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Global Mobility Trends 2025

24Feb2025
4 min
Global Mobility

HR-Know-how aus der Praxis für die Praxis

Inhalt

Wie sind die neuesten Trends der Entsende-Maßnahmen international tätiger Unternehmen? Wo liegen heute die Schwerpunkte beim Schnüren von Expatriate-Packages? Welche Maßnahmen sind Trigger für künftige Expatriates?

Aktuelle Studien zu Global Mobility zeigen, dass Expatriation-Policies heute komplexer, flexibler und demokratischer sein müssen, um diversen Bedürfnissen und aktuellen Arbeitstrends sowie dem Anspruch auf Work-Life-Balance Rechnung zu tragen.

Sind Auslandsentsendungen noch im Trend?

Ein Blick auf die neuen Global Mobility Trends für 2025 bringt Klarheit: Ja, Expatriation liegt immer noch im Trend und ist sogar leicht ansteigend. Global tätige Unternehmen können auf diese Ressource nicht verzichten. Allerdings wird heute noch mehr auf die Kosten geschaut. Daher sind flexible und hybride Angebote im Trend.

Für eine internationale, länderübergreifende Talente Akquisition sind Auslandsentsendungen nach wie vor attraktiv und bleiben daher fixer Bestandteil dieser Rekrutierungsmaßnahme. Für Karriere-Schritte und Entwicklungsmöglichkeiten sind Expatriation-Angebote auch sehr attraktiv, vor allem für die jüngeren Generationen.

Komplexere Packages

Expatriate Packages sind heute inklusiver. Sie beinhalten standardmäßig interkulturelle pre-departure und/oder post-arrival Trainings für alle Betroffenen. Diese können sowohl online als auch onsite durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Packages die Bedürfnisse der Assignees als auch der Mitausreisenden decken.

Da viele Haushalte heute über zwei Einkommen verfügen, muss eine Expatriation für Mitausreisende attraktive Aspekte enthalten: beispielsweise ein Karriere-Coaching, Hilfe bei der Job-Suche oder Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Zielland sowie Fortführung des eigenen Jobs im Remote-Modus.

Auch die Rückkehr oder Repatriierung wird von einigen Unternehmen von Beginn an thematisiert und ein Trainings- und Coaching-Angebot vorgestellt.

Flexibilität im Angebot

Heute gibt es zahlreiche Arten der Entsendung. Die klassische Langzeit-Entsendung wird zwar nach wie vor durchgeführt, dennoch liegen Short-term Entsendungen im Trend.

Bei Short-term Entsendungen liegt der Vorteil bei der höheren Flexibilität und auch bei geringeren Kosten. Gerade bei diesem Modus bleiben Partner bzw. Partnerinnen oder Familie häufig im Inland. Der oder die Assignee verpflichten sich für einige Monate und/oder arbeitet zusätzlich auch remote von zu Hause aus. Flexibilität im Angebot ist sehr gefragt.

Darüber hinaus ist heute eine Entsendung Familiensache und wird mit den Partnern ausführlich im Lichte aller Pros und Cons abgestimmt.

Neu sind international remote Beschäftigte, die nur von zu Hause aus online arbeiten und sich etwa ein- oder zweimal im Jahr für ein Team-Meeting persönlich treffen. Dieser Modus liegt vor allem bei der jüngeren Generation im Trend.

Es gibt natürlich nach wie vor Geschäftsreisen im Zeitrahmen von wenigen Tagen bis einigen Wochen sowie internationale, lokal angeworbene Beschäftigte. Letztere sind eine interessante Zielgruppe, da sie auch mitausreisende Partnerinnen von Expatriates beinhalten, für die vor Ort Job-Möglichkeiten vorhanden sind.

Demokratisierung

Ein weiterer aktueller Faktor ist die erhöhte Diversität bei der Gruppe der Entsendeten. Es sind sämtliche Altersgruppen vertreten. Eine Expatriation wird sowohl als Karriere-Sprungbrett für jüngere Arbeitnehmende als auch als Nutzen der Erfahrungen älterer Arbeitnehmender gesehen.

Weibliche Expatriates haben sehr aufgeholt. Aktuelle Zahlen liegen bei 25% weibliche zu 72% männliche Expatriates (Crown Worldwide Analyse). Früher überstieg die Zahl an weiblichen Expatriates kaum die 10% Marke.

Im Trend liegen auch Expatriates unterschiedlicher kultureller Herkunft. Das widerspiegelt die hohe kulturelle Diversität von Gesellschaften basierend auf Migration, Arbeitsmobilität, interkulturelle Partnerschaften usw. sowie die Vielfalt in den Belegschaften der Unternehmen.

Die sexuelle Orientierung bei Expatriates ist in zahlreichen Ländern kein Tabu mehr. Daher gehören homosexuelle Assignees und gleichgeschlechtliche Paare heute zur Normalität.

Attraktivität der Expatriation

Waren früher vor allem das attraktive Gehalt und umfassende Packages ein Trigger, um eine Expatriation zu akzeptieren, sind es heute andere Überlegungen. Die Umfragen zeigen, dass eine Expatriation individuell, partnerschaftlich und in Bezug auf die Familie passen muss.

Eine Auslandsentsendung wird für eine gute Karriere als förderlich, ja, sogar als ein Muss angesehen und wird daher in Karriere-Überlegungen einbezogen.

Ebenso als starker Antrieb erweisen sich die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Veränderung sowie Stillen der Neugierde, neue Kulturen kennenzulernen.

Aber auch die Erwartung für eine bessere Lebensqualität rangiert ganz oben in den Umfragen – das gilt insbesondere für Schwellenländer mit schwachen Infrastrukturen und Umweltbelastungen wie hoher Luftverschmutzung in Megastädten Asiens und Afrikas.

Hindernisse oder Gründe für eine Ablehnung sind eher klassisch: Zurücklassen der erweiterten Familie, größere kulturelle Unterschiede und sprachliche Herausforderungen werden am häufigsten genannt.

Kultur erweist sich in diesem Zusammenhang als ambivalent – einerseits als attraktiv, um persönliche Neugierde und Abenteuerlust zu stillen, andererseits als große Unbekannte, die eher Angst macht und ein Hindernis für eine Expatriation darstellt.

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