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Die Balance zwischen Nähe und Professionalität im Führungsalltag

04Dez2024
2 min
Balance im Führungsalltag

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Führungskräfte stehen oft vor der Herausforderung, eine wertschätzende Nähe zu ihren Mitarbeitenden mit der notwendigen professionellen Distanz in Einklang zu bringen.

Diese Balance ist entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig Konflikte sowie Missverständnisse zu vermeiden.  Dynamiken, in denen diese Balance nicht gegeben ist, begegnen mir immer wieder in meiner Arbeit als Führungskräfte-Coach und Konfliktberaterin. Ein aktueller Fall illustriert dies deutlich:

Ein Beispiel aus der Praxis

Eine Führungskraft und ein Mitarbeitender hatten ein sehr gutes Verhältnis, geprägt von gegenseitigem Vertrauen und dem Austausch persönlicher Details. Dieses fast familiäre Miteinander schuf zunächst ein angenehmes Arbeitsklima, ließ jedoch die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben zunehmend verschwimmen.

Als die Führungskraft merkte, dass diese Nähe sie überforderte, zog sie sich zurück und grenzte sich massiv ab. Das irritierte den Mitarbeitenden, der sich persönlich zurückgewiesen fühlte, was schließlich in einem Konflikt mündete, den beide alleine nicht mehr lösen konnten.

5 Tipps für eine gesunde Führungsbeziehung

  1. Nähe und Professionalität sind kein Widerspruch, erfordern aber Klarheit: Es ist wichtig, ein authentisches, vertrauensvolles Verhältnis zu den Mitarbeitenden zu pflegen, ohne dabei aber die Rollen aus den Augen zu verlieren.
  2. Grenzen bewusst setzen – von Anfang an, denn klare Kommunikationslinien helfen, Erwartungen zu steuern.
  3. Die Rolle der Führungskraft reflektieren: Als Führungskraft sind Sie nicht der Freund oder die Freundin Ihrer Mitarbeitenden. Auch wenn Sie eine angenehme Arbeitsatmosphäre schaffen möchten, bleibt Ihre Hauptaufgabe, Leistung zu fördern, Feedback zu geben und Entscheidungen zu treffen – auch unangenehme.
  4. Veränderungen in der Beziehungsebene – wie eine stärkere Abgrenzung – können bei Mitarbeitenden Irritationen oder Widerstand hervorrufen. Hier hilft offene Kommunikation.
  5. Vorbeugen ist besser als nachsteuern! Dabei kann eine regelmäßige Reflexion, eventuell durch Coaching, helfen.

Die Balance zwischen Nähe und Professionalität im Führungsalltag

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