können, was die Stelle umfasst.
  • Arroganz und Überheblichkeit: 78,2 % empfinden es als abschreckend, wenn sie im Gespräch herablassend behandelt werden.
  • Unklare Gehaltsfragen: 76,2 % erwarten eine klare Kommunikation zu Gehalt und Konditionen – Herumdrucksen ist ein häufiger Grund, Angebote nicht anzunehmen.

Zudem sind Berichte über unprofessionelles Verhalten, wie unvorbereitete Gesprächsbeteiligte oder diskriminierende Fragen, keine Seltenheit. Bewerbende möchten als Menschen respektiert werden, und ein professioneller Umgang ist für sie ein klares Zeichen von Wertschätzung.

Ein guter Prozess: Einfachheit, Datenschutz und Wahlfreiheit

Die Studie identifiziert klare Erfolgsfaktoren für digitale Bewerbungsprozesse. Bewerbende wünschen sich vor allem einen unkomplizierten Ablauf (69,7 %) und guten Datenschutz (67,7 %). Übersichtliche Bewerbungsseiten mit schnellen Ladezeiten (62,5 %) sowie die Möglichkeit, alternative Wege wie E-Mail- oder LinkedIn-Bewerbungen zu nutzen, sind weitere wichtige Punkte.

Insbesondere bei Registrierungsprozessen sehen viele Bewerbende Optimierungsbedarf: 81,3 % der Umfrageteilnehmenden möchten direkt loslegen können, ohne sich erst registrieren zu müssen. Diese Wünsche sollten Unternehmen berücksichtigen, um die Hemmschwelle für Bewerbungen so niedrig wie möglich zu halten.

Sechs Tipps für den Bewerbungsprozess-Elchtest

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Unternehmen ihre Prozesse dringend modernisieren müssen, um den Anforderungen der heutigen Bewerbenden gerecht zu werden. softgarden gibt sechs praktische Tipps, um das zu erreichen:

  1. Kandidatenperspektive verstehen: Arbeitgebende sollten den Bewerbungsprozess aus Sicht der Bewerbenden betrachten. Einfachheit, Transparenz und Schnelligkeit stehen dabei an erster Stelle.
  2. Veraltete Systeme abschaffen: Bewerbermanagementsysteme aus den 90er Jahren entsprechen nicht mehr den heutigen Erwartungen. Der Fokus sollte auf der Überzeugung von Talenten liegen, nicht auf der Massenverwaltung.
  3. Qualität messen und verbessern: Kennzahlen wie die „Time to Hire“ oder die Bewerbungsabbruchrate helfen, Schwachstellen zu identifizieren und Prozesse gezielt zu optimieren.
  4. Auf Schnelligkeit setzen: Bewerbende erwarten schnelle Antworten – Verzögerungen von Wochen oder Monaten schrecken ab und hinterlassen einen negativen Eindruck.
  5. Wertschätzung zeigen: Respektvolle Kommunikation, professionelle Vorbereitung und eine positive Atmosphäre im Jobinterview hinterlassen bleibende Eindrücke und stärken die Arbeitgebermarke.
  6. Transparenz fördern: Bewerbende schätzen es, wenn Arbeitgebende offen über Bearbeitungszeiten, nächste Schritte und Konditionen sprechen.

Ein Bewerbungsprozess als strategischer Wettbewerbsvorteil

Die Studie verdeutlicht: Ein zeitgemäßer Bewerbungsprozess ist nicht nur eine organisatorische Notwendigkeit, sondern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die sich an den Bedürfnissen der Bewerbenden orientieren, steigern nicht nur ihre Chancen auf Top-Talente, sondern stärken auch ihre Arbeitgebermarke nachhaltig. Jetzt ist die Zeit, um zu handeln – für ein Recruiting, das den Anforderungen des Jahres 2024 gerecht wird.

Infografik | Digitaler Bewerbungsprozess 2024

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